Was sind die größten Sorgen und Fragen von Familien, die sich für eine außerklinische Geburt entscheiden und wie begegnen Sie diesen?
Maresa Fiege, Hebamme und Gründerin des Geburtshauses »Der Hof« in der Uckermark
Wir erleben oft, dass Frauen als größte Angst bezüglich ihrer geplanten außerklinischen Geburt die Verlegung in eine Klinik äußern. Da wir gut mit einer Klinik zusammenarbeiten, können wir glücklicherweise viele dieser Ängste dadurch nehmen, dass wir positiv-realistisch aufklären, wie die Geburtshilfe in dieser Klinik abläuft und sie im Verlegungsfall von zugewandten Geburtshelfer:innen begleitet werden. Wir wünschen uns, dass sich alle Frauen die Verlegungsklinik ansehen, um so »das Monster unter dem Bett« unschädlich zu machen.
Prisca Walter, Hebamme, derzeit in Neuseeland
Zunächst versuche ich mit den Eltern zusammen herauszufinden, was für sie persönlich Sicherheit bedeutet. Oft geht es um die Eins-zu-eins- oder Eins-zu-zwei-Betreuung als ein entscheidendes Element. Hier in Neuseeland erlebe ich, wie die Beratung zum Geburtsort flächendeckend ergebnisoffen und unemotionaler stattfindet. Außerdem haben die Eltern für diese Entscheidung Zeit, da ihre kontinuierlich betreuende Hebamme alle Optionen der Geburtsbetreuung anbietet.
Mariana Zech, Hebamme im Kölner Geburtshaus
Frauen und Familien, die sich für eine außerklinische Geburt entscheiden, haben häufig große Sorge, dass die Geburt ihres Kindes doch in einer Klinik stattfinden muss. Dabei befürchten sie vor allem, dass ihnen die Selbstbestimmtheit genommen werden könnte. Beim Aufklärungsgespräch zum Geburtsort werden alle Verlegungssituationen und der weitere Betreuungsverlauf in der Klinik besprochen. Hierbei werden die Paare bestärkt, dass sie auch in einer Klinik ein Mitspracherecht haben und durchaus ein positives Geburtserlebnis haben können.