Aus Sicht einer britischen Forscherin verringern Empfehlungen gegen Bedsharing die Handlungsfähigkeit der Frau, was sowohl den Müttern als auch den Babys schadet, da ihr Wohlbefinden voneinander abhängt. Foto: © sementsova321/stock.adobe.com

Stillen gilt als optimale Ernährung für ein Neugeborenes. Wie jedoch soll das Baby schlafen? Im eigenen Bett oder gemeinsam mit der Mutter? Das Thema Bedsharing wird kontrovers diskutiert. Die britische Forscherin Anna Melamed  von der University of the West of England, Bristol, hat in der Fachzeitschrift Midwifery eine frauenzentrierte und feministische Perspektive zum Thema Bedsharing veröffentlicht.

Ressource oder Risiko?

Sie bezieht sich dabei auf ein zentrales Grundproblem der britischen Gesundheitspolitik: Einerseits wird Stillen als beste Ernährung für das Neugeborene empfohlen, andererseits wird vom gemeinsamen Schlafen mit dem Baby abgeraten. Bedsharing wird nicht empfohlen, um das Risiko des Plötzlichen Kindstods zu vermindern. Aufgrund dieser Empfehlungen werde die Mutter in einen »scheinbaren Widerspruch« gebracht, da sie einerseits als Ressource und andererseits als Risikofaktor dargestellt wird. Dies kann zu Erschöpfung, Scham und Verwirrung führen.

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