Milch-Exosomen (MEX) sind winzig kleine, runde Bläschen in der Muttermilch mit gewaltiger Wirkung: Sie enthalten ein großes Spektrum Gen-regulierender Ribonukleinsäuren (RNAs). Am besten davon erforscht sind derzeit die microRNAs. Ein Liter Muttermilch enthält etwa 2,2 x 1014 MEX, Kolostrum noch mehr. Illustration: © Birgit Heimbach

Am Beispiel zahlreicher neu entdeckter Wirkungen der Milch-Exosomen (MEX) wird deutlich, dass Muttermilch nicht nur der Ernährung des Säuglings, sondern parallel dessen immunologischer, metabolischer und neuronaler Programmierung dient. Die in ihnen enthaltenen Ribonukleinsäuren (RNA) sind wichtige Boten des »Laktationsgenoms«. 

Milch-Exosomen (MEX) sind vesikulöse Ribonukleinsäure-(RNA)beladene Nanopartikel der Muttermilch: Sie enthalten ein großes Spektrum Gen-regulierender Ribonukleinsäuren (RNAs), darunter verschiedene kurze nicht kodierende micro-Ribonukleinsäuren (microRNAs), lange nicht kodierende RNAs (lncRNA) und weitere RNA-Klassen. Am besten erforscht sind derzeit die microRNAs. Sehr bioaktiv tragen sie insbesondere zur epigenetischen Programmierung des Säuglings bei (Melnik et al., 2021; Słyk-Gulewska et al., 2023; Tingö et al., 2021). MicroRNAs kodieren selber kein Protein, regulieren aber durch Bindung an ihre spezifischen Boten-RNAs (mRNAs) deren Expression (siehe unten »Rolle von microRNA« ).

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