Der Bundesverband Pro Familia begrüßt die im Koalitionsvertrag von Union und SPD verankerte Absicht, die Kostenübernahme bei Schwangerschaftsabbrüchen künftig großzügiger zu gestalten. »Wir finden es richtig, dass ungewollt Schwangere nicht mit den signifikanten Kosten für einen Schwangerschaftsabbruch allein gelassen werden und begrüßen die Pläne im Koalitionsvertrag«, schreibt der Verband auf dpa-Anfrage.

Davon würden aus Sicht des Verbands auch jene Frauen profitieren, die bereits die Kosten für den Eingriff erstattet bekämen. Die Kosten werden nach den bisherigen Regeln stets dann von den Krankenkassen übernommen, wenn ein medizinischer Grund oder eine sogenannte kriminologische Indikation, etwa nach einer Vergewaltigung, vorliegt. Bei einer generellen Kostenübernahme bliebe den Frauen künftig der Zeitdruck, der bürokratische Aufwand und »oft ein Gefühl von Scham« erspart.

Ob die künftige Koalition wirklich plant, den gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für jeden Schwangerschaftsabbruch aufzubürden, ist jedoch fraglich. Der Koalitionsvertrag bleibt dazu eher vage.

Die CDU-Familienpolitikerin Silvia Breher deutete jedoch bereits an, dass damit keine generelle Kostenübernahme gemeint sei. Die Koalition werde »prüfen, in welchen Fällen die Kostenübernahme notwendig ist«, sagte Breher der dpa.

Quelle: dpa, 19.4.25 · DHZ

https://staudeverlag.de/wp-content/themes/dhz/assets/img/no-photo.png