Wehenschmerzen beim Gebären werden von den Gebärenden unterschiedlich stark erlebt. Sowohl für die Gebärende selbst als auch die betreuende Hebamme ist ein effektiver Umgang mit den Wehenschmerzen wichtig. Die Kreuzbeinmassage zählt zu den nichtpharmakologischen Methoden der Schmerzlinderung unter der Geburt. Sie wird im unteren Rücken im Bereich der Michaelisraute durchgeführt, um eine körperliche und seelische Entspannung der Gebärenden zu bewirken. Um die Ergebnisse verschiedener vorliegender Einzelstudien besser einordnen zu können, wurde zu diesem Themenkomplex kürzlich im Iran eine systematische Übersichtsarbeit und Meta-Analyse durchgeführt.
Im Fokus dieser systematischen Übersichtsarbeit standen die Effektivität der Kreuzbeinmassage für die Schmerzlinderung und mögliche Auswirkungen auf die Eröffnungs- und Geburtsphase. Die Autor:innen berücksichtigten neun Studien in der systematischen Übersichtsarbeit und acht Studien (n=654) in der Meta-Analyse. Die eingeschlossenen Publikationen waren zwischen 2015 und Mai 2024 erschienen.
Die Intensität des Geburtsschmerzes wurde von Frauen nach einer Kreuzbeinmassage signifikant geringer eingestuft als von Frauen ohne eine Kreuzbeinmassage (SD = -2,4; 95 % CI, moderater Evidenzgrad). Studienübergreifend wurde von der Effektivität der Kreuzbeinmassage auf das mütterliche Schmerzempfinden berichtet. Die Autor:innen werten dies als Zeichen, dass sie eine hohe Wirksamkeit hat. Dieses Ergebnis tritt zuverlässig und über verschiedene Bevölkerungsgruppen hinweg auf.
Die Kreuzbeinmassage zeigte keinen signifikanten Einfluss auf die Dauer der Eröffnungsphase sowie die Geburtsdauer (geringer Evidenzgrad). Hierbei war die Datenlage jedoch nicht eindeutig, da sie auch auf verkürzende Effekte auf die zeitliche Dauer der Eröffnungs- und Geburtsphase hinweist.
Die Autor:innen resümieren: Die Kreuzbeinmassage zählt zu den effektiven und nichtpharmakologischen Methoden der Schmerzlinderung, da die Meta-Analyse eine signifikante Verringerung der Intensität des Geburtsschmerzes zeigt. Sie wird als einfache und effektive Technik zur Schmerzlinderung eingestuft, die eigenständig im klinischen Setting durchgeführt werden kann.
Quelle: Makvandi, S., Hadizadeh-Talasaz, Z., Nosrati Hadi Abad, S. F., Manouchehri E. & Larki, M. (2025). Effectiveness of sacral massage during labor in pregnant women: A systematic review and meta-analysis. Midwifery 141: 104252. doi.org/10.1016/j.midw.2024.104252 ∙ Beate Ramsayer/DHZ