Der Haut-zu-Haut-Kontakt fördert eine schnelle Geburt der vollständigen Plazenta und trägt so zur Vermeidung von Blutungen bei. Foto: © Michael de Nysschen/stock.adobe.com

Postpartale Blutungen sind vermeidbar, stellen jedoch immer noch eine der Hauptursachen mütterlicher Mortalität dar. Bekannt ist: Der Haut-zu-Haut-Kontakt zwischen Mutter und Kind nach der Geburt führt zu einem Anstieg der Oxytocinkonzentration im mütterlichen Blut, was die rasche Geburt der Plazenta begünstigen und damit zu einer Vermeidung postpartaler Blutungen beitragen kann.

Anhand einer systematischen Übersichtsarbeit und Meta-Analyse wurde untersucht, wie effektiv der Einfluss des Haut-zu-Haut-Kontakts für die mütterlichen Outcome-Parameter tatsächlich ist. Eingeschlossen wurden 25 Studien aus China, Ägypten, Indien, Irak, Iran und Israel (n=2.801 Frauen).

Demnach verkürzte der Haut-zu-Haut-Kontakt zwischen der Mutter und ihrem Baby die Dauer der direkten Postpartalphase signifikant (17 Studien, n=1.532 Frauen). Von der Geburt des Kindes bis zur Geburt der Plazenta dauerte es durchschnittlich 4,26 Minuten weniger, wenn Haut-zu-Haut-Kontakt stattfand. Die Wahrscheinlichkeit für eine vollständige Plazenta erhöhte sich um das Vierfache (9 Studien, n=1.004 Frauen) im Vergleich zu Frauen nach einer Standardbetreuung.

Der Uterus befand sich signifikant seltener oberhalb des mütterlichen Nabelniveaus und die Wahrscheinlichkeit für Uterotonika war geringer (11 Studien, n=1.180 Frauen), nachdem Haut-zu-Haut-Kontakt stattfand.

Die Autor:innen fassen zusammen: Haut-zu-Haut-Kontakt zwischen der Mutter und ihrem Neugeborenen ist eine simple Methode, um physiologische Verläufe zu fördern und verschiedene mütterliche Outcome-Parameter positiv zu beeinflussen.

Quelle: Martínez-Rodríguez, S., Rodríguez-Almagro, J., Bermejo-Cantarero, A., Laderas-Díaz, E., Sanchez-Millan, N., & Hernández-Martínez, A. (2025). Efficacy of skin-to-skin contact between mother and infant on maternal outcomes during the third stage of labour: A systematic review and meta-analysis. International journal of nursing studies, 162, 104981. https://doi.org/10.1016/j.ijnurstu.2024.104981 · Beate Ramsayer/DHZ

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