Bei fast allen Frauen mit postpartaler Psychose ist die Beziehung zum Kind tief gestört (bonding disorder). Foto: © Jelena Stanojkovic/stock.adobe.com

Eine Hebamme und Ersthelferin für psychische Gesundheit berichtet von dramatischen Erlebnissen mit zwei jungen Müttern, die im Wochenbett eine Psychose entwickelten. Als Vertrauensperson konnte sie die Frauen durch professionelle Gesprächsführung überzeugen, sich einweisen zu lassen. Doch die Kinder blieben bei den Vätern zurück.

Stellen Sie sich vor, Sie bekommen einen Anruf von einem betreuten Vater, der sagt: »Meine Frau denkt, sie ist Pippi Langstrumpf«. Was geht Ihnen durch den Kopf? Müssen Sie auch erst einmal schmunzeln? Bei mir war das so. »Das kann doch nicht dein Ernst sein«, antwortete ich. Ich erkundigte mich nach der Situation zu Hause. Der Vater schilderte am Telefon ausführlich die Symptome: »Sie hat seit Tagen nicht geschlafen. Sie hält sich jetzt für Pippi Langstrumpf. Sie hüpft durchs Wohnzimmer. Sie wird mir gegenüber immer aggressiver. Ihre Mutter ist jetzt auch hier. Das geht jetzt schon ein paar Tage so. Wir rechnen damit, dass sie auf uns losgeht.«

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