Durch die direkte Begleitung von »Kleinen Geburten« lernt begleitendes Personal von den Frauen deren tatsächliche Bedürfnisse kennen. Fotos: © Corinna Hansen-Krewer

Das Wissen um die Begleitung der »Kleinen Geburt« ist immer noch zu wenig verbreitet. Dabei bieten der bewusste Umgang mit dem frühen Schwangerschaftsverlust, eine zugewandte, umfassende Begleitung und Trauerverarbeitung die Chance, im Frieden und bestärkt durchs Leben zu gehen. Eine Doula hat sich nach eigenen Erfahrungen und vielen Begleitungen darauf spezialisiert und Fortbildungen für Hebammen entwickelt.

Als zertifizierte Doula begleite ich Frauen bei ihren Kleinen Geburten. Durch meine eigenen Fehlgeburten, die auf natürlichem Weg stattgefunden haben, durfte ich viel lernen über das Abwarten, Verabschieden, über den Hormonabfall, das Wochenbett und vieles mehr. Jedoch erfuhr ich wenig Aufklärung, Wissen und Unterstützung von Frauenärzt:innen sowie Hebammen. Dies stellte leider keine Ausnahme dar: Lediglich 4 von circa 160 der von mir begleiteten Frauen haben Unterstützung durch ihren Arzt, ihre Ärztin oder eine Hebamme erfahren.

Doch bietet gerade der Umfang dieses Wissens die Grundlage für eine gute Verarbeitung des (frühen) Schwangerschaftsverlustes.

Die »Kleine Geburt« braucht Respekt und Würde – und den umfassenden Blick auf das Kind.

Mütter brauchen umfangreiches Wissen

Nach meiner Erfahrung können die Mütter erst dann eine selbstbestimmte Entscheidung über die Möglichkeiten des Abwartens oder des Intervenierens treffen, wenn sie umfassende Aufklärung darüber erhalten, was mit ihrem Körper passieren wird. Für viele Frauen ist es wichtig, Kenntnis darüber zu haben, wie sich beispielsweise die Blutung in Richtung Geburt verändert (von brauner Schmierblutung bis hin zum Koagel-Abgang).

Oftmals fragen Mütter nach den Möglichkeiten, ihr Kind aufzufangen und somit sichtbar zu machen (beispielsweise mit Hilfe eines Siebs) und dadurch Erinnerungen zu schaffen.

Abschiedsrituale können die Mütter stabilisieren. Die Zeit, in der die Frau – möglicherweise wochenlang – auf die Kleine Geburt wartete, wird durch das gemeinsame Verabschieden erleichtert. Dies hilft der Mutter, sich nicht so ausgeliefert zu fühlen. Für sie ist es hilfreich zu wissen, wie sich der Hormonabfall bemerkbar macht, um zu verstehen, welche Phasen sie während des abwartenden Vorgangs (physisch aber auch psychisch) durchläuft.

Sehr vielen Müttern ist es eine emotionale Stütze, wenn sie wissen, wie lange der gesamte Vorgang dauern kann und welche Anzeichen es für einen Fortschritt des gesamten Vorgangs gibt. Sie haben gerade in dieser Zeit die Möglichkeit, das Vertrauen in ihren Körper, die Verbindung zu ihrem eigenen Uterus und ihre Gebärfähigkeit wiederzuentdecken. Viele Mütter blühen trotz der Trauer und des Verlustes auf, weil sie merken, zu was sie und ihre Körper in der Lage sind.

Eine Kleine Geburt ist traurig und darf dennoch als kraftvoll und energetisch empfunden werden. Selten verändert diese Phase das Leben der Frauen nur im Negativen. Im Gegenteil: Manche nehmen es als Chance wahr, ihr Leben und ihre Einstellung dazu zu überdenken und etwas zu verändern.

Nicht selten erschaffen Menschen etwas aus dem Schmerz und der Trauer heraus, werden selbst aktiv im Bereich Sterneneltern-Begleitung, Nähen für Sternenkinder oder Sternenkindfotografie (> www.dein-sternenkind.eu). Nichts ist wichtiger als ausreichend hochauflösende Erinnerungsfotos einschließlich Detailaufnahmen, falls gewünscht, und Familienfotos, und sich auch dabei emotional gut begleiten zu lassen.

Das Wissen fehlt

Aus verschiedenen Befragungen und im Austausch mit Hebammen und Ärzt:innen stellte ich fest, dass wenig über das abwartende Vorgehen bei frühem Schwangerschaftsverlust bekannt ist beziehungsweise kaum Erfahrungen vorliegen. In Deutschland existierte bisher lediglich eine Leitlinie zum Thema, diese betrifft allerdings nur habituelle Aborte: > https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/015–050https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/015–050

Laut Hebammenverband haben einige Hebammen eine nichtmedizinische Begleitung nie kennengelernt. Ich beziehe mich in meiner Begleitung auf die englische NICE-Guideline, weil diese die Frauen und auch das Personal ermutigt, abzuwarten und nicht zu früh eine Diagnose zu stellen und vorschnell zu handeln: > www.nice.org.uk/guidance/ng126/chapter/Recommendations#management-of-miscarriage

Fotos sind wichtig zur Erinnerung und zur Ver‧arbeitung – und dienen in Fortbildungen dazu, von der Vollständigkeit der Kleinen Geburt zu lernen.

In Verbindung

In meiner Arbeit mit den Frauen, die einen frühen Verlust ihrer Schwangerschaft erleben, lege ich in erster Linie Wert auf ein Empowern der Mutter. Nicht selten wird Frauen ihre Gebärfähigkeit mit den folgenden Worten abgesprochen: »Das geht nicht auf natürlichem Weg«, »Sie werden sterben« oder »Die Sepsis ist Ihnen sicher«. Eine solche Herangehensweise ist natürlich im Hinblick auf den Geburtsvorgang, genau wie bei einem reifen lebendigen Kind, kontraproduktiv und kann sogar verhindern, dass der Körper Oxytocin und Wehen produziert oder sich der Muttermund öffnet.

Nicht selten höre ich, dass den Frauen ein Limit gesetzt wird: »Wir warten jetzt bis kommenden Freitag, und wenn sich bis dahin nichts getan hat, müssen wir eingreifen.« Das funktioniert oftmals unter diesen Umständen nicht. Frauenkörper öffnen sich zum Gebären in entspannter Atmosphäre. Sie brauchen das Gefühl von Sicherheit und Ruhe, Entspannung und vor allen Dingen Zeit

Ich ermutige die Mutter in dieser besonderen Zeit, ganz besonders auf sich zu achten. Es ist wichtig, dass die Frauen in sich hinein fühlen, in Verbindung mit ihrem Kind treten und spüren, zu welchen Prozessen – wohlgemerkt, völlig natürliche Vorgänge – sie in der Lage sind.

Ich stelle die These auf, dass jede Mutter während des Wartens erkennt, wenn irgendetwas mit ihrem Körper nicht stimmt, was den Geburtsprozess negativ beeinflussen könnte. Mütter befinden sich in einer so feinfühligen Phase, dass sie auf kleinste Einflüsse reagieren: entweder mit einem Stillstand des Körpers oder einem Voranschreiten des Vorgangs. Es ist so schön zu sehen, wie stolz und stark Frauen aus Kleinen Geburten hervorgehen können!

Erst kürzlich hat mir eine Frau zurückgemeldet, dass sie immer in schwierigen Lebenssituationen an ihre Kleine Geburt zurückdenke und sich mit einem Lächeln bewusst mache, was sie bereits alles geschafft hat. Solche Rückmeldungen ermutigen mich weiterzumachen, auch wenn die Arbeit mitunter emotional schwierig ist.

Ich wünsche mir, dass begleitendes Personal über vollumfängliches Wissen zum abwartenden Vorgang ohne Interventionen verfügt. Denn das ist es, was ermutigt, Umstände zu begleiten, die über Jahre als besonders, außergewöhnlich und möglicherweise sogar pathologisch betrachtet wurden, jedoch einen völlig normalen Zustand darstellen.

Frauen haben (leider) schon immer Kinder verloren und der weibliche Körper ist auf Gebären ausgerichtet; es braucht lediglich Wissen darüber, wie man den natürlichen Vorgang unterstützen kann, anstatt ihn zu hemmen oder gar mit verschiedenen Interventionen abzubrechen und umzuleiten. Denn bis zu dieser Entscheidung, die meist vorschnell erfolgt, haben die wenigsten Mütter verstanden, dass das Herzchen unter dem eigenen Herz aufgehört hat zu schlagen. Wie sollte also eine gute emotionale Verarbeitung stattfinden, wenn ein Eingriff erfolgt, während die Mutter sich noch im absoluten Schockzustand nach der Diagnose befindet?

Durch viel Austausch mit Fachpersonal über die Zeit meiner eigenen persönlichen Verluste und durch die Begleitung vieler Frauen erfuhr ich, dass es viele Hebammen und Ärzt:innen gibt, die sich Wissen wünschen. Regelmäßig erhalte ich Nachrichten von Hebammen, die sich erkundigen, was ich von gewissen Umständen der von ihnen begleiteten Frauen halte. Auch die Chefärztin des Vivantes Klinikums in Berlin, Prof. Dr. Mandy Mangler, interviewte mich zu meinem Buch und meinem Ansatzes bereits für ihren Gynäkologie-Podcast »Gyncast«, was mich besonders stolz macht. Man merkt, es tut sich so langsam etwas beim frühen Schwangerschaftsverlust und immer mehr Fachpersonal interessiert sich für diesen Bereich.

Aufruf
Erfassung von Fehlgeburten bei QUAG e.V.
Hebammen in der außerklinischen Geburtshilfe wünschen sich seit vielen Jahren die Erfassung von Fehlgeburten oder »Kleinen Geburten« im ambulanten Setting. Auch betroffene Frauen äußern laut Bundesverband Kindstod in Schwangerschaft und nach Geburt e.V. den Wunsch, alle Fehlgeburten zu erfassen (> https://bvksg.eu/). Bisher gibt es dazu keine offiziellen Statistiken oder Daten beim Statistischen Bundesamt oder in der Gesundheitsberichterstattung der Länder. Lediglich die Zahl der stationären Behandlungen, die in der Regel mit einem operativen Eingriff verbunden sind, lässt sich ermitteln. Deshalb hat eine Projektgruppe der Gesellschaft für Qualität in der außerklinischen Geburtshilfe (QUAG) e.V. einen Fragebogen für medizinisches Fachpersonal erstellt, um Zahlen und Daten zu erfassen (> www.quag.de/quag/pgfehlgeburt.htm).

Die ersten Ergebnisse werden für 2025 erwartet. Hierfür ist es wichtig, möglichst viele Kolleginnen in diesem Tätigkeitsfeld zu erreichen und zum Ausfüllen zu motivieren. Kolleginnen, die sich an der Erfassung von Kleinen Geburten beteiligen wollen, können mit einer E-Mail an buero@quag.de in der QUAG-Geschäftsstelle anfragen und die notwendigen Informationen erhalten.

Die Möglichkeit des Auffangens, des Willkommenheißens und des Kennenlernens kann nachhaltig wichtig sein für die ganze Familie, zu der das viel zu früh geborene Kind untrennbar dazugehört.

Ich lege großen Wert drauf, besonders auf die sogenannten »Hinleitungsphasen der Kleinen Geburt« einzugehen. Es ist faszinierend, dass Mütter während einer emotionalen Begleitung über den abwartenden Weg immer wieder ähnliche Phasen durchlaufen. Dies gibt den Frauen und auch mir als Doula eine Orientierung, einschätzen zu können, wie weit sich die Psyche und der Körper in Richtung »Kleiner Geburt« entwickelt haben.

Unterstützend ziehe ich gerne den Inhalt meines Buches »Stille Geburten sind auch Geburten und Sterneneltern sind auch Eltern« hinzu. Darin kommen neben Sterneneltern auch Hebammen, Ärzt:innen, Psycholog:innen, Bestatter:innen und viele andere zu Wort. Ich erkläre darin, was Sterneneltern im aktuellen Verlust sowie bei der Trauerarbeit helfe. Ich spreche offen über Missstände und gebe Verbesserungsvorschläge für den Klinik­alltag.

Hebammenhilfe bei Verlusterfahrungen in der Schwangerschaft
Kleine Geburt – großer Forschungsbedarf
Laut Hebammengesetz sind Hebammen befähigt, »Frauen und Familien bei Totgeburten und Fehlgeburten sowie bei Abbrüchen von Schwangerschaften nach der zwölften Schwangerschaftswoche zu betreuen und zu begleiten«. Das nehmen nicht alle Gynäkolog:innen so wahr. Wird doch aktuell eine S2k-Leitlinie »Gestörte Frühgravidität im 1. Trimenon« erstellt, auf Nachfrage bewusst ohne die Mitarbeit von Hebammenfachgesellschaften. Und auch aus Erfahrungsberichten betroffener Eltern und Hebammenkolleginnen weiß ich, dass eine adäquate Vorbereitung auf dieses Thema in der Ausbildung und im Studium noch nicht überall zu erwarten ist. Das Fazit lautet: Bei Fehl- und Totgeburten oder Schwangerschaftsabbrüchen bekommen betroffene Familien (noch) keine flächendeckende Begleitung von Hebammen.

Immer noch ein Tabu?

In diesem Tätigkeitsfeld der Hebammen fehlen Zahlen, um eine valide Aussage treffen zu können. Es scheint, dass das gesellschaftliche Tabuthema teilweise auch noch ein Hebammentabuthema ist. Wie viele Frauen davon betroffen sind und welche Betreuungsformen sie in Anspruch nehmen, wird bisher nicht erfasst.

Initiativen von betroffenen Frauen und Vereinen für einen gestaffelten Mutterschutz oder eine statistische Erfassung werden derzeit vorangetrieben. So hat eine Arbeitsgruppe der Gesellschaft für Qualität in der außerklinischen Geburtshilfe (QUAG) e.V. einen Fragebogen zur Erfassung von Fehlgeburten entwickelt (siehe Kasten, Seite 67). Er steht seit Januar online zur Verfügung und wird hoffentlich etwas Licht in das Dunkel der ambulanten Versorgung betroffener Frauen bringen. Mit ersten Ergebnissen ist Ende des Jahres zu rechnen. Gleichzeitig forscht ein Team um Dr. Antje-Kathrin Allgaier, Professorin für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität der Bundeswehr München zum Thema Schwangerschaftsverlust (> https://www.unibw.de/hum-psychologie/kpp/sternen kinder_teilnahme2).

Trotz aller Bemühungen besteht weiter ein großer Forschungsbedarf, um die Versorgungssituation und die Inanspruchnahme von Hebammenhilfe zu erfassen. Fehlt es den Hebammen möglicherweise an praktischem Wissen zum Thema Fehlgeburt? Laut der Stellungnahme »Kompetenzen der Hebamme« vom Deutschen Hebammenverband (DHV) verfügt eine Hebamme über das erforderliche Fachwissen zu Komplikationen der frühen Schwangerschaft wie drohende oder tatsächliche Fehlgeburt und extrauterine Schwangerschaft sowie zur Geburt eines toten, fehlgebildeten oder kranken Kindes (DHV, 2019). Die zu erwerbenden Fertigkeiten und personellen Kompetenzen werden dort jedoch nicht weiter ausgeführt.

Bedarf an Fortbildungen

Die Fortbildungen von Franziska Maurer oder Kick van Walbeck, nur um einige zu nennen, werden von den Kolleginnen regelmäßig gut besucht. Dennoch werden in den Fachforen von den Kolleginnen viele Fragen zum Thema Schwangerschaftverlust gestellt. Im persönlichen Kontakt berichten einige Hebammen von großer Unwissenheit und Sorge vor einer Überforderung in einer Betreuungssituation. Nicht anders erging es mir vor 23 Jahren nach meiner Ausbildung zur Hebamme. Auch die besuchten Fachfortbildungen brachten mir nicht den erhofften Wissensschatz. Es ging oft um Trauerarbeit, aber selten um praktische Begleitung. Mein Wissen erlangte ich durch die Betreuung von Frauen, die sich erstmal mehr zutrauten als ich ihnen.

Hebammen lernen von Betroffenen

Hebammen lernen von Frauen – ein Paradigmenwechsel? Corinna Hansen-Krewer ist nicht nur Mutter mehrerer Sternenkinder. Sie ist auch ausgebildete Doula. Eine ihrer Stärken ist der offene Umgang mit der eigenen Geschichte. Betroffene Frauen erkennen sich in ihren Erzählungen wieder und wenden sich an sie als Doula für Information, Beratung und Begleitung in ihrer individuellen Situation. Sie schrieb zunächst ihr Buch »Stille Geburten sind auch Geburten und Sterneneltern sind auch Eltern« und konzipierte die Fortbildung »Emotionale Begleitung Kleiner Geburten«. Sie hat viel recherchiert und wenig valide Daten gefunden. Sie ist rührig und beharrlich in der Nachfrage bei Verbänden oder Institutionen. Meist erhielt sie keine oder rein medizinische Antworten. Dass eine informierte Entscheidung über den eigenen Weg für betroffene Frauen mit Schwangerschaftverlust nicht üblich ist, ist nur eins ihrer Erkenntnisse.

Corinna Hansen-Krewer erweitert die bisher bekannten Trauerphasen um ein eigenes Konzept, das aus den Erfahrungen ihrer zahlreichen Begleitungen als Doula entstanden ist. Die Fortbildung verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz. Es geht also nicht primär um die Vermittlung von Blutungsmengen oder die Erklärung von physiologischen Abweichungen. Vielmehr geht es ihr um eine adäquate Begleitung von Frauen, die einen Schwangerschaftsverlust erleiden. Und genau deshalb ist dieser Wissenszuwachs auf ganzheitlicher Ebene enorm. Für eine adäquate Betreuung von Familien ist diese Fortbildung eine sehr gute und wichtige Grundlage.

Die Autorin

Anja Lehnertz-Hemberger ist Hebamme (B.Sc.), Gesundheits- und Krankenpflegerin, Masterandin an der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft in Ludwigshafen, Autorin und Aktivistin. Sie ist seit über 24 Jahren als Hebamme tätig.
Kontakt: anja.lehnertz@web.de

Leichtigkeit und gute Selbstfürsorge

Wenn ich gefragt werde, welches Ziel ich in meiner Arbeit sehe, betone ich, dass ich mir von Herzen wünsche, dass die Gesellschaft lernt, sich Trauer und Verlust gegenüber zu öffnen, anzuerkennen, dass Trauer keinen Vergleich braucht und dass Verlust immer schmerzlich ist, egal in welcher Schwangerschaftswoche er geschieht.

Für die Mütter wünsche ich mir allumfassende Aufklärung, so dass sie in Ruhe und ohne Druck eine gute Entscheidung für eine selbstbestimmte Kleine Geburt treffen können. Eine Kleine Geburt ist immer auch der Verlust einer kleinen Großen Liebe und es ist schön, wenn Sternenkinder die Verabschiedung bekommen, die sie verdient haben.

Für Fachpersonal wünsche ich mir, dass es sich ausreichend Wissen aneignen kann, um Betroffene selbstsicher begleiten zu können, um diese oft doch schwere Begleitung mit Leichtigkeit und guter Selbstfürsorge zu meistern. Wichtig ist hier tatsächliches Wissen aus wirklichen Begleitungen – und dieses Wissen ist eben nur durch Wege möglich, die man selbst geht an der Seite der Mütter.

Fortbildung
»Emotionale Begleitung Kleiner Geburten«
Seit über zwei Jahren bietet Corinna Hansen-Krewer eine Fortbildung an unter dem Titel »Emotionale Begleitung Kleiner Geburten«. Hier vermittelt sie ihr über viele Begleitungen erarbeitetes Wissen.

Durch diese sogenannten Skills möchte sie Fachpersonal bestärken: Welche Abschiedsrituale kann ich der Frau an die Hand geben? Wie bereite ich das Badezimmer vor, so dass die Kinder aufgefangen werden können? Warum wird den Frauen (häufig durch veraltete Fachliteratur) so unfassbar viel Angst vor Dingen gemacht, die in der Regel nicht eintreten? Wie kann eine Mutter und auch begleitendes Personal damit umgehen? Warum ist eine erhöhte Temperatur kein Grund zur Sorge? Wie bestärke ich die Frau, in Kontakt mit ihrem Uterus und ihrem Baby gemeinsam diesen besonderen Weg zu beschreiten? Wie hilft Energiearbeit dabei? Wie wirkt sie sich auf den Körper aus? Neben all diesen Infos zeigt die Doula viele Fotos von Babys, Koagel, Gewebe, Blutungsmenge.

Hebammen erhalten 4 Fortbildungspunkte und die Fortbildung ist von der Bezirksärztekammer Trier zertifiziert.

Themen der Fortbildung:

  • Was verursacht ein positiver Schwangerschaftstest?
  • Was verursacht die Diagnose des fehlenden Herzschlags?
  • Der natürliche Vorgang
  • Vorbereitung auf drei Arten:
  • Angst und die Frage: Was kommt auf mich zu?
  • Wie lange muss ich warten, bis es losgeht?
  • Vorbereitung »Im Außen« – Was tut dem Körper/der Psyche gut?
  • Ideen für Abschiedsrituale
  • Hinleitungsphasen der Kleinen Geburt
  • Kleine Geburt, Wochenbett und Hormonabfall
  • Eindrücke/Fotos
  • Trauer innerhalb einer Partnerschaft/Geschwisterkinder
  • Wie gehe ich professionell mit anderen und eigenen Emotionen um?
  • Kleine Geburt als etwas Großartiges wahrnehmen.
Zitiervorlage
Hansen-Krewer, C. (2024). »Kleine Geburten« begleiten: Energetisch und emotional. Deutsche Hebammen Zeitschrift, 76 (6), 65–69.
https://staudeverlag.de/wp-content/themes/dhz/assets/img/no-photo.png