Stillen im Liegen ist wichtig und sollte allen Müttern bereits in der Klinik erklärt und mit ihnen geübt werden.

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Viele Fachleute raten vom Co-Sleeping ab. Aber gemeinsames Schlafen und nächtliches Stillen ergänzen sich und bieten viele Vorteile sowohl für die Eltern wie auch fürs Kind.

Die Empfehlungen zum Co-Sleeping werden weltweit kontrovers diskutiert. Vor allem in der westlichen Welt, wo einige Länder wie die USA, Kanada und Deutschland sogar davon abraten (Blair et al., 2020). Tatsächlich ist Co-Sleeping jedoch nicht nur sehr verbreitet – es wird auch als normatives und arttypisches Verhalten des Menschen gesehen (siehe Abbildung auf S. 48).

Weltweite Verbreitung des Bed-Sharings zwischen Eltern und Babys

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In der Evolution der Menschen hat der gemeinsame Schlaf seit jeher den Säugling vor diversen Gefahren geschützt, wie Raubtiere, Reptilien, Insekten oder Kälte (Gettler & McKenna, 2011). Diese Ursachen sind gegenwärtig weniger relevant. Dafür gibt es heute eine Reihe anderer Gründe für das Co-Sleeping: Stillen, Trost für Mutter oder Kind, besserer/mehr Schlaf für Kind und Eltern, Überwachung, Bindung, Umweltgründe, Weinen, kulturelle oder familiäre Traditionen, Mutterinstinkt und Ablehnung von potenziellen Gefahren beim Co-Sleeping. Es ist nicht klar, ob die SIDS-Risikofaktoren den in der Studie (McKenna & Volpe 2007 zit. nach Barry & McKenna, 2022) befragten Eltern bekannt waren.

Wenn hochentwickelte Länder vom Co-Sleeping abraten, könnte man schlussfolgern, dass Eltern Schlafen und Stillen nicht kombinieren sollen. Aber ist dem wirklich so? Es lohnt sich, die verschiedenen Facetten dieser Frage im Detail zu beleuchten.

Auswirkungen auf die Stillbeziehung

Gemeinsames Schlafen beeinflusst viele Aspekte der Stillbeziehung:

Der Stillbeginn

Das Co-Sleeping fördert den Stillbeginn. Gemeinsames Schlafen verdoppelt oder verdreifacht die Anzahl der Stillmahlzeiten (McKenna & Gettler, 2016). Denn als Schlüsselfaktor für den Aufbau der Milchproduktion und das Erlernen des Saugens gilt die Häufigkeit erfolgreicher Stillversuche in der frühen postnatalen Phase. Helen L. Ball und ihr Team formulieren es aus dem Englischen übersetzt wie folgt: Häufiges Stillen von Anfang an führt zur Entwicklung ausreichender Prolaktinrezeptoren und hoher Prolaktinwerte (Ball et al., 2006). Eine ausreichende Anzahl an Prolaktinrezeptoren wiederum hat das Potenzial für erfolgreiches langfristiges Stillen.

In einer randomisierten Studie dieser Autor:innen zeigten Mütter, die ungehindert nachts stillen konnten, eine höhere Stillrate. In diesem Zusammenhang wurde auch das Konzept »Breast-Sleeping« von James J. McKenna und Lee T. Gettler vorgeschlagen.

Die Stilldauer

Viele Studien belegen, dass Co-Sleeping mit einer längeren Stilldauer zusammenhängt (Blair et al., 2020; Ball et al., 2016). Säuglinge, die ab Geburt regelmäßig bei ihrer Mutter oder ihren Eltern im Bett schlafen durften, wurden dreimal länger gestillt als allein schlafende Säuglinge (Mileva-Seitz et al., 2017). Das gemeinsame Schlafen während der ersten 15 Monate erhöht die Stilldauer signifikant, wie das Ergebnis einer Studie aus England von Peter S. Blair und Kollegen zeigt (Blair et al., 2010).

Das ausschließliche Stillen (EBF)

Neben dem Einfluss auf die Stilldauer hat das Co-Sleeping ebenfalls einen Einfluss auf das ausschließliche Stillen (EBF). Die EBF-Rate ist erhöht bei Müttern, die das Bett mit ihrem Kind teilen. Kathleen Kendall-Tackett und Zhen Cong fanden heraus, dass Kinder, die das Bett mit der Mutter teilten und ausschließlich gestillt wurden, schneller einschliefen als nicht ausschließlich gestillte Kinder (Kendall-Tackett & Cong, 2018).

Eine kanadische Studie mit 4.845 Frauen hat untersucht, welchen Einfluss das gemeinsame Schlafen im Bett auf das Stillverhalten hat. Das Ergebnis: Frauen, die täglich mit ihrem Kind im selben Bett schliefen, stillten es über sechs Monate hinweg mit 2,61-mal höherer Wahrscheinlichkeit ausschließlich, im Vergleich zu Frauen, die nie mit ihrem Kind im selben Bett schliefen (Ricci et al., 2023).

Auch Cate Bailey und ihr Team fanden heraus, dass Kinder, die gemeinsam in einem Bett oder in der Nähe des Elternbetts schliefen, eher bis zum vollendeten sechsten Lebensmonat ausschließlich gestillt wurden als Kinder, die in einem separaten Zimmer schliefen (Bailey et al., 2020).

Einflüsse auf das Schlafverhalten

Wenn Mutter und Kind zusammen schlafen, wird nachts häufiger gestillt. Dies beeinflusst das Schlafverhalten von Mutter und Kind:

Wie Stillen das Schlafverhalten des Kindes beeinflusst

Das Stillen beeinflusst das Schlafverhalten des Kindes positiv. Gestillte Kinder schlafen schneller wieder ein als Säuglinge, die Flaschennahrung bekommen. Durch den nachts erhöhten Melatoninspiegel wird mehr Melatonin an den Säugling übergeben, was ebenfalls die nächtliche Schlafdauer verlängert. Dies könnte unter anderem mit dem Melatonin in der Muttermilch zusammenhängen (Mankova et al., 2023).

Mehrere Studien konnten zeigen, dass häufiges nächtliches Stillen die Wahrscheinlichkeit für eine längere nächtliche Schlafdauer erhöht (Madar et al., 2024; Astbury et al., 2022).

Eine norwegische Studie legt nahe, dass sechs bis zwölf Monate alte Säuglinge, die häufig gestillt werden und nachts im Bett der Eltern schlafen, tendenziell häufiger aufwachen. Gleichzeitig zeigte sich, dass häufig gestillte Säuglinge in der Nacht insgesamt länger schlafen (Madar et al., 2024). Obwohl Stillen mit einer erhöhten Schlaffragmentierung verbunden ist, beeinflusst es die Gesamtschlafdauer nicht. Zudem hat es keine negativen Auswirkungen auf den langfristigen Schlaf des Kindes (Hershon et al., 2024).

Erwähnenswert ist auch, dass Säuglinge, die nicht ausschließlich gestillt werden, deutlich länger zum Einschlafen benötigten als ausschließlich gestillte (Kendall-Tackett & Kong, 2018).

Wie Stillen das Schlafverhalten der Mutter beeinflusst

Nicht nur das Schlafverhalten des Säuglings wird positiv beeinflusst, erfreulicherweise auch das Schlafverhalten der Mutter. Viele Studien haben gezeigt, dass Mütter, die stillen und das Bett mit ihrem Baby teilen, zwar öfter in der Nacht aufwachen, jedoch nur für kurze Zeit wach bleiben. Im gleichen Bett schlafende Mutter-Kind-Paare haben die doppelte bis dreifache Anzahl von Stillmahlzeiten im Vergleich zu einzeln schlafenden Müttern (Blair et al., 2020). Stillende und bettteilende Mütter schlafen in der Regel schneller wieder ein. Im Vergleich zu Müttern, die nicht mit ihren Babys im selben Bett schlafen, erreichen sie eine längere Gesamtschlafdauer (Marinelli et al., 2019). Zudem berichteten diese Mütter, dass sie mehr Energie sowie eine bessere körperliche Gesundheit hatten (Kendall-Tackett & Kong, 2018). Studien zeigen, dass Mütter, die gemeinsam mit ihrem Säugling in einem Bett schlafen, ihre Säuglinge häufiger kontrollierten, als Mütter, die getrennt von ihrem Kind schliefen (Das et al., 2021).

Wie Co-Sleeping das Schlafverhalten des Kindes beeinflusst

Wenn wir das Stillen ausklammern und uns nur auf den gemeinsamen Schlaf beziehen – sollen Säuglinge überhaupt allein schlafen? Eine Studie aus Südafrika zeigte, dass das getrennte Schlafen von Müttern und ihren zwei Tage alten Neugeborenen für die Babys stressig sein kann. Dies äußerte sich in einer erhöhten Variabilität der Herzfrequenz und einer verkürzten Zeit im ruhigen Schlaf (Barry, 2021). In einer systematischen Übersichtsarbeit von 2021 schlussfolgern die Autor:innen, dass zu den möglichen physiologischen Vorteilen des Co-Sleepings für den Säugling eine bessere kardiopulmonale Stabilität, weniger Schreianfälle und eine bessere Temperaturregulierung mit geringerem Risiko einer Unterkühlung gehören (Das et al., 2021).

Weitere Arbeiten belegen: Wenn Mutter und Kind im Schlaflabor nah beieinander schlafen, synchronisieren sich nicht nur die Schlafphasen, sondern auch die Schlafarchitektur des Babys. Beim Co-Sleeping ist nicht nur der Anteil des aktiven Schlafs erhöht, sondern auch die motorische Aktivität während des Schlafs stärker ausgeprägt als beim Einzelschlaf (Renz-Polster et al., 2024).

Wie Co-Sleeping das Schlafverhalten der Mutter beeinflusst

Eine Forschungsarbeit fand heraus, dass die Schlaffragmentierung der Mütter signifikant mit deren Schlafarrangements verknüpft war (Teti et al., 2022). Mütter, die mit ihren Säuglingen zusammen schliefen, erlebten einen fragmentierteren Schlaf im Gegensatz zu Müttern, die dies nicht taten. Co-Sleeping praktizierende Mütter werden vermutlich durch die Bewegungen und Lautäußerungen ihrer Säuglinge während des Schlafs geweckt.

Gemeinsamer Schlaf und SIDS

In einigen westlichen Ländern wird vom Co-Sleeping abgeraten, weil es das Risiko für Plötzlichen Kindstod (SIDS) erhöhe. De facto konnten die SIDS-Raten in den letzten Jahrzehnten weltweit stark reduziert werden – allein in Deutschland zwischen 1991 und 2020 um 93 %. Dies ist unter anderem vielseitigen professionellen Aufklärungsmaßnahmen zu verdanken, wie den Fachinformationen auf der Seite des Europäischen Instituts für Stillen und Laktation (siehe Links). Laut mehrerer Studien hat aber nicht das getrennte Schlafen das SIDS-Risiko minimiert, sondern die Kombination aus Stillen und Schlafen (Marinelli et al., 2019).

Trotz der wichtigen professionellen Aufklärungsarbeit zeigt sich in der Beratungspraxis jedoch auch eine steigende Verunsicherung der Eltern. Diese ist verursacht durch eine Informationsflut zum Thema SIDS. Hier spielen soziale Medien eine große Rolle. Neben hochwertigen Informationen finden sich dort leider auch Informationen, die Objektivität vermissen lassen und fachlich fraglich sind. Daneben sorgen uneinheitliche Empfehlungen der Fachpersonen für weitere Unsicherheit bei den Eltern. Es fehlt ein Konsens in der Fachwelt.

Die Irritation ist erkennbar daran, dass sich viele Eltern große Sorgen um den Plötzlichen Kindstod machen. Sollen sie gemeinsam in einem Bett schlafen oder nicht? Kann etwas passieren, wenn die Eltern beispielsweise versehentlich auf das Kind rollen oder das Baby unter der gemeinsamen Decke keine Luft bekommt. So versuchen die Eltern nachts immer wieder, ihr Baby zurück in das Beistellbett zu legen, doch es wacht jedes Mal wieder auf. Dann ist erneut Stillen notwendig, damit es wieder einschläft – und so geht es immer weiter. Die Eltern haben Angst, dass ihrem Kind etwas passieren könnte, wenn es beim Stillen einschläft und liegen bleibt.

Wichtig ist, das Thema weder zu tabuisieren noch zu dramatisieren. Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass sich Mütter deutlich erholter fühlen, je weniger Licht und Bewegung in der Nacht vorhanden sind. Wenn sie bequem im Liegen stillen und beide dabei einschlafen, profitieren sie zusätzlich.

Gerade Stillen im Liegen ist wichtig und sollte allen Müttern bereits in der Klinik erklärt und mit ihnen geübt werden. Es ist die sicherste Position für das Stillen beim Einschlafen, da das Kind sich sekundär in die Rückenlage drehen kann. Es darf kein Polster als Stütze im Rücken haben.

In der Beratungspraxis ist es von größter Bedeutung und im vitalen Interesse der Familien, möglichst spezifische Ratschläge zur SIDS-Prävention zu geben (Renz-Polster et al., 2024). Und dies immer in Bezug auf die individuelle Situation.

Die Rolle der Partner:innen

Die tragende Rolle der Partner:innen für den Stillerfolg und die nächtliche Betreuung wird in der Forschungsliteratur vielfach bestätigt

Stillbeginn und Stillerfolg

Studien zeigen, dass die Einstellung nahestehender Personen die Entscheidung der Mutter zu stillen sowie den Beginn, die Ausschließlichkeit und die Dauer des Stillens maßgeblich beeinflusst (Gettler et al., 2021). Gleichzeitig wird deutlich, dass Partner:innen nicht nur die Stillintention, sondern auch die nächtliche Schlafsituation der gesamten Familie prägen. Eine 2024 erschienene Studie von Levita D’Souza und Kolleginnen untersuchte, wie Co-Sleeping die Wahrnehmung der Schlafqualität bei Vätern beeinflusst (D’Souza et al., 2024). Die befragten Väter nannten erleichtertes Stillen, mehr Schlaf und eine bessere Reaktion auf das Kind als Vorteile des Co-Sleepings. Gleichzeitig wurde deutlich, dass die Integration von Partner:innen in Entscheidungen zu Schlafarrangements die wahrgenommene Schlafqualität sowohl der Väter, als auch der gesamten Familie verbessern kann. Die Autor:innen der Studie heben hervor, wie wichtig es ist, kollaborative Gespräche mit Vätern zu führen, um ihre Absichten, Erwartungen und Vorlieben in Bezug auf Schlafarrangements zu verstehen.

Einige Studien betonen zudem, dass das Co-Sleeping nicht nur die Bindung zwischen Partner:innen und Kindern stärkt (Gettler et al., 2021; Parker et al., 2023), sondern auch die nächtliche Belastung für Mütter reduziert. Weitere Studien und Fachinformationen zu diesem Thema bietet das Europäische Institut für Stillen und Laktation (siehe Links).

Partner:in einbeziehen

In der Praxis sollten Partner:innen von Anfang an in die Einschlafbegleitung des Kindes einbezogen werden. Bei herausfordernden Nächten können sie zum Beispiel durch Tragen im Tragetuch, Wiegen oder Vorsingen einen Teil übernehmen und so dazu beitragen, dass das Baby entspannt einschläft. Eltern, die zusätzlich mit der Flasche kombinieren (müssen), berichten häufig, dass dies deutlich mehr Aufwand bedeute als ausschließliches Stillen. Beide Elternteile sind wach: Der Vater oder die Partnerin gibt die Flasche, während die Mutter pumpen muss, um die Brust zu entleeren. Die Babys sind oft wacher und schlafen möglicherweise nicht sofort wieder ein. Dadurch fühlen sich beide Elternteile nicht ausreichend ausgeruht.

Wenn die Mutter stillt, wird sie durch Stillhormone dabei unterstützt, sich durch die nächtlichen Mahlzeiten weniger erschöpft zu fühlen. Wenn die Nächte herausfordernd sind, ist es hilfreich, sich abzuwechseln, damit beide ausreichend Schlaf bekommen. Der Vater oder die Partnerin kann in den Morgenstunden übernehmen, während die Mutter ungestört weiterschlafen kann. Abends kuscheln Vater oder Partnerin mit dem Baby, tragen es im Tragetuch, die Mutter kann sich ins Schlafzimmer zurückziehen und schon mal in Ruhe schlafen.

Gemeinsames Schlafen mit beiden Eltern

In der Praxis zeigt sich, dass Partner:innen, die von Geburt an bei der Betreuung des Babys beteiligt sind, anders schlafen, auf die Signale des Kindes reagieren und die Mutter besser unterstützen können. Sie beteiligen sich aktiver an der nächtlichen Betreuung. Sie wickeln, tragen und beruhigen das Baby, um die Mutter zu entlasten. Wichtig ist die Aufklärung der Partner:innen über die Bedeutung und den Einfluss ihrer Rolle beim Thema Schlafen. Die Aufklärung bezüglich Co-Sleeping findet idealerweise schon vor der Geburt statt. Sollte das Co-Sleeping aus dem einen oder anderen Grund für Vater oder Partner:in wirklich nicht »funktionieren«, könnte in ein anderes Zimmer ausgewichen werden. Das Kind schläft immer bei der Mutter.

Milch abpumpen

Natürlich könnten Mütter ihre Muttermilch abpumpen und diese abgepumpte Milch dann von den Partner:innen nachts per Flasche füttern lassen. Jedoch zeigt die Erfahrung in der Praxis, dass für viele Mütter das Pumpen eher eine Belastung als eine Erleichterung ist – vor allem zu Beginn. Zudem ist es zusätzliche Arbeit. Es ist sinnvoll, in den ersten vier bis sechs Wochen zunächst das Stillen zu etablieren und erst danach – je nach Familiensituation, beispielsweise wenn die Mutter arbeiten muss – das Pumpen zu integrieren, sofern es nicht vorher notwendig ist.

Es wird beobachtet, dass bei Frauen, die bereits von Beginn an zusätzlich pumpen, eine Hyperlaktation auftreten kann, was wiederum zu Stillproblemen führen kann.

Zur Entlastung ist das Abpumpen nicht die einzige Lösung. Partner:innen oder enge Bezugspersonen können das Kind von Anfang an auch anders beruhigen.

Zudem kann der Einsatz von Milchpumpen ohne dringende Notwendigkeit zu einem verfrühten Abstillen führen (Schwartz et al., 2002; Wambach & Spencer, 2021). Es geht hier um die sinnvolle Verwendung – wichtig ist, dass die Mutter nicht überfordert wird.

Für die Praxis

Stillen durch gemeinsamen Schlaf fördern

  • Bonding, gemeinsamer Schlaf ab der Geburt (Breast-Sleeping)
  • Hautkontakt fördert die Entspannung von Mutter und Kind
  • Stillpositionen: Stillen im Liegen fördern
  • Für ausreichend Platz im Bett sorgen
  • Dafür sorgen, dass das Kind nicht aus dem Bett fallen kann
  • Die individuellen Bedürfnisse jeder Familie berücksichtigen
  • Objektiv über SIDS-Risiken aufklären
  • Evaluierung individueller SIDS-Risiken und Maßnahmen zur Minimierung
  • Aufklärung der Eltern und des Klinik­personals über potenzielle Folgen einer Trennung von Mutter und Kind unmittelbar nach der Geburt (verminderte Muttermilchproduktion, Laktationsversagen oder verkürzte Stilldauer und verringerte mütterliche Bindung)
  • Die Rolle und Bedeutung von Partner:in hervorheben
  • Säuglingspflege durch die Partner:innen kann die Schlafqualität der Mutter verbessern.

Fazit

Generell vom Co-Sleeping oder vom Stillen im gemeinsamen Bett abzuraten, ist nicht zielführend. Denn gemeinsames Schlafen und Stillen ergänzen sich auf natürliche Weise. Beides ist durchaus vereinbar, denn die Kombination bietet eine Reihe von Vorteilen für die gesamte Familie.

Wichtig ist die Aufklärung der Eltern über die Vereinbarkeit von Schlaf und Stillen. Idealerweise noch vor der Geburt und unter Einbeziehung der jeweils spezifischen Familiensituation – vor allem zu potenziellen SIDS-Risiken.

Zitiervorlage
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