Wichtig ist es bei der Einrichtung eines Geburtsraumes, die Waage zu finden zwischen Gemütlichkeit, professioneller Ausstattung und Bewegungsfreiheit. Foto: © David Frutos

Der Expertinnenstandard zur Förderung der physiologischen Geburt aus dem Jahr 2014 nimmt auch die Geburtsumgebung in den Blick. Aufgrund der Forschungsergebnisse ist anzunehmen, dass die Gestaltung von Gebärräumen Einfluss auf die Erfahrung werdender Eltern und das geburtshilfliche Outcome hat. Als essenziell wird bewertet, dass Frauen sich sicher und geborgen fühlen und die Möglichkeit haben, sich frei bewegen zu können. Dies bietet Möglichkeiten, die bei einer Neu- und Umgestaltung geburtshilflicher Abteilungen umsichtig berücksichtigt werden sollten und die Geburtserfahrung aller Frauen, unabhängig von ihrem Risikostatus, positiv beeinflussen können.

Geburtsräume können so gestaltet und designt werden, dass Frauen sich sicher und beruhigt fühlen. Diese Erkenntnis beruht auf evidenzbasiertem Wissen. Eine stimmige Geburtsumgebung ist assoziiert mit einer geringeren Interventionsrate, einem guten klinischen Outcome und einer positiven Geburtserfahrung (Jenkinson et al. 2013).

Evidenzbasiertes Design

In PatientInnenumfragen ist die Zufriedenheit mit der Umgebung ein wichtiger Aspekt für die Zufriedenheit mit der Betreuung im Gesundheitsbereich insgesamt. In Befragungen wird diese direkt nach der Qualität der klinischen Betreuung genannt (Ulrich et al. 2008). Interdisziplinäre Studien aus Neurowissenschaften und Architektur lassen den Schluss zu, dass durch eine ungünstige bauliche Umgebung in Kliniken Stress bei PatientInnen und Personal ausgelöst und zudem eine effektive Kommunikation deutlich negativ beeinflusst werden kann (Ulrich et al. 2008). Zahlreiche Autoren gehen davon aus, dass dies einen direkten Einfluss auf die Sicherheit, Gesundheit und Zufriedenheit aller Beteiligten hat (Jenkinson et al. 2013; Foureur et al. 2010; Ulrich et al 2008).

Erkenntnisse aus dem Bereich des evidenzbasierten Designs im Gesundheitswesen finden, im Vergleich zu anderen Bereichen wie beispielsweise der Altenpflege, in den meisten Teilen der Geburtshilfe wenig Beachtung. In der Literaturstudie zum Expertinnenstandard zur Förderung der physiologischen Geburt konnten für das Kapitel Gestaltung der Geburtsumgebung insbesondere Studien zur Umgebung in der außerklinischen Geburtshilfe, zu Sicht und Wünschen der Beteiligten und zur Umgestaltung von Geburtsräumen im Krankenhaus ausgewertet werden (DNQP & Verbund Hebammenforschung 2014).

Aspekte der Geburtsumgebung aus Sicht des Personals

In der Forschung zum Einfluss der räumlichen Umgebung auf das Gesundheitspersonal wird grundsätzlich deutlich, dass durch die Vermeidung lauter Hintergrundgeräusche, angemessene Lichtverhältnisse und die Betreuung von PatientInnen in Einzelzimmern Stress reduziert und Behandlungsfehler verringert werden können. Stress hat eine nachweisbare Wirkung auf die Kommunikation mit den PatientInnen und demzufolge auf deren Zufriedenheit und Sicherheit (Ulrich et al. 2008).

Außerdem ist eine intelligente, übersichtliche und angenehme Raumaufteilung im Rahmen der Arbeitssicherheit von Vorteil. Aufgrund unzureichender Arbeitsbedingungen, insbesondere Lichtverhältnisse, Luftqualität, Geräuschkulisse, wurde die Arbeitszufriedenheit und der Wunsch, im Beruf zu bleiben, beeinflusst (Ulrich et al. 2008). Dies konnte in einer Befragung von 200 Angestellten in der Geburtshilfe bestätigt werden (Symon et al. 2008). Als Quelle der Unzufriedenheit mit ihrer Arbeit gaben die Hebammen überhitzte Arbeitsräume, ungenügende Luftzufuhr und unzureichendes Licht an.

Aspekte der Geburtsumgebung aus Sicht der Frauen

Im Folgenden werden einzelne Gesichtspunkte, die im klinischen Alltag eine Bedeutung haben, dargestellt. Auch wenn einige sich nur durch bauliche Veränderungen im Rahmen einer Neuplanung oder eines Umbaus berücksichtigen lassen, können andere mit geringem Aufwand umgesetzt werden oder sollten, wie zum Beispiel beim Aspekt der Sauberkeit, selbstverständlich sein.

Privatsphäre

Die Wahrung der Privatsphäre hat den größten positiven Effekt bezüglich der räumlichen Umgebung im Gesundheitswesen (Ulrich et al. 2008). Insbesondere in der Geburtshilfe geht man davon aus, dass Privatsphäre essenziell ist, um ungestörte hormonelle Vorgänge und eine physiologische Geburt zu ermöglichen (Jenkinson et al 2013). Dies betrifft ganz besonders das Gefühl, beobachtet zu werden (Foureur 2010). Dementsprechend können Geburtsprozesse positiv unterstützt werden, wenn die Frauen das Gefühl haben, Kontrolle über ihre Privatsphäre zu haben. Das Klopfen und Abwarten vor dem Eintreten sollte Standard sein. Dass die Frau fremden Blicken ausgesetzt ist, sowohl beim Öffnen der Kreißsaaltür, als auch durch externe oder interne Fenster, sollte vermieden werden (Jenkinson et al. 2013). Wenn dies baulich nicht möglich ist, können Vorhänge oder ein Sichtschutz als visuelle Barrieren einfach Abhilfe schaffen (Foureur 2010; Shin et al. 2004; Newburn und Singh 2003). Die Frauen selbst bewerteten in der Befragung von Newburn und Singh Privatsphäre und Sauberkeit am höchsten bei den Aspekten für eine angenehme Geburtsumgebung. Privatsphäre schloss für sie folgende Aspekte ein: vor der Sicht anderer Personen geschützt zu sein, nicht gehört zu werden und keine anderen Frauen zu hören.

Das Kreißbett

Bewegungsfreiheit und Geburt in aufrechten Positionen unterstützen die normale Geburtsphysiologie und entsprechen den Wünschen der Frauen (Hodnett et al. 2009; Hauck et al. 2008; Newburn & Singh 2003). Für gewöhnlich ist das Kreißbett, selbst wenn alternative Möglichkeiten wie Badewanne oder Matratze vorhanden sein sollten, zentral im Raum positioniert. Dies ermöglicht zwar dem Personal einen einfachen Zugang zur Frau, sollten Interventionen nötig sein, macht das Bett aber zum Fokus im Raum und steigert so das Gefühl, unter Beobachtung zu stehen (Jenkinson et al. 2013). Zudem führt es dazu, dass die werdenden Eltern durch die zentrale Position das Gefühl haben, dort gebären zu müssen (Stenglin & Foureur 2013; Walsh 2000). Frauen, die die volle Kontrolle über ihre Geburtsumgebung haben, zum Beispiel in außerklinischen Settings, nutzen nur selten oder intermittierend das Bett während der Geburtsarbeit und zur Geburt (Jenkinson et al. 2013).

Die Möglichkeit, sich im Raum zu bewegen

Sich frei bewegen zu können, ist für Frauen während der Geburt von großer Bedeutung (Newburn & Singh 2003). Der Geburtsraum sollte groß genug sein, um dies zu ermöglichen, Platz für die Geburtsbegleitung haben und einige Möglichkeiten an Equipment bieten. Auch hierbei kann eine weniger prominente Positionierung des Kreißbettes ebenso hilfreich sein, wie das Reduzieren der festinstallierten Gegenstände im Raum und das Ersetzen durch flexible (Jenkinson et al. 2013). Eine weitere Möglichkeit besteht darin, große Wandschränke zu nutzen, um medizinisches Gerät darin aufzubewahren. Dies entspricht auch dem Wunsch der Frauen. Das Wissen um die Anwesenheit der Geräte wird hoch geschätzt und als beruhigend bewertet, es sollte aber nicht sichtbar sein (Newburn & Singh 2003). Wenn eine kontinuierliche Herztonüberwachung gewünscht wird, sollte eine Telemetrie zur Verfügung stehen (Jenkinson et al. 2013).

Badewanne und Zimmer mit eigenem Bad

Abgesehen von den Möglichkeiten einer Wassergeburt, schätzen Frauen ein Vollbad wegen seiner entspannenden und schmerzlindernden Wirkung. Die Möglichkeit, eine Badewanne nutzen zu können, bewerteten in der Befragung von Newburn und Singh (2003) ein Drittel aller Frauen als sehr wichtig. Die Möglichkeit, Zugang zu einem eigenen Toilettenraum zu haben, bewerteten 70 Prozent der Frauen als sehr wichtig, aber nur 40 Prozent der Frauen gaben an, leichten Zugang zu einer Toilette während der Geburt gehabt zu haben. Aus diesem Grund sollten Geburtszimmer mit einem eigenen, ausreichend großen Bad Standard sein (Jenkinson et al. 2013).

Lichtverhältnisse und Zugang zur Natur

Der Bedeutung des Lichts in der Geburtsumgebung ist lange nicht genügend Bedeutung beigemessen worden, auch wenn der Zusammenhang von Licht und Stimulation des Neokortex bekannt ist. Dies kann sich aus Sicht zahlreicher Autoren, wie Lothian (2004) und Odent (2001), negativ auf die hormonellen Vorgänge auswirken und somit auf die Möglichkeit oder Chance der Frau, eine Geburt ohne Interventionen zu erleben (Stenglin & Foureur 2013; Lothian 2004; Odent 2001).

Es ist nicht nur zu überlegen, dass grelles Licht vermieden werden sollte, sondern auch die Möglichkeit zu schaffen, durch individuelles Anpassen die Stimmung zu verändern. Helleres Licht kann zu mehr Aktivität motivieren, gedimmtes zu einer entspannteren Stimmung beitragen, was in gewissem Rahmen für die Geburtsarbeit genutzt werden könnte (Jenkinson et al. 2013).

Die Möglichkeit, das Licht in ihrem Geburtsraum individuell und selbstbestimmt anpassen zu können, hatte für 56 Prozent der Frauen in der britischen Studie von Newburn und Singh einen hohen Stellenwert. Fiberglasoptiken, Lichtprojektionen an Wänden oder dem Nachthimmel nachempfundene Deckenlichter können zudem für Ablenkung und Entspannung sorgen (Hodnet et al. 2009). Unabhängig davon, sollte das Personal insbesondere in Notfällen problemlos seiner Arbeit nachgehen können.

Ein Fenster als natürliche Lichtquelle im Geburtsraum ist für die werdende Familie von großer Bedeutung (Shin et al. 2004; Newburn & Singh 2003). Idealerweise sollte die Möglichkeit bestehen, die Fenster zu öffnen und zu schließen, was der Frau und ihrer Begleitung die Möglichkeit gibt, die Temperastur im Raum und ihren Kontakt mit der Außenwelt zu bestimmen. Allerdings sollte die Privatsphäre der Frauen dennoch geschützt sein und keine Blicke von außen möglich sein. Vorhänge oder ähnliches ermöglichen es zudem, den Grad der Helligkeit den individuellen Bedürfnissen anzupassen (Jenkinson et al. 2013).

Im Rahmen des Designs von Gebärräumen werden von Rebecca Jenkinson und ihren Forscherkolleginnen vom Queensland Center for Mothers and Babies in Australien Vorteile gesehen, wenn diese sich im Erdgeschoss befinden und einen unkomplizierten Zugang zur Natur ermöglichen. Auf jeden Fall sollte das Design des Geburtsraumes zum Beispiel durch Bilder, Objekte und Pflanzen eine Verbindung mit der Natur ermöglichen. Besonders positiv bewerteten die Paare Aquarien im Geburtsraum, auch durch die damit verbundene Ablenkung (Jenkinson et al. 2013; Foureur 2010; Hodnett 2009).

Geräusche und Gerüche

Ein hoher Lärmpegel löst bei PatientInnen, Angehörigen und auch beim Personal Stress aus. Der Lärmpegel in Krankenhäusern ist nicht nur kontinuierlich vorhanden, sondern auch kontinuierlich über ein normales Maß hinaus erhöht (Ulrich et al. 2008). Dies verursacht nicht nur einen erhöhten Stresslevel, sondern kann auch die Schmerzempfindlichkeit erhöhen und den Gebrauch von Schmerzmedikamenten steigern (Jenkinson et al.2013; Foureur et al. 2010). In Studien konnte eine verminderte Anzahl klinischer Fehler nachgewiesen werden, wenn Lärm absorbierende Materialien verbaut wurden (Ulrich et al. 2008). Dies sollte bei der Neu- und Umgestaltung von Gebärrumen berücksichtigt werden. Unabhängig davon sollte beim Schallschutz der Wunsch der Gebärenden nach Privatsphäre berücksichtigt werden. Frauen sollten während der Geburt weder das Gefühl haben, von anderen gehört zu werden, noch andere Frauen hören.

Unabhängig von den negativen Effekten von Lärm auf das gesundheitliche Outcome, sind die positiven Effekte von Musik bekannt und werden in der Schmerztherapie seit Jahrzehnten angewendet (Browning 2000). Laut Jenkinson und KollegInnen sorgt Musik unter der Geburt für Ablenkung, scheint für ein geringeres Schmerzempfinden und geringere Stresslevel bei der Frau und ihrer Begleitung verantwortlich zu sein und macht aus dem Geburtsraum einen privateren Raum. Aus diesem Grund wäre es von Vorteil, wenn verschiedene technische Möglichkeiten zum Abspielen der gewünschten Musik vorhanden sind (CD, Mp3, Tablet). Abgesehen davon ist Musik eine Möglichkeit, Hintergrundgeräusche auszuschließen oder zu vermindern.

Es scheint einen starken Zusammenhang zwischen Emotionen und Gerüchen zu geben. Im positiven Fall bewirken sie Angstreduktion und verringern die Schmerzwahrnehmung, im negativen können sie Angst und Stress auslösen (Schweitzer et al. 2004). Der „Krankenhausgeruch“ ist für viele Menschen negativ besetzt. Eine einfache Möglichkeit, dem zu begegnen, ist es, die werdenden Eltern zu ermutigen, persönliche Dinge, wie eine Decke, Kissen oder Bilder, von zu Hause mitzubringen. Stenglin und Foureur (2013) sehen hierin nicht nur den Vorteil, dass die Umgebung vertrauter wird, sondern auch, dass einen vertraute Gerüche umgeben. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Anwendung von Aromatherapie.

Ausstattung, Möbel, Dekor …

Das Ambiente eines Geburtsraumes wird durch Farbe, visuelle Fokuspunkte wie Bilder, Accessoires, Möblierung und das Equipment beeinflusst. Schwierig ist es dabei, die Waage zu finden zwischen einer gemütlichen und häuslichen Einrichtung und der minimalistischen Einrichtung, die ein offener Raum bietet, um sich während der Geburt bewegen und sich entfalten zu können (Jenkinson et al.2013).

Farben

In ihrer qualitativen Befragung kam Foureur 2010 zu dem Ergebnis, dass das Farbschema eines Geburtsraumes einen direkten Einfluss auf die Stimmung hat. Vermieden werden sollten weiße und cremefarbene Töne, da sie ein klinisches Gefühl auslösen können. Hellere Farbtöne stimulieren zudem den Neokortex (Stenglin & Foureur 2013). Für das Krankenhausdesign allgemein werden matte Blau-, Lila-, Rosa- und Grüntöne empfohlen (Dalke et al. 2006).

Fokuspunkte

Fokuspunkte im Geburtsraum können eine positive Ablenkung vom Wehenschmerz bieten und der Gebärenden helfen, die Welt um sich herum auszuschließen (Hauck 2008). Dies können zum Beispiel Kunstwerke sein. Aquarien, Lichtprojektionen und Fenster in die Natur bieten ähnliche Blickpunkte und die damit verbundenen Vorteile (Hodnet et al. 2009).

Möblierung und Equipment

Natürlich aussehende Materialien, Holz oder Holzfurnier verringern die klinische Atmosphäre und damit das „Krankenhausgefühl“ (Jenkinson et al. 2013). Wichtig ist es, der Gebärenden Wahlmöglichkeiten, wie Tuch, Ball oder Geburtshocker zu bieten, so dass sie individuell entscheiden kann, was ihr während des Geburtsprozesses hilft (Brown et al. 2001). Ebenso sollte der Raum bequeme Möbel für die Begleitpersonen und das Personal bieten.

Persönliche Dinge

Die Geburtsumgebung zu personalisieren, ermöglicht es, einen eigenen Raum zu schaffen und kann zum Kontrollgefühl beitragen (Walsh 2007). Allerdings sollten Räume und Flächen vorhanden sein, dies zu ermöglichen (Shin et al. 2004). Symon et al. kamen 2008 zu dem Ergebnis, dass eine fehlende sichere und erreichbare Aufbewahrungsmöglichkeit für persönliche Dinge es behinderte, sich in einem Raum einzurichten und heimisch zu werden. Die ForscherInnen sehen insbesondere im Packen der Kliniktasche ein bedeutsames Ritual für werdende Eltern, das durch das Angebot einer entsprechenden Aufbewahrungsmöglichkeit wie Schrank, Kommode oder Regal respektiert werden sollte.

Einfache Zugänglichkeit

Schwierigkeiten, den Weg bei der Ankunft im Krankenhaus zu finden, lösen bei den Ankommenden Stress aus und können durch konsequente, einheitliche Beschilderung und eine einfache Route zu den Geburtsräumen leicht gelöst werden (Ulrich et al. 2008). Das Phänomen, dass Wehen bei Ankunft in der Klinik „plötzlich weg“ sind, dürfte gut bekannt sein und hat seinen Ursprung höchstwahrscheinlich im Anstieg des Adrenalinlevels und demzufolge dem Abfall der Oxytocinproduktion (Walsh 2009). Ein einfaches und unkompliziertes Ankommen in der Geburtsklinik kann demzufolge helfen, Stress zu vermeiden.

Auch die Begleitperson braucht Raum

Ulrich et al. kamen 2008 zu dem Schluss, dass das Design in Gesundheitseinrichtungen die soziale Unterstützung fördern sollte, da ein höherer Grad sozialer Unterstützung im Zusammenhang mit niedrigerem Stresslevel und höherem Grad an Wohlbefinden steht. Dies ist insbesondere von Interesse, wenn man berücksichtigt, dass die meisten Frauen dauerhaft durch eine oder mehrere Personen während der Geburt begleitet werden.

Für den Geburtsraum ist es wichtig, dass er groß genug ist und so möbliert, dass Begleitpersonen sich komfortabel darin aufhalten können. Sowohl von den Frauen, als auch von den Begleitpersonen wird die Möglichkeit, in der Klinik essen und trinken zu können, als wichtig betrachtet (Jenkinson et al. 2013). Häufig genannt werden auch Toiletten und Waschräume, die getrennt vom Geburtsraum sind, aber schnell und problemlos zu erreichen sind (Symon 2011).

Ausblick

Für (Innen-)architektInnen, Klinikmanagement, MitarbeiterInnen und NutzerInnen bieten sich gestalterische Möglichkeiten, die bei der Planung neuer geburtshilflicher Abteilungen oder deren Neu- und Umgestaltung berücksichtigt werden können. Die höchste Priorität hat, sowohl für die werdenden Eltern, als auch für die Anbieter klinischer Geburtshilfe, wohl die Sicherheit des Neugeborenen und der werdenden Mutter. Auch Hygieneansprüche und Aspekte der Arbeitssicherheit müssen einbezogen werden. Dementsprechend besteht für viele die Schwierigkeit darin, einen Geburtsraum zu bieten, der allen Nutzerinnen Wohlbefinden und Entspannung bietet und deren Sicherheitsbedürfnis entspricht.

Zitiervorlage
Janssen T: Neurophysiologie und Geburtsumgebung: Bitte nicht stören! DEUTSCHE HEBAMMEN ZEITSCHRIFT 2017. 69 (3): 80–84
Literatur
Brown S, Douglas C, Plaste, F: Women´s evaluations of intrapartum nonpharmacological pain relief methods used during labor. The Journal of Perinatal Education 2001. 10(3): 1–8

Browning C: Using music during childbirth. Birth 2000. 27 (4): 272–276

Dalke H et al.: Colour and lightning in hospital design. Optics & Laser Technology 2006. 38: 343–365

Foureur M, Davis D, Fenwick J, Leap N, Idema R, Forbes I, Homer C: The Relationship between Birth Unit Design and Safe, Satisfying birth: developing a hypothetical model. Midwifery 2010a. 26(5): 520–525

DNQP & Verbund Hebammenforschung: Expertinnenstandard Förderung der physiologischen Geburt. Entwicklung – Konsentierung – Implementierung. Hochschule Osnabrück 2014

Foureur M: Developing the Birth Unit Design Spartial Evaluation Tool (BUDSET) in Australia: A qualitative study. Health Environment Research Design Journal 2010b. 3(4): 43–57

Hauck Y, Rivers C, Doherty K: Women`s experiences of using a Snoezelen room during labour in Western Australia. Midwifery 2008. 24: 460–470

Hodnet E et al.: Re-Conzeptualizing the Hospital Labor Room: The PLACE (Pregnant and Laboring in an Ambient Clinical Environment) Pilot Trial. Birth 2009. 36 (2): 159–166

Jenkinson B, Josey N, Kruske S: BirthSpace: An evidenced-based guide to birth environment design. Queensland Centre for Mothers& Babies. The University of Queensland 2013 (https://espace.library.uq.edu.au/view/UQ:339451/UQ339451_fulltext.pdf) (letzter Zugriff: 15.5.2016)

Lothian J: Do not disturb: The importance of privacy in labor. The Journal of Perinatal Education 2004. 13(3): 3–6

Newburn M, Singh D: Creating a Better Birth Environment. Women`s views about the Design and Facilities in Maternity Units: a National Survey. London 2003

Odent M: New reasons and new ways to study birth physiologie. International Journal of Gynecology & Obstetrics 2001. 75: 39–45

Queensland Centre for Mothers & Babies: Consumer Evaluation Report of Maternity Care Performance in 2012 – Queensland Birthing Facilities. Brisbane Australia 2013

Schweitzer M, Gilpin L, Frampton S: Healing spaces: Elements of environmental design that make an impact on health. The Journal of Alternative and Complementary Medicine 2004. 10(1) 71–83

Shin J-H, Maxwell L-H, Eshelman P: Hospital birthing room design: A study of Mother`s perception of hominess. Journal of Interior Design 2004. 30 (2): 23–36

Stenglin, M, Foureur M: Designing out the Fear Cascade to increase the likelihood of normal birth. Midwifery 2013. 29 (8): 819–825

Symon AG: Care and environment in midwife-led and obstetric-led units: A comparison of mothers´and birth partners´perceptions. Midwifery 2011. 27 (6): 880–886

Symon A, Paul J, Butchart M, Carr V, Dugard P: Maternity Unit Design. Background to Multi-Site Study in England. British Journal of Midwifery 2008a. 16 (1): 29–33

Symon A, Paul J, Butchart M, Carr V, Dugard P: Maternity Unit Design Study Part 2. Perceptions of Space and Layout. British Journal of Midwifery 2008b. 16 (2): 110–114

 

Symon A, Paul J, Butchart M, Carr V, Dugard P: Maternity Unit Design Study Part 3. Midwives Perceptions of staff Facilities. British Journal of Midwifery 2008c. 16 (4): 228–231

Ulrich RS, Zimring C, Barch XZ, Dubose J, Seo H, Choi Y, Quan X, Joseph A: A Review of the Research Literature on Evidenced- Based Healthcare Design. HERD 2008. 1(3): 61–125

Walsh D: Why we should reject the bed birth myth. British Journal of Midwifery 2000. 8(9): 554–558

Walsh D: Exploring the effect of hospital admission on contraction patterns and labour outcomes using women‘s perceptions of events. Midwifery 2009. 25: 242–252

https://staudeverlag.de/wp-content/themes/dhz/assets/img/no-photo.png