
Die Tochter der Autorin erlebt eine glückliche Hausgeburt. Diese war Anlass, sich mit der Evidenz bezüglich der Sicherheit einer außerklinischen Geburt zu befassen. Foto: privat
Bei der evidenzbasierten Versorgung fließen externe und interne Evidenz zusammen. Somit wird eine Hebamme die aktuelle Studienlage, aber auch die Frau anschauen mit ihren individuellen Wünschen und Belangen. Am Ende geht es darum, was aufgrund der Studienlage und der individuellen Begegnung – auch aufgrund von Erfahrungswissen – abgeleitet werden kann.
Wenn ich als Dozentin aus der Pflegewissenschaft zum Thema evidenzbasierte Versorgung unterrichte, schauen mich die meisten Teilnehmer:innen — Pflegefachpersonen, Hebammen, Anästhesie- und operationstechnische Assistent:innen – im Seminar Praxisanleitung mit großen Augen an, wenn ich diese Frage stelle: »Woher wissen Sie, dass das, was Sie Schüler:innen, Studierenden und neuen Mitarbeiter:innen beibringen, das Richtige und Beste für die zu versorgenden Patient:innen und Klient:innen ist?« Evidence based Medicine, Nursing oder Midwifery (EbM, EbN, EbM) ist bei vielen der Teilnehmenden nicht bekannt und führt dann zu Diskussionen und zu Fragen:
»Ja, aber was ist mit unserer Erfahrung, die wir in unserer langjährigen Tätigkeit gesammelt haben? Und was ist mit unserer Intuition? Wir können uns doch in die Patient:innen und Klient:innen bestens hineinversetzen. Was sollen denn da Studien nützen? Die haben doch nur wenig mit unserem Praxisfeld zu tun.«
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