Das späte Abnabeln wird in Jordanien vergleichsweise wenig praktiziert, da es dort nicht in Leitlinien verankert ist. Die häufigsten Gründe für ein frühes Abnabeln liegen in eingespielten Routinen sowie fehlendem Wissen über die Vorteile eines abwartenden Verhaltens. Foto: © Kirill Gorlov/stock.adobe.com

Wann ist der beste Zeitpunkt, ein Kind abzunabeln? Diese Frage stellt sich bei jeder Geburt und hat eine große Bedeutung für die gesundheitliche Entwicklung des Kindes. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt im Rahmen einer evidenzbasierten Betreuung der physiologischen Geburt ein spätes Abnabeln. Das bedeutet frühestens 60 Sekunden nach der Geburt, um eine plazentare Transfusion zu fördern und somit einer Eisenmangelanämie beim Neugeborenen vorzubeugen.

Fehlende Leitlinien

In Jordanien fehlen bislang klinische Leitlinien zu diesem Thema. Außerdem ist nicht bekannt, wie das tatsächliche Vorgehen in der Praxis ist. Vor diesem Hintergrund wurde eine Querschnittsstudie unter jordanischen Hebammen und Geburtshelfer:innen durchgeführt, um zentrale Aspekte und Praktiken rund um das Thema des Abnabelungszeitpunkts in den Geburtskliniken zu untersuchen.

Evaluiert wurden Daten von 325 Hebammen (n=274) und Geburtshelfer:innen (n=51) aus 25 jordanischen Klinken, die anhand eines Online-Fragebogens erhoben wurden.

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