»Wird in Ihrer Einrichtung der Pudendusblock angewendet und wenn ja, in welcher Situation?«

 

Dr. Axel Sauerwald, Chefarzt der Frauenheilkunde und Geburtshilfe am St. Marien-Hospital Düren

Die PDA hat den Pudendusblock häufig verdrängt. Dennoch halten wir das Angebot für sinnvoll, wenn eine PDA nicht möglich ist, nicht gewünscht ist oder einfach nicht gut wirkt. Auch in der späteren AP kann er sinnvoll sein, wenn die Schmerzen im Dammbereich im Vordergrund stehen oder wenn eine vaginal-operative Geburt ansteht. Aus meiner Sicht ist es eine schöne Option, die aber leider wenig geübt wird. Somit bestehen oft Hemmungen in der Anwendung. Diese sollten durch Schulung und Anwendung überwunden werden, um die Technik zu erhalten.

Dr. Kerstin Hagen, Oberärztin im Kreißsaal des Klinikum Südstadt Rostock

Der Pudendusblock wird bei uns sehr selten angewendet. Er ist insgesamt fast ein bisschen in Vergessenheit geraten und eher kennen ihn noch die »älteren« Mitarbeiter:innen ab 50 Jahren. Wenn Patientinnen keine PDA oder ähnliche Analgetika wünschen, ist das manchmal eine Kompromisslösung, wenn ein sehr straffer Beckenboden vorliegt oder der vorangehende Kindsteil länger auf dem Beckenboden steht. Auch bei der vaginalen BEL-Geburt kommt der Pudendusblock manchmal zum Einsatz.

Peggy Seehafer, Hebamme und Anthropologin

In Skandinavien wenden wir den Pudendusblock regelmäßig für die Versorgung von Geburtsverletzungen bereits vor der Diagnostik an, die Hebammen bevorzugen postpartum den transperinealen PB. Er ist sehr leicht zu lernen. Ich unterrichte das Anlegen und wende den Pudendusblock in der klinischen Geburtshilfe in Norwegen regelmäßig an.

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