Eine Hebamme erzählt, was ihr kurz nach dem Examen bei einem Einsatz widerfahren ist. Sie erlebte körperliche Gewalt durch eine Assistenzärztin neben verbalen Drohungen. Und sie erfuhr keinerlei Rückhalt durch die Klinikleitung. Auch die Anzeige bei der Polizei verlief ohne rechtliche Konsequenzen, mangels »öffentlichen Interesses«, so die Staatsanwaltschaft.

Seit dem 1. Oktober 2021 bin ich Hebamme. Meine erste Stelle trat ich ganz euphorisch zwei Wochen später in einer Klinik in Bayern an. Leider war dies nur von kurzer Dauer. Nur einen Monat später kam es zu einem Vorfall, der mein (Hebammen-)Leben auf den Kopf stellte. Ich wurde nach einem Kommunikationsproblem mit einer Assistenzärztin gewalttätig von dieser angegriffen. Sie würgte mich zweimal innerhalb von 15 Minuten und sprach viermal die Drohung »Ich bringe dich um« aus (zweimal, als sie gerade zudrückte). Für beide Vorfälle gibt es Zeugen.

Seit diesem Vorfall konnte ich nicht mehr in diesem Haus arbeiten. Ich hatte eine Woche nach dem Vorfall einen Termin beim ärztlichen Direktor. Bei diesem Termin hoffte ich, Konsequenzen von Seiten der Klinik zu erfahren, doch es passierte das Gegenteil. Der ärztliche Direktor begründete seine Entscheidung, keine Konsequenzen ergreifen zu wollen/können folgendermaßen:

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