Slide 1

Lübecker interprofessioneller Perinatalkongress

Image is not available
Seminarwoche Sylt Logo
Gemeinsam sind wir besser!

19. & 20. September 2025

Slide 1

Liebe Hebammen, liebe Gynäkolog:innen, liebe Neonatolog:innen,

Schwangerschaft, Geburt und frühe Kindheit gemeinsam denken – darum geht es beim 4. Lübecker interprofessionellen Perinatalkongress online, am 19. & 20. September 2025. Wir bringen die Professionen aus Geburtshilfe und Pädiatrie zusammen! In fünf Themenblöcken blicken die Referent:innen – Hebammen, Gynäkolog:innen und Neonatolog:innen – aus unterschiedlichen Perspektiven auf aktuelle Themen. Lassen Sie uns voneinander und miteinander lernen.

Werfen Sie einen Blick ins Programm – es sind wieder inspirierende Themen und tolle Referent:innen dabei.

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen und Kennenlernen

Mit herzlichen Grüßen aus Deutschlands Norden

Prof. Dr. Egbert Herting | Direktor der Klinik für Kinder- und Jungendmedizin am UKSH, Campus Lübeck
Prof. Dr. Achim Rody | Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am UKSH, Campus Lübeck
Prof. Dr. Marina Weckend | Direktorin des Fachbereichs Hebammenwissenschaft an der Universität zu Lübeck
Britta Zickfeldt | Geschäftsführerin Elwin Staude Verlag, Hannover

Programmübersicht

Freitag
Samstag
Einlass zum Kongress
13.00 Uhr
Grußworte in der Lobby
13.30 Uhr
Thema 1: Update Leitlinien
S2k-Leitlinie »Fetale Wachstumsrestriktion«
14.10–14.40 Uhr
Die fetale Wachstumsrestriktion (FGR) geht mit einer hohen Morbidität und Mortalität einher. Bisher gab es keinen einheitlichen Konsens hinsichtlich der Definition, Ätiologie und diagnostischer Kriterien. Unsicherheiten bestehen auch bzgl. des optimalen Managements und dem idealen Geburtszeitpunkt.

Schwierigkeiten ergeben sich z. B. in der Unterscheidung, ob ein Fetus konstitutionell klein ist, aber sein genetisches Wachstumspotenzial ausschöpft, oder ob er sein Wachstumspotenzial aufgrund einer zugrunde liegenden Pathologie nicht ausschöpfen kann.

In seinem Vortrag fasst Prof. Dr. Kehl auf der Grundlage der aktuellen S2k-Leitlinie die Evidenz mit Blick auf die Definition, Diagnostik und das Management der Betreuung zusammen – mit dem Ziel, den für das Kind idealen Zeitpunkt der Geburt festlegen zu können.
S2k-Leitlinie »Vaginal-operative Geburt«
14.50–15.20 Uhr
Im Jahr 2023 wurde bei etwas mehr als 7 % aller Gebärenden eine vaginal-operative Geburtsbeendigung notwendig. Zu den unerwünschten Nebenwirkungen von vakuum- und forceps-assistierten Geburten können maternale und neonatale Verletzungen und ein Geburtserleben gehören, das durch die Intervention beeinträchtigt werden kann.

Die neue Leitlinie zur vaginal-operativen Geburt umfasst nicht nur rein ärztliche Handgriffe, sondern auch die Möglichkeiten der Prävention im Geburtsverlauf, die Entscheidung über Antibiotikagaben und die Notwendigkeit des Anlegens einer Episiotomie. Die Aufklärung der Frau vor der Intervention und die Nachbesprechung nach jeder operativen Geburt sind essenzielle Anteile dieser neuen Leitlinie. Eine gute Teamarbeit sichert die bestmöglichen Verläufe.
S2k-Leitlinie »Schulterdystokie«
15.30–16.00 Uhr
Geburtshelfer:innen erleben in etwa 1 % aller Geburten eine Schulterdystokie. Meist handelt es sich dabei um einen unvorhersehbaren Notfall. Seit Oktober 2024 liegen mit der Leitlinie evidenzbasierte Empfehlungen zum Management eines solchen Notfalls vor, um potenziellen Schaden und Langzeitfolgen von Mutter und Kind abzuwenden.

In ihrem Vortrag fasst Dr. Anke Edner die wichtigsten Punkte der Leitlinie zusammen und erläutert sowohl die Risikofaktoren und Präventionsmöglichkeiten als auch die Maßnahmen zur Behandlung einer Schulterdystokie. Eine gute Dokumentation des Notfalls ist für die Nachvollziehbarkeit unumgänglich. Schulung und Training sind essenziell, um bei einer Schulterdystokie effizient und komplikationsarm handeln zu können – eine Präventionsmaßnahme, die in der Leitlinie als wesentlich hervorgehoben wird.
Kaffeepause mit Besuch der Posterausstellung
16.00–16.30 Uhr
S2k-Leitlinie »Prophylaxe von schweren Erkrankungen durch Respiratory Syncytial Virus (RSV) bei Risikokindern«
16.30–17.00 Uhr
RSV ist ein häufiger Erreger von Infektionen der oberen und unteren Luftwege, die gerade bei jungen Säuglingen nicht selten eine stationäre Behandlung zur Folge haben.

Der vor kurzem zugelassene monoklonale Antikörper Nirsevimab wird mittlerweile von der STIKO für alle Neugeborene auch unabhängig von spezifischen Risiken empfohlen. Dieser Antikörper soll während der Wintersaison intramuskulär möglichst rasch z. B. anlässlich der U2 verabreicht werden. Die Schutzwirkung dieses Antikörpers hält für wenigstens fünf Monate, also die Dauer einer typischen RSV-Saison, vor.

Neben dieser passiven Immunisierung steht auch ein für Schwangere zugelassener RSV-Impfstoff zur aktiven Immunisierung zur Verfügung (bisher ohne STIKO Empfehlung). In seinem Vortrag geht Prof. Dr. Egbert Herting auf das Für und Wider dieser beiden Präventionsmöglichkeiten und die Möglichkeit einer Kombination ein.
S2k-Leitlinie »Einsatz und Behandlung von humaner Milch in Einrichtungen des Gesundheitswesens«
17.10–17.40 Uhr
Die AWMF-Leitlinie 024-026 fasst den Einsatz sowie die Behandlung von humaner Milch in Gesundheitseinrichtungen zusammen und gibt Empfehlungen zum optimalen Umgang. Von besonderer Wichtigkeit ist die Ernährung mit Muttermilch, wenn die Milch der eigenen Mutter nicht verfügbar ist. Dies gilt insbesondere für Frühgeborene, die von den Vorteilen der Ernährung mit gespendeter Frauenmilch deutlich profitieren.

Eine große Bedeutung hat dabei die Prävention einer nekrotisierenden Enterokolitis, einer schweren Erkrankung bei Frühgeborenen, die durch die Ernährung mit humaner Milch signifikant reduziert werden kann. In ihrem Vortrag beleuchtet Dr. Monika Berns die zentralen Prozesse von der Gewinnung bis zur Verabreichung humaner Milch unter hygienischen Aspekten und bietet damit Informationen und Fakten, die die Sicherheit gewährleisten und das Outcome verbessern.
Snackpause
17.40–18.00 Uhr
Thema 2: Innovative Betreuungsmodelle
Impulsvortrag zur WHO-Publikation »Transitioning to midwifery models of care«
18.00–18.10 Uhr
Schwangerenvorsorge in der Gruppe
18.10–18.40 Uhr
Das Konzept der Schwangerenvorsorge in der Gruppe kombiniert Elemente der traditionellen Schwangerenvorsorge mit einem stärker schwangerenzentrierten Ansatz. Die traditionelle Eins-zu-Eins-Konsultation wird ersetzt durch einen Gruppentermin mit acht bis zwölf Schwangeren mit ähnlich erwarteten Geburtsterminen.

Die Gruppentermine werden von einer Hebamme und einer weiteren Fachperson geleitet. International findet das Konzept bereits Anwendung. Die verfügbare Evidenz weist darauf hin, dass das Modell mit einer niedrigeren Rate an Früh- und Mangelgeburten und besseren psychosozialen Outcomes korreliert, im Vergleich zur »herkömmlichen Schwangerenvorsorge». In ihrem Vortrag stellt Prof. Dr. Katja Stahl die Ergebnisse einer einarmigen Machbarkeitsstudie zur Implementierung dieses innovativen Konzepts in Deutschland vor.
Gemeinsam! Kooperation von Geburtshaus und Klinik
18.50–19.20 Uhr
Geburtshäusern wird häufig »vorgeworfen«, dass der Verlegungsweg im Notfall zu lang sei. Ist die Zusammenlegung der Standorte für dieses Risiko eine Lösung? Entstehen hier andere Herausforderungen und Risiken?

Das Helios Universitätsklinikum Wuppertal und das Geburtshaus Wuppertal sind 2020 diesen Schritt gegangen. Entstanden ist eine enge Kooperation zwischen dem Geburtshaus und dem Team der Landesfrauenklinik. Prof. Dr. Fleisch, Direktor der Landesfrauenklink, erläutert in seinem Vortrag das Konzept und welche Absprachen für die Umsetzung notwendig waren. Er berichtet von den Herausforderungen, den Erfolgen sowie den Erfahrungen, wie das interprofessionelle Team aus Hebammen, ärztlichen Geburtshelfer:innen und Pädiater:innen zusammenarbeiten und warum gut strukturierte Teambesprechungen und klare Absprachen eine Voraussetzung für das Gelingen der Zusammenarbeit sind.
Erstversorgung an der intakten Nabelschnur
19.30-20.00 Uhr
Der Zeitpunkt des Abklemmens der Nabelschnur (engl. Cord Clamping) ist seit einigen Jahren in den Fokus der Wissenschaft gerückt – Studien zeigen, dass ein frühes Abnabeln mehr Auswirkungen auf das kindliche Wohlergehen haben kann, als lange angenommen. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt daher das Auspulsieren der Nabelschnur vor dem Durchtrennen.

Auch in kritischen Situationen kann mithilfe eines speziellen Erstversorgungstisches mit Wärmequelle und Monitor sowie einem Beatmungsgerät die Erstversorgung im Operations- oder Kreißsaal ohne vorzeitiges Abnabeln und im Beisein der Mutter erfolgen. Studien zur Folge kann dieses Vorgehen möglicherweise das Risiko für schwere Hirnblutungen und eine schlechte physiologische Anpassung der Neugeborenen vermindern.
Einlass
8.30 Uhr
Thema 3: Mikrobiom
Das Mikrobiom der Mutter in der Schwangerschaft
9.00–9.40 Uhr
Als Mikrobiom bezeichnet man die Gesamtheit aller Mikroorganismen in einer Körperregion, inklusive ihrer Gene, Stoffwechselprodukte und Umweltbedingungen – für die Gesundheit eines Menschen ist das Mikrobiom in seiner Komplexität enorm wichtig.

Die Geburt ist ein kritischer Zeitpunkt bei der Etablierung unseres Mikrobioms. Die Übertragung von Mikrobiota der Mutter auf das Kind hängt entscheidend vom Geburtsmodus sowie der Ernährung des Neugeborenen zu Beginn des Lebens ab. Eine Frau kann allerdings nur das Mikrobiom an ihr Kind weitergeben, das sie selbst in sich trägt. Dieses wird von vielen Faktoren, wie der Ernährung, der Umgebung, Antibiotikatherapien und des Gestationsalters bei Geburt, beeinflusst. In ihrem Vortrag gibt Dr. Verena Boßung einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung zum Mikrobiom in der Schwangerschaft.
Die Bedeutung des Mikrobioms für das Neugeborene
9.50–10.30 Uhr
Das Mikrobiom eines Neugeborenen ist die Ansammlung von Mikroorganismen, die im Körper des Babys leben, insbesondere auf der Haut, dem Darm und in den Atemwegen. Das Mikrobiom ist entscheidend für die Entwicklung seines Immunsystems und seiner Gesundheit.

Gibt es ein Mikrobiom bereits im Mutterleib? In seinem Vortrag geht Prof. Dr. Christoph Härtel darauf ein, wie sich das Mikrobiom unmittelbar nach der Geburt etabliert und welchen Einfluss der Geburtsmodus hat. Wichtig ist hierbei auch die Frage, wie sich früh- und reifgeborene Kinder unterscheiden und wie das Mikrobiom günstig beeinflusst werden kann. Inwiefern Kenntnisse zur Mikrobiom-Immunsystem-Interaktion bereits im klinischen Alltag Relevanz haben, wird an Beispielen wie Muttermilchernährung, Probiotika und Antibiotikatherapien erläutert.
Kaffeepause
10.30–11.00 Uhr
Vermeidung von Übertherapie: Antibiotikaprophylaxe rund um die Geburt
11.00–11.40 Uhr
Etwa jede vierte Frau wird während der Schwangerschaft und Peripartalperiode antibiotisch behandelt. Neben der Therapie von bakteriologischen Erkrankungen werden Antibiotika auch prophylaktisch, z. B. zur Prävention von aszendierenden Infektionen nach vorzeitigem Blasensprung oder als perioperative chirurgische Prophylaxe beim Kaiserschnitt, eingesetzt.

Dr. Amrei Welp beleuchtet die aktuelle Praxis der Antibiotikaprophylaxe rund um die Geburt, fasst die Empfehlungen aus den Leitlinien zusammen und diskutiert Strategien zur Vermeidung von Übertherapie. Sie zeigt in ihrem Vortrag peripartale Indikationen der antibiotischen Prophylaxe, potenzielle Fallstricke sowie Strategien für einen rationalen Umgang mit Antibiotika auf der Grundlage der aktuellen Literatur auf.
Thema 4: Geburtsschmerz
Geburtshilfliche Analgesie unter Anästhesie
11.50–12.30 Uhr
Was sind die Standards der anästhesiologischen Versorgung im Kreißsaal? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Arbeitskreis »Geburtshilfliche Anästhesie« der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin seit vielen Jahren. Die AWMF-Leitlinie »Geburtshilfliche Analgesie und Anästhesie«, die erstmalig 2020 erschien und sich momentan in der Überarbeitung für 2025 befindet, fasst die Empfehlungen zusammen. In ihrem Vortrag geht Prof. Dr. Dorothee Bremerich auf die Handlungsempfehlungen zur sicheren Behandlung von Schwangeren im Kreißsaal aus anästhesiologischer Sicht ein. Neu sind u.a. Themen wie ERAS (enhanced recovery after surgery) in der Geburtshilfe, Sonographie zur Anlage von rückenmarknahen Regionalanästhesieverfahren, die Vorgehensweise bei unzureichender Wirkung der Periduralanästhesie zur schmerzarmen Geburt und bei Placenta accreta disorders.
Schmerzen und Schmerztherapie bei Neugeborenen
12.40–13.20 Uhr
Lange Zeit waren sich die Expert:innen sicher, dass Neugeborene keine Schmerzen empfinden – in diesen Jahren wurden Kinder sogar ohne Narkose operativen Eingriffen unterzogen. Heute wissen wir, dass bereits sehr unreife Frühgeborene Schmerzen empfinden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Schmerz nicht nur akut einen erheblichen Stress auslöst, sondern auch langfristige Auswirkungen auf die Entwicklung der Kinder haben kann. Umso wichtiger sind Schmerzvermeidung, Schmerzerfassung und adäquate Schmerztherapie.

In ihrem Vortrag stellt Prof. Dr. Kribs die physiologischen Grundlagen des Schmerzes sowie Maßnahmen zur Schmerzvermeidung vor. Dabei geht es auch um Instrumente zur Schmerzbewertung sowie pharmakologische und nicht pharmakologische Maßnahmen zur Behandlung von Schmerzen bei Neugeborenen.
Mittagspause mit Besuch der Posterausstellung
13.20–14.20 Uhr
Oxford Discussion »Gehört Schmerz im 21. Jahrhundert noch zur Geburt?«
14.20-15.00 Uhr

»Unter Schmerzen sollst du gebären« heißt es in der Bibel. Wir befinden uns im 21. Jahrhundert: Müssen Schmerzen bei der Geburt wirklich sein? Ist die schmerzfreie Geburt die bessere Geburt? Was sagen die Geburtshelfer:innen, was sagen die Frauen? Ist der Geburtsschmerz ein »Verbündeter« der Frau, der der Frau hilft, die richtige Position zu finden, sie zur Bewegung anregt oder ist der Schmerz ein unnötiger Begleiter?

Unsere Diskussionsfrage: »Gehört Schmerz im 21. Jahrhundert noch zur Geburt?« Als Diskussionsbeitrag formulieren vier Personen zwei Pro- und zwei Contra-Stimmen: zwei Frauen, ein Gynäkologe und eine Hebamme. Am Ende der Diskussion haben Sie die Gelegenheit, Ihre Stimme abzugeben: Gehört der Geburtsschmerz zur Geburt? Ja oder Nein?
Prämierung der Poster
15.00–15.10 Uhr
Thema 5: Gemeinsam gegen Rassismus
Aktiv gegen Rassismus – auch in der Geburshilfe
15.20–16.00 Uhr
Rassismus im Gesundheitswesen – und im Spezifischen in der Geburtshilfe – ist in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt. Gleichzeitig mangelt es aber im deutschen Kontext an umfassenden Studien und statistischen Erhebungen, die eine differenzierte und kritische Auseinandersetzung mit diesem Thema ermöglichen.

Auf Grundlage ihrer qualitativen Forschung im Rahmen ihres Masterstudiums gewährt Anthea Kyere Einblicke in die Auswirkungen von Rassismus in der Geburtshilfe in Deutschland. Dabei vermittelt sie nicht nur ein sozialwissenschaftliches Verständnis von Rassismus, sondern veranschaulicht das Thema auch anhand konkreter Fallbeispiele aus der Geburtshilfe sowie durch die Perspektiven betroffener Personen.
Geburtshilfe bei FGM/C: Herausforderungen und anatomische Rekonstruktion
16.20–17.00 Uhr
Priv.-Doz. Dr. med. Dan mon O'Dey
Priv.-Doz. Dr. med.
Die Geburtshilfe bei Frauen, die einer weiblichen Genitalbeschneidung („FGM/C“ Female Genital Mutilation/Cutting) unterzogen wurden, stellt eine erhebliche medizinische Herausforderung dar. Subtotale Verschlüsse (Infibulationen), Verengungen, Elastizitätseinbußen bzw. Narbengewebe können den Geburtsverlauf erschweren oder sogar unmöglich machen und erfordern daher - zur Prävention von Gewebezerreißungen oder eines Geburtstops - oft operative Interventionen sowohl während der Schwangerschaft als auch unter der Geburt, wie insbesondere anteriore und/oder posteriore Eröffnungen (Defibulationen).

Eine engmaschige Überwachung während der Schwangerschaft sowie eine einfühlsame und interkulturell sensible Betreuung sind essenziell bei der Patientenführung.

Nach der Geburt kann eine spezielle Unterstützung zur physischen und emotionalen Genesung aus unterschiedlichen Gründen notwendig werden. Einen wesentlichen Bestandteil stellt dabei die anatomische vulvo-clitorale Rekonstruktion nach O‘Dey D.M. dar. Durch mikrochirurgische Techniken und Gewebetransfer können die normalen Strukturen und Funktionen des Genitalbereichs wiederhergestellt werden, was die Lebensqualität der betroffenen Frauen erheblich verbessert, eine klitorale Empfindung ermöglicht und die Gewebevoraussetzungen für eine schmerzfreie Sexualität sowie ungestörte vaginale Entbindung schafft.
Schwangerschaft, Geburt und Elternzeit in unsicheren Lebenslagen
17.10–17.50 Uhr
Schutz und Asyl suchende Frauen haben ein erhöhtes Risiko für inadäquate Gesundheitsversorgung und vermeidbare Komplikationen, höhere psychischen Belastung sowie höhere maternale und neonatale Morbidität und Mortalität. Beim Zugang zur perinatalen Versorgung sind diese Frauen aufgrund fehlender Informationen und Sprachbarrieren mit zahlreichen Hindernissen konfrontiert. Nehmen sie Betreuung in Anspruch, erleben sie aufgrund mangelnden Verständnisses für ihre Lebensumstände und kulturellen Bedürfnisse mitunter eine schlechtere Betreuung, Vorurteile und Diskriminierung.

Dr. Mel Cooper und Diana Flores Gallardo stellen in ihrem Vortrag erprobte Maßnahmen vor, die die Versorgung von geflüchteten Frauen in Schwangerschaft, Geburt und Elternzeit verbessern können. Das Projekt DAISI und der Maternity Stream of Sanctuary in Großbritannien bieten praxisorientierte Beispiele, die geholfen haben, eine nachhaltig hohe Versorgungsqualität sicherzustellen und die Gesundheitsoutcomes für Frauen und Neugeborene zu verbessern.
Abschluss
17.50-18.00 Uhr

Ticketkategorien

175 EUR für Abonnent:innen der Deutschen Hebammen Zeitschrift | Frühbucherpreis (ab 1. Juni 2025: 195 EUR)

200 EUR für Hebammen | Früchbucherpreis (ab 1. Juni 2025: 225 EUR)

245 EUR für Fachärzte/Fachärztinnen | Früchbucherpreis (ab 1. Juni 2025: 270 EUR)

215  EUR für Ärzte/Ärztinnen in Weiterbildung | Früchbucherpreis (ab 1. Juni 2025 235: EUR)

65 EUR für Schüler:innen & Student:innen | Früchbucherpreis (ab 1. Juni 2025: 75 EUR)

Anmeldung

Anmeldung zum Kongress

Für die Buchung der Veranstaltung ist die Anmeldung auf unseren Seiten erforderlich. Bitte registrieren Sie sich oder melden Sie sich an. Zum Login

Amandine Tripler

Amandine Tripler

Staude Akademie

Sie haben Fragen?

Melden Sie sich gerne! Sie erreichen uns Montag bis Donnerstag von 8:00 bis 16.00 Uhr, Freitag von 8:00 bis 14:00 Uhr.

https://staudeverlag.de/wp-content/themes/dhz/assets/img/no-photo.png