
Zum Muttertag hat das »Bündnis für das Krankenhaus Varel« in einer Aktion vor dem Krankenhaus Unterschriften für eine Petition gesammelt und Gespräche geführt. Foto: © Frank Wittkowski
Dem St. Johannes-Hospital in Varel steht die Schließung aus wirtschaftlichen Gründen bevor. Am 2. Juli möchte der Kreistag die endgültige Entscheidung dazu fällen. Dem aus der Bevölkerung initiierten Bündnis gegen die Schließung haben sich bereits viele Firmen und Verbände über die Stadtgrenzen hinaus angeschlossen.
Auch der Hebammenverband Niedersachsen unterstützt das Bündnis, da Varel neben einem ambulanten OP-Zentrum eine Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe mit sehr gutem Ruf vorhält. Diese ist auch wichtig für die umliegenden Landkreise wie Nordenham, da dort ebenfalls die Geburtshilfe geschlossen wurde.
Zum Muttertag hatten sich Vertreter:innen des »Bündnis für das Krankenhaus Varel« vor der gegenüberliegenden Kirche positioniert und eine Wäscheleine aufgehängt. Über zwei Stunden verteilt nahmen ca. 80 Personen an der Aktion teil. Es wurden viele interessante Gespräche geführt, Unterschriften für die Petition gesammelt und zur Symbolisierung der zahlreichen Geburten des Hauses Kindersöckchen aufgehängt. Die Wäscheleine hatte im Vorfeld für Unruhe gesorgt: Sie hing vor Tagen auf dem Klinikgelände, wurde dort aber entfernt. Nun hängt sie nach Kontaktaufnahme mit der gegenübergelegenen Kirche dort.
Hintergrund: Das Krankenhaus in Varel steht vor der Schließung. Damit entfällt die Sicherung der geburtshilflichen Versorgung. Der Landrat hatte ein Gutachten bei einem Beratungsunternehmen in Auftrag gegeben. Ermittelt wurden zwei Kostenszenarien, das Gutachten empfiehlt die Schließung. Daraufhin hat sich ein »Bündnis für das Krankenhaus Varel« (https://www.krankenhausvarel.de/) gegründet. Dort haben sich gesellschaftliche und politische Akteur:innen zusammengeschlossen, die sich über Stadt-, Landkreis-, Partei- und Konfessionsgrenzen hinweg für die dauerhafte Sicherung des St. Johannes-Hospital Varel positionieren.
Auch der Hebammenverband Niedersachsen beteiligt sich. In Onlinetreffen werden die nächsten Schritte organisiert. Bis am 2. Juli der Kreistag entscheidet, setzt der Landesverband sich in verschiedenen Aktionen dafür ein, dass Frauen in Friesland und Wesermarsch dauerhaft eine wohnortnahe Geburtshilfe erreichen können.
Hinweis:
Demo: Am Freitag, 13.06.25, findet eine Kundgebung auf dem Schlossplatz in Varel ab 16:00 Uhr statt. Die Pressemitteilung dazu findet sich hier: Download PDF
Petition: »Rettet das St.-Johannes-Hospital Varel – Für eine sichere, wohnortnahe Gesundheitsversorgung« unter https://chng.it/bm7bNFV5kD
Quelle: Hebammenverband Niedersachsen e.V., 2.6.2025 · DHZ