Eine neue Regelung soll in Japan den Zugang zur »Pille danach« erleichtern, insbesondere für junge Frauen und Betroffene sexueller Gewalt, die bisher durch die Hürden des Gesundheitssystems abgeschreckt wurden. Foto: © dalaprod/stock.adobe.com

In Japan ist erstmals die »Pille danach« ohne ärztliche Verschreibung erhältlich. Wie der Hersteller ASKA Pharmaceutical am 20. Oktober mitteilte, wurde das Notfallverhütungsmittel Norlevo für den rezeptfreien Verkauf zugelassen.

Bislang konnten Frauen in Japan Notfallkontrazeptiva nur nach ärztlicher Konsultation und mit Rezept erhalten – ein Umstand, der von Frauenrechtsorganisationen seit Jahren kritisiert wurde. Die neue Regelung soll den Zugang erleichtern, insbesondere für junge Frauen und Betroffene sexueller Gewalt, die bisher durch die Hürden des Gesundheitssystems abgeschreckt wurden.

Laut der Tageszeitung Mainichi Shimbun ist die Abgabe von Norlevo künftig ohne Altersbeschränkung und ohne elterliche Zustimmung möglich. Das Präparat wird jedoch als »Arzneimittel mit Beratungsbedarf« eingestuft: Frauen müssen es in Anwesenheit einer Apothekerin oder eines Apothekers einnehmen.

Die »Pille danach« kann eine Schwangerschaft verhindern, wenn sie innerhalb von 72 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen wird.

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, 20. Oktober 2025 ∙ DHZ