
Hebamme und Autorin Beate Ramsayer bei einer Schwangerenvorsorge mit dem Hörrohr: »Es handelt sich bei der fachgerechten gekonnten Nichtintervention um zeitintensive, begründete und umgesetzte Hebammenkunst.« Foto: privat
Hochrangige Leitlinien empfehlen die Eins-zu-eins-Betreuung von Hebammen für jede Geburt, um überflüssige geburtshilfliche Interventionen zu vermeiden und für Mutter und Kind ein besseres Outcome zu erreichen. Dabei liegen in der gekonnten Nichtintervention der Hebamme umfassende fachliche Kompetenzen und vielfältige Entscheidungen. Studien belegen: Ohne Eins-zu-eins-Betreuung ist keine evidenzbasierte Geburtsbegleitung möglich.
In der Begleitung eines physiologischen Geburtsverlaufs geht es nicht darum, etwas zu tun, sondern zu lassen: Gebären begleiten. Die Gebärende bringt ihr Kind zur Welt, die Hebamme schenkt wachsame Anwesenheit und achtsame Aufmerksamkeit. Diese Gedanken wurden als Statement der Hebammenprofessorinnen Ank de Jonge aus den Niederlanden, Hannah Dahlen aus Australien und Soo Downe aus Groß-Britannien als »watchful attendance during labour and birth« veröffentlicht (de Jonge et al., 2021). Sie beschreiben das professionelle Handeln einer Hebamme: den Kern einer Eins-zu-eins-Betreuung.
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