Die Gesellschaft für Qualität in der außerklinischen Geburtshilfe (QUAG e.V.) hat ihren Qualitätsbericht für 2024 vorgestellt. Laut Auswertung ist die Tendenz der außerklinisch stattfindenden Geburten steigend. Foto: © IdeaBug, Inc./stock.adobe.com

Die Gesellschaft für Qualität in der außerklinischen Geburtshilfe (QUAG e.V.) hat ihren Qualitätsbericht für 2024 vorgestellt. Dazu sagt Ulrike Geppert-Orthofer, Präsidentin des Deutschen Hebammenverbandes (DHV): »Knapp 2 % aller Geburten finden außerhalb von Kliniken statt, Tendenz steigend. Die außerklinische Geburtshilfe unterliegt in Deutschland hohen Qualitätsstandards – und sie ist sehr sicher.« Das zeige der aktuelle QUAG-Qualitätsbericht einmal mehr. Er attestiere Hausgeburten und Geburten in von Hebammen geleiteten Einrichtungen eine hohe Versorgungssicherheit, die auf verpflichtenden Qualitätsstandards und leitlinienorientiertem Wissen basieren würden.

16,7 % Verlegungen in die Klinik

Der QUAG-Bericht zeige, dass im vergangenen Jahr rund 55 % der außerklinischen Geburten in einer hebammengeleiteten Einrichtung (HgE), meist einem Geburtshaus, stattfanden, 45 % als Hausgeburten. Von den insgesamt 15.486 erfassten Geburten konnten 82,4 % wie geplant am außerklinischen Ort beendet werden. Zu einer Überleitung in eine Klinik in Ruhe und in Begleitung der betreuenden Hebamme kam es in 16,7 % der Fälle. Lediglich 0,9 % der Frauen wurden in Eile in die klinische Versorgung übergeleitet. Gut zwei Drittel der Frauen, die übergeleitet wurden, hätten in der Klinik eine vaginale Geburt erleben können. Die meisten Frauen hätten ein positives Geburtserlebnis, selbst wenn es während der Geburt zur Verlegung käme. Die Kinder hätten in der ruhigen Atmosphäre günstige Voraussetzungen für einen guten Stillstart und das Bonding könne leichter gelingen.

Keine der Mütter sei im Zusammenhang mit Schwangerschaft, Geburt oder bis zu 42 Tage danach verstorben (Definition maternale Mortalität). Von 1.000 Kindern sei etwa ein Kind dokumentiert, das vor, während oder innerhalb von sieben Tagen nach der Geburt gestorben ist. Dabei sei anzumerken, dass Eltern, deren Kind bereits vor der Geburt verstorben oder nicht lebensfähig ist, sich besonders häufig für eine Geburt in der vertrauten Umgebung ihres Zuhauses entscheiden würden.

Hintergrund

Im Qualitätsbericht der Gesellschaft für Qualität in der außerklinischen Geburtshilfe e. V. (QUAG) werden jährlich die Ergebnisse der bundesweiten Untersuchung über Geburten zu Hause und in von Hebammen geleiteten Einrichtungen veröffentlicht. Seit Herbst 2015 sind alle Hebammen, die Hausgeburten betreuen, verpflichtet, an der Perinatalerhebung von QUAG teilzunehmen. Auch die Erhebung von Geburtshäusern ist auf freiwilliger Basis heute fast vollständig.

Quelle: Deutscher Hebammenverband, 10.10.2025 ∙ DHZ