
Laut DHV braucht es viel mehr Anlaufstellen im öffentlichen Raum, wo sich Schwangere, Stillende und Familien vor Hitze und deren Folgen schützen können. Illustration: © A2Z AI/stock.adobe.com - KI-generiert
Am 4. Juni findet der bundesweite Hitzeaktionstag 2025 unter dem Motto »Hitzeschutz für alle« statt. Hitze ist das größte durch die Klimakrise bedingte Gesundheitsrisiko in Deutschland. Zahlreiche Verbände, Initiativen und Akteur:innen aus dem Gesundheitswesen und darüber hinaus, darunter auch der Deutsche Hebammenverband (DHV), haben aus diesem Anlass gemeinsam sechs zentrale Forderungen an die Politik formuliert.
Jetzt handeln!
Dazu sagt Dorothee Eisenhardt, DHV-Präsidiumsmitglied: »Hitzestress gefährdet alle, ganz besonders jedoch Schwangere und Ungeborene. Menschen, die am wenigsten für die Klimakrise verantwortlich sind, leiden extrem unter deren Folgen. So kann Hitzestress unter anderem zu einem niedrigeren Geburtsgewicht und Fehlbildungen des Herzens führen und sogar das Risiko für Früh- und Totgeburten erhöhen. Das darf uns nicht unberührt lassen! Wir müssen jetzt handeln, um diejenigen zu schützen, die unseren Schutz am meisten brauchen.«
Konkret fordere der DHV Städte, Gemeinden und die Bundesregierung dazu auf, zeitnah passgenaue Angebote für den Hitzeschutz von Schwangeren, Babys und Kindern umzusetzen. Es brauche viel mehr Anlaufstellen im öffentlichen Raum, an denen sich Schwangere, Stillende und Familien vor Hitze und deren Folgen so gut wie möglich schützen könnten, etwa, indem gekühlte Gebäude in kommunaler Hand öffentlich zugänglich gemacht würden, oder durch für alle nutzbare Trinkwasserbrunnen.
Beispiel: »Kühlräume« in Kreißsälen
Hebammen engagierten sich schon seit Jahren für die Aufklärung der Risikogruppen und setzten auf individuelle Anpassungsmöglichkeiten zur Vermeidung von Hitzestress, so Eisenhardt. Doch das gesamte Gesundheitssystem müsse investieren und zum Beispiel ›Kühlräume‹ in Kreißsälen schaffen. Vulnerable Familien hätten es deutlich schwerer, der Hitze aus dem Weg zu gehen; sie bräuchten die Unterstützung der gesamten Gesellschaft. Denn Hitzeschutz sei auch eine Frage der gesundheitlichen Chancengleichheit und sozialen Gerechtigkeit, forderte Eisenhardt.
Die politischen Forderungen zum Hitzeaktionstag 2025, die der DHV mit unterstützt:
- Hitzeschutz vor Ort muss als Aufgabe verbindlich gemacht und ausreichend durch Bund und Länder finanziell und personell unterstützt werden.
- Die Anpassung an den Klimawandel muss bei Investitionen grundsätzlich berücksichtigt werden, um die Resilienz des Landes zu stärken.
- Gesundheits-, Pflege- und Sozialwesen müssen bei der Entwicklung und Umsetzung der Hitzeschutzstrategien eingebunden werden.
- Der Hitzeschutzplan des Bundesministeriums für Gesundheit muss sektorenübergreifend weiterentwickelt und umgesetzt werden.
- Hitze muss als zentrale Herausforderung im Katastrophenschutz integriert werden.
- Ein umfassendes Klimaschutzsofortprogramm zur Einhaltung der gesetzlich verankerten Klimaschutzziele muss vorgelegt werden.
Den vollständigen politischen Forderungskatalog zum Hitzeaktionstag 2025 finden Sie hier.
Weitere Informationen:
Der DHV unterstützt die Stellungnahme von Midwives for Future.
Informationen für den Hitzeschutz von Schwangeren sowie Neugeborenen, Babys und Kindern:
Quelle: Deutscher Hebammenverband, 3.6.2025 ∙ DHZ