»Auf 1.000 Klinikgeburten kommen etwa 3 Verlegungen aus der Außerklinik. Haben Sie Tricks und Tipps dafür?«
Christa Spitzner, Geschäftsführende Hebamme im Geburtshaus Tübingen
Eine gute Aufklärung und Vorbereitung für das Paar ist wichtig (Klinik ist Freund, nicht Feind). Bei einer Verlegung mit Zeit erkundigen wir uns, ob Kapazitäten vorhanden sind. A und O ist eine gute Übergabe an die Kreißsaal-Kollegin, mit einem Verlegungsbogen. Wir halten nach der Verlegung Kontakt zum Paar und erkundigen uns nach dem weiteren Verlauf. Bestenfalls fördert ein Austausch mit den Kreißsaal-Kolleginnen den besseren Ablauf bei der Schnittstelle/Übergabe.
Karen van der Steeg, Leitende Hebamme im Kreißsaal des Städtischen Klinikums Wolfenbüttel
Es ist hilfreich, vorab die Schwangeren über die mögliche Verlegung in eine Klinik aufzuklären, damit sie nicht überfordert ist, beziehungsweise es nicht der »Weltuntergang« für die Gebärende ist, sondern Plan B, bei dem ihr weitergeholfen wird.
Eine vorsorgliche Anmeldung in der Klinik, die infrage käme, ist ebenfalls hilfreich (immenser administrativer Aufwand in der Akutsituation). Auch eine telefonische Ankündigung in der Klinik ist hilfreich. Und zum Schluss ist natürlich ein Übergabeformular mit den wichtigsten Fakten und Daten nicht zu vergessen.
Dunja Golombek, Leitende Hebamme im Knappschaftskrankenhaus Dortmund
Die Kommunikation zwischen der außerklinischen und der Klinikhebamme ist wichtig. Falls kein Belegvertrag vorliegt, sollte es möglich sein, dass die außerklinische Hebamme die Verlegung begleitet und eine ausführliche Übergabe erfolgt. Vielleicht ist es anzustreben, dass Hebammen aus der Außerklinik mit Kliniken in ihrer Umgebung Treffen vereinbaren, damit vorab Details zu möglichen Verlegungssituationen besprochen werden und sich die Hebammen untereinander kennen.
Schwangeren kann geraten werden, sich für eine mögliche Verlegungssituation eine Klinik auszusuchen und dort zu einem Vorgespräch zu gehen.