Wie erleben Sie die Vereinbarkeit von Beruf und ausreichendem Schlaf? Welche Strategien helfen Ihnen, trotz Schichtdienst und Rufbereitschaft eine Balance zu finden?

Christine Benz,
Hebammenexamen 1982, arbeitet seither im Schichtdienst (früh/spät/Nacht) im Kreißsaal

Natürlich habe ich auch immer mal wieder Schlafstörungen. Aber mit autogenem Training bekomme ich es einigermaßen hin. Mir ist ein Freizeitausgleich wichtig, der sehr unterschiedlich sein kann. Ich lese viel und meine Familie ist mir wichtig. Mein Freundeskreis besteht nicht aus Menschen aus der Klinik. So sind die Themen bei Treffen auch sehr unterschiedlich und beziehen sich nicht nur auf den Kreißsaal. Eine halbe Stunde auf dem Sofa liegen und die Decke anschauen tut mir gut. Also, ich mache nichts Besonderes, aber ich sorge für mich. Ich bin belastbar und erfreue mich an meinem Beruf.

Carolina Fink,
Hebammenexamen 2016 und seither im Schichtdienst tätig, M.Sc. Angewandte Gesundheitsförderung, Universitätsklinikum Freiburg

Ich erlebe die Vereinbarkeit von Beruf und ausreichendem Schlaf insgesamt als sehr herausfordernd. Unsere Chefin teilt uns allerdings nach Vorlieben ein: So muss ich nicht ständig die Dienste wechseln und kann sie so wahrnehmen, wie es meinem Biorhythmus entspricht, zumindest meistens. Ich versuche trotz Schichtdienst eine gewisse Regelmäßigkeit in meiner Schlaf- und Aufstehzeit zu bewahren. Das gilt auch für Essen und Trinken, besonders im Nachtdienst versuche ich mich da nicht komplett umzustellen. Das Wochenende nutze ich oft zum Ausschlafen und Krafttanken.
Im Nachtdienst stehe ich immer nach fünf Stunden auf. Folgt eine weitere Nacht, lege ich mich später nochmals hin, folgt keine, bleibe ich wach. Das ist sehr anstrengend während mehrerer Nachtdienste, doch komme ich so am besten wieder aus dem Nachtrhythmus heraus.