»Welche Inhalte sollten Ihrer Meinung nach in einem Geburtsvorbereitungskurs nicht fehlen?«
Tanja Linder, freiberufliche Hebamme aus Hamburg
Ich möchte die Schwangeren bestärken, an ihre Kräfte zu glauben und für sich und ihre Wünsche einzustehen. Neben den »klassischen« Themen wie den einzelnen Geburtsphasen und -positionen, Schmerzen/Schmerzlinderung, Atmung unter der Geburt spreche ich sehr ausführlich über das Wochenbett. Ich versuche den Familien zu vermitteln, wie bedeutsam diese Schonzeit für die Mütter ist, dass auch das Stillen gelernt werden will und Zeit braucht. Mir ist es wichtig, die Partner:innen mit einzubeziehen, gemeinsam über deren Wünsche und Ängste zu sprechen. Damit das Paar gestärkt in die Geburt gehen kann.
Mandy Pleikies, Hebamme im Geburtshaus Treptow in Berlin
Für mich ist es wichtig, den Frauen ein Verständnis über die Großartigkeit ihres Körpers zu vermitteln und vor allem: dass sie gebären können! Auch das Einbeziehen der Partner:innen oder Begleitpersonen finde ich sehr wichtig. Ihnen »Handwerkszeug« zu geben, damit sie die Gebärende maximal gut mit begleiten können: Massagen, Formulierung motivierender, bestärkender und liebevoller Worte. Für die Zeit nach der Geburt finde ich es enorm wichtig, den Paaren die Bedeutung des Wochenbettes zu erklären – vor allem für die »Frauengesundheit« in der Zukunft.
Clarissa, Hebammenstudentin Universität zu Lübeck
Um gut auf die Geburt vorbereitet zu sein, sind drei Punkte elementar: Informationsvermittlung, Individualität und Selbstbestimmung. Die Geburt und deren Reise gehören der werdenden Familie. Gebärende sollten sich bewusst über ihr individuelles Können, Tun und ihre Wünsche sein. Familien sollten ermutigt werden, sich mit dem Thema Geburt auseinanderzusetzen und selbstbestimmt zu entscheiden.