Fatou Mandiang Diatta: »Ich fliege mindestens drei- bis viermal jährlich in mein Heimatland Senegal, wo ich direkt mit den Communitys arbeite. Es ist sehr schön zu sehen, wie sich die jungen Leute engagieren, welch tolle Arbeit sie leisten.« Foto: © Antje Pohsegger

Fatou Mandiang Diatta ist Überlebende weiblicher genitaler Beschneidung. Die Rapperin, Frauenrechtlerin und Aktivistin setzt sich in mitreißenden Aktionen in ihrem Heimatland Senegal und in anderen westafrikanischen Staaten gegen Frauenbeschneidung und deren psychischen Folgen ein. Die Menschen sind lernfähig, sagt sie.

Antje Pohsegger: Hallo Fatou, magst du dich kurz vorstellen?

Fatou Mandiang Diatta: Gerne. Mein Name ist Fatou Mandiang Diatta alias Sister Fa. Sister Fa ist mein Künstlername. Ich komme aus der Casamance, einer Region südlich von Dakar im Senegal. Ich bin 1982 geboren und wohne seit 2006 in Berlin.

Hast du Geschwister?

Ja, sie leben im Senegal. Ich habe einen Bruder mit beiden Eltern. Da mein Vater zwei Frauen hat und polygam lebt, habe ich auch noch ungefähr neun Halbgeschwister – sozusagen ein Fußballteam.

Bist du verheiratet?

Ich bin verheiratet und habe zwei Kinder. Meine Tochter ist hier in Deutschland geboren und mein jüngstes Kind ist gerade eineinhalb Jahre alt.

Wie alt warst du bei der ersten Geburt?

Als ich mit Maryama schwanger geworden bin, war ich 21 Jahre alt. Atoum bekam ich ungefähr zehn Jahre später.

Du wurdest beschnitten?

Ja, ich bin beschnitten. Das ist im Senegal etwas ganz Normales. Für Mädchen bis zum zwölften Lebensjahr entspricht es in unserem Dorf der sozialen Norm. Jeder weiß, welche Familie ein Mädchen hat und welche Mädchen noch nicht beschnitten sind. Man kennt sich im Dorf. Wenn es dann soweit ist, nehmen sie sie mit in den Busch. Mich hat man damals aber in die Hauptstadt gebracht, nach Dakar. Was die Communitys tun, machen sie auch in den Großstädten. Zur Beschneidung holen sie eine alte Frau aus dem Dorf in die Stadt. Alle bringen ihre Töchter dorthin. Wir bleiben dann alle zusammen ungefähr zwei bis drei Wochen in einem großen Haus, bis alles verheilt ist. Erst dann gehen wir zurück nach Hause. Ich kann mich nicht daran erinnern, wie alt ich damals war. Sicher ist, dass es in einer Zeit war, bevor ich in die Schule kam.

Es war noch im Vorschulalter?

Genau, ich muss ungefähr vier, fünf, fünfeinhalb Jahre alt gewesen sein. Ich denke, jünger kann ich nicht gewesen sein, denn ich kann mich an viele Details erinnern.

Als ihr in dieses Haus gegangen seid, haben sie dir erzählt, was sie mit dir dort vorhaben?

Als Kind bin ich nicht bei meinen Eltern aufgewachsen. Mein Onkel hat für mich gesorgt und mich erzogen. Auch er lebte polygam und hatte zwei Frauen [hier im Weiteren als Tanten bezeichnet] und viele Kinder. Eine meiner Tanten meinte zu mir, dass wir zu einer anderen Tante fahren würden, zur Schwester meiner Mutter. Das war jedes Mal großartig für mich, denn es bedeutete, ins Auto zu steigen und los geht‘s. Ich fand es sehr cool, dort viele andere Mädchen zu treffen. Wir waren mehr als 30 Kinder, jüngere und ältere. Wir haben zusammen gespielt, das war richtig toll. Es verging der erste Tag, und dann kam der nächste. Wir kamen alle in ein Zimmer. Eine Dame nahm ein Mädchen mit, dann kam sie zurück und nahm ein anderes. Wir haben nur die Schreie gehört. Wir haben aber nicht gewusst, was da eigentlich passiert. Erst wenn du selbst dran bist, dann verstehst du, was da los ist. Es war ein Horrortag.

Alle Mädchen wurden an einem einzigen Tag beschnitten?

Ja, genau, alle an einem Tag. Und das machten sehr kräftige, sehr starke Frauen mit viel Energie. Meine Mutter war dabei, hat mich begleitet. Und das ist für mich bis heute psychisch ein Problem. Sie war dabei, sie hat mir aber keinen Schutz gegeben. Ich habe nicht gespürt, dass meine Mutter mich geschützt hätte. Ich hätte es vielleicht verstanden, wenn ich etwas Schlimmes getan hätte und jetzt dafür bestraft werde. Aber an diesem Tag war ich lieb. Ich hatte meiner Mutter keine Probleme bereitet. Trotzdem wurde ich so bestraft. Ich habe wirklich überhaupt nicht begriffen, was da mit mir passiert. Meine Mutter war dabei und hat mir nichts erklärt. Sie meinte nur: »Du muss nicht weinen.« Ich frage mich, warum nicht? Diese Frau hat mir wirklich wehgetan, mit einer Rasierklinge. Da war keine Anästhesie. Meine Beine – überall war Blut. Das war alles nicht schön anzusehen. Die Dame hat mich ganz fest an meinen Armen und Beinen gepackt. Die erste Empfindung, an die ich mich erinnern kann, war die Angst – und dann dieser Schock. Ich war sehr schockiert. Ich habe keine Schmerzen gefühlt. Am nächsten Tag aber, nach vielen Stunden, als ich dann Wasser lassen wollte, habe ich gemerkt, wie weh das tut.

Die Beschneidung wurde ohne Betäubung durchgeführt?

Diese Damen sind keine Ärztinnen. Sie haben überhaupt keine Ahnung von Chirurgie. Aber genau das ist es, was diese Frauen machen: Chirurgie. Und, puh, sie haben überhaupt keine Ahnung von Anästhesie oder von »Narkose«. Das war alles ohne Betäubung.

Habt ihr Mädchen später miteinander darüber geredet?

Nein, das war ein absolutes Tabu. Die Frau hat uns gedroht, dass es verboten sei, mit FreundInnen oder mit Männern darüber zu reden. Und natürlich haben wir dann geschwiegen. Es gab auch niemanden, der mir irgendetwas erklärt hätte. Erst als ich im College war und meinen ersten Sexualunterricht bekam, wusste ich zum ersten Mal, wie die weiblichen Genitale aussehen. Und die sahen anders aus als meine. Das war sehr seltsam für mich. Da wurde ich neugierig und wollte genauer Bescheid wissen, was diese Frau damals mit mir gemacht hat. Und ich fand heraus, welche Organe mir die Frau an meinem Körper weggeschnitten hat. Von da an habe ich angefangen, über das Thema zu sprechen.

Haben alle Mädchen diese Beschneidung überstanden?

Eines Tages hat es bei uns im Dorf bei einer Mädchenbeschneidung zwei schreckliche Unglücksfälle gegeben. Zwei Mädchen waren beschnitten worden. Eine Krankenschwester aus unserem Dorf, die in einem Krankenhaus arbeitet, hat berichtet, dass in einer Community eine weiße Substanz eingesetzt wird – ein Pulver wie dieses DanKlorix, ein Reinigungsmittel mit Chlorbleiche. Die Beschneiderin hätte behauptet, es würde bei der Heilung helfen. Die Frauen haben es dann direkt in die Windeln ihrer Kinder getan. Die Windeln waren stundenlang am Körper der Mädchen. Die Haut der Kinder wurde völlig verätzt. Sie bekamen Fieber. Die Mütter waren darüber sehr erschrocken und hatten Angst, ihre Kinder danach ins Krankenhaus zu bringen. Beschneidung ist ja verboten. Seit Januar 1999 haben wir im Senegal ein Gesetz, das die Beschneidung von Frauen und Mädchen verbietet. Man kann dafür ins Gefängnis kommen.

Diese Frauen hatten Angst, die Kinder in ein Krankenhaus zu bringen. Stattdessen haben sie die Kinder zu Hause mit verschiedenen Pflanzen behandelt. Ein Kind ist gestorben. Die Mutter des zweiten Mädchens war unsere Nachbarin Isatou. Ihr Kind hatte sehr hohes Fieber. Sie wollte es unbedingt ins Krankenhaus bringen – auch ohne die Erlaubnis der anderen Frauen. Auf ihrem Weg dorthin ist das Baby auf ihrem Rücken gestorben. Da habe ich zum ersten Mal einen toten Menschen gesehen. Beide Fälle wurden komplett vertuscht. Damals habe ich mir gesagt: »Es kann nicht sein: Da stimmt etwas mit unserer Tradition, mit unseren sozialen Normen nicht.«

War das während deiner Studienzeit?

Ja, als ich meinen Abschluss gemacht habe, um aufs College zu gehen. Da war ich wirklich schockiert. Zum ersten Mal habe ich mit FreundInnen darüber gesprochen. Ich habe mir gesagt – und das habe ich auch zu meinen FreundInnen gesagt: Das kann doch nicht normal sein! Und nach ein paar Jahren kam ich nach Deutschland. Ich habe ich über mich nachgedacht. Bis heute ist dieses Thema in meinem Kopf. Ich trage es mit mir herum. Zuerst habe ich mit meiner Gitarre ein Lied über meine Geschichte geschrieben.

Obwohl ich weder Arbeit noch Geld und auch keine Autorität in Deutschland hatte, habe ich gespürt, dass es in mir etwas gibt, das mir sagt: »Ich muss darüber reden! Ich muss etwas unternehmen. Ich muss etwas tun!« Mein Schwiegervater und noch andere Menschen haben mich ermutigt und mir gesagt: »Fatou, du musst darüber berichten. Du hast eine Ahnung von der Sache. Du weißt, dass es nicht okay ist. Du musst etwas sagen!« Dann habe ich meine ganze Kraft zusammengenommen, Verantwortung übernommen und damit angefangen, in den Senegal zu gehen und dort für Sensibilisierung zu sorgen. Jetzt mache ich keine Aufklärung mehr. Was ich jetzt mache, sind mitreißende Aktionen, bei denen die Leute die Nachteile von weiblicher Beschneidung direkt sehen. Sie müssen damit aufhören! Bis heute haben wir wirklich gute Rückmeldungen aus den Communitys. Die Menschen sind ja nicht »dumm«. Wenn du klare Argumente mitbringst, hören sie dir zu. Sie sind empfänglich dafür und fähig zu verstehen, was gut und was schlecht ist.

Hast du all die Jahre, nachdem es passiert war, nie mit deinen Geschwistern oder Cousinen und Cousins darüber gesprochen?

Nein. Ich war mit Lukas verheiratet und habe ihm am Anfang nichts erzählt. Erst vier, fünf Monate, nachdem ich in Deutschland angekommen war, habe ich mit ihm darüber geredet. Am Anfang war es ein Tabu. Es war einfach peinlich für mich, darüber zu reden. Jetzt ist es für mich, als würde ich über meinen Namen sprechen. Nach der Infibulation wird bei uns im Senegal nichts genäht. Sie schneiden dem Baby die Schamlippen weg. Danach werden die Beine fest zusammengebunden. Es heilt dann von selbst zu. Diese Form der Beschneidung wird so in der Kolda-Region im Süden des Senegals, in der Stadt Ziguinchor, in der Fouta-Region in Guinea und verschiedenen anderen Regionen praktiziert. In einem Teil von Ziguinchor macht die Diola-Community auch eine Beschneidung nach Typ 2 (Exzision).

Können Operationen den betroffenen Mädchen und Frauen helfen?

Ich habe in Deutschland Ärzte kennengelernt, die Rückoperationen durchführen (Deinfibulationen in Mikrochirurgie-Technik). Aber ich denke, es geht nicht nur ums Reparieren. Da ist dieses ganz große, psychische Problem mit dem Betrayal-Trauma: von der eigenen Mutter oder anderen nahen, weiblichen Angehörigen verraten und nicht beschützt worden zu sein. Wenn du in deinem Kopf nicht geheilt bist, dann hilft auch eine Operation nichts. Ich habe Freundinnen von mir zur Deinfibulation begleitet. Ich habe die Freundinnen hinterher gefragt, wie es war, ob es geklappt hat. Aber ich habe noch keine zufriedenstellende Antwort erhalten. Das hat damit zu tun, was sich im Kopf abspielt. Ich habe das früh bemerkt und habe mir dann gesagt: Vielleicht brauche ich gar keine Operation. Und so habe ich mich auch entschieden. Ich bin viel in Kontakt mit Mädchen, die Beschneidung erlebt und keine Möglichkeit haben, eine Operation machen zu lassen. Ich habe mir dann gesagt: Ich kann auch eine von ihnen sein.

Hast du mit deiner Mutter irgendwann mal ein Gespräch angefangen?

Leider nein. Meine Mutter ist gestorben, noch bevor ich mit meinem Engagement begonnen habe. Und mein Vater? Wir reden mit Männern nicht über weibliche Genitalbeschneidung.

Spricht man in der jüngeren Generation darüber?

Speziell die Männer reden nicht mit uns. Aber in einem Interview habe ich meinen Vater sagen hören – und da war er sehr klar und deutlich: »Ich habe es nicht gewusst. Und es tut mir sehr leid, dass auch Fatou das erleben musste. Ich hatte früher nicht die richtigen Informationen, dass das für meine Tochter so fatal sein würde. Aber heute habe ich die richtigen Antworten und ich kann sofort sagen, dass alle anderen von meinen Kindern nicht beschnitten werden.«

Wie ist das im Senegal heute? Bemerkst du eine Veränderung?

Ja, schon. Es geht langsam voran. Der Senegal ist sehr lernfähig, was die weibliche Genitalbeschneidung angeht. Wir haben dort das Glück, dass es in den Communitys inzwischen mehr Bildungsmöglichkeiten für die Mädchen gibt. Sie können heute in die Schule gehen. Aber die Veränderung geht nicht überall voran. Ich fand es zum Beispiel sehr merkwürdig, dass es weltweit einmal 139 Millionen Frauen waren, die beschnitten worden sind, und jetzt sind es 200 Millionen. Das heißt, dass es mehr geworden sind, obwohl wir viel gearbeitet haben und Hilfsorganisationen viel Geld bekommen haben. Mich hat dieses Phänomen interessiert. Dann habe ich herausgefunden, dass es auch mit Radikalisierung zu tun haben kann. In Ländern wie Indonesien oder dem Sudan gibt es eine hohe Prävalenz, in Guinea liegt sie bei 99 %. Die Menschen haben noch nicht verstanden, dass weibliche Genitalbeschneidung nichts mit Religion zu tun hat. Man hat nur gedacht: »Das ist allein unsere Sache. Die Weißen aus dem Westen haben da nicht mitzureden und uns nicht zu sagen, was wir zu tun und zu lassen haben. Wir müssen unsere Tradition schützen.« Ich denke, das ist ein wichtiger Punkt.

Vielleicht hat es auch mit der Zunahme der Weltbevölkerung zu tun?

Natürlich auch.

Werden auch im modernen Senegal noch Mädchen beschnitten, so wie du damals?

Es wird weiter praktiziert, aber im Verborgenen. Die Menschen, die das machen, verstecken sich. Und was den Punkt Tradition betrifft: Es hat überhaupt nichts mit Tradition zu tun. Frauenbeschneidung hat etwas mit sozialer Norm zu tun. Denn was ist der Unterschied von Tradition und Norm? Viele Menschen kennen den Unterschied nicht. Ich habe mich damit auseinandergesetzt und mit der Tradition verhält es sich so: Wir tragen ein Tuch auf dem Kopf. Das ist Tradition. Wenn du willst, dann kannst du mitmachen, wenn nicht, dann lässt du es. Wenn du es nicht mitmachst, dann bekommst du dafür aber keine Strafe. Bei der Norm verhält es sich anders. Wenn du da nicht mitmachst, wirst du sozial bestraft. Das ist der Unterschied. Wenn es nur eine Tradition wäre, so wäre die Frauenbeschneidung wohl nicht so schwer auszurotten.

Du würdest deine Töchter niemals beschneiden lassen, oder?

Meine Tochter? Niemals. Ein klares »Nein«. Das mache ich nicht, denn ich habe sehr gut verstanden, dass weibliche Genitalbeschneidung nicht gut ist. Ich führe verschiedene Projekte im südlichen Senegal und in Conakry, der Hauptstadt von Guinea, durch. Wir dürfen nicht stillsitzen und sagen: «Das ist nicht gut ». Ich fliege mindestens drei- bis viermal jährlich in mein Heimatland Senegal, wo ich direkt mit den Communitys arbeite. Es ist sehr schön zu sehen, wie sich die jungen Leute engagieren, welch tolle Arbeit sie leisten. Ich würde mir wünschen, dass die weibliche Genitalbeschneidung in meinem Land ausgelöscht wird, noch bevor ich sterbe.

Es gibt immer mehr von weiblicher Genitalbeschneidung betroffene Frauen, die in Deutschland oder im europäischen Raum leben. Wie erklärst du dir, dass diese Praxis in den Familien weitergeführt wird?

In Afrika ist das Problem die fehlende Kommunikation. Die Menschen, die das machen, werden nicht erreicht. So läuft es einfach weiter und so ist es auch normal, dass diese Praktiken hierher mitgebracht werden. Nehmen wir einmal Ebola: Wenn in Afrika jemand krank wird und wir haben in Afrika keine Lösung dafür, dann bringen wir diese Krankheit hierher mit. So ist es auch mit der weiblichen Genitalbeschneidung. Die Leute kommen her mit ihren Normen im Gepäck, dann fliegen sie zurück, um in Afrika ihre Kinder beschneiden zu lassen. Das heißt, wir müssen ganz stark dagegen arbeiten.

Wir aus der Diaspora helfen unseren Familien sehr, indem wir ihnen viel Geld schicken. Das bedeutet auch, dass wir viel Verantwortung haben. Wir müssen mit unseren Familien reden. Ich habe meiner Familie gesagt: »Wenn jemand seine Tochter beschneiden lassen will, dann bekommt derjenige keinen Cent mehr von mir.« Und das funktioniert. Wir müssen auch die Kinder schützen, die hier in Deutschland geboren werden. Wenn ich mit meiner Tochter in den Senegal fliege, dann weiß ich: Es kann ganz leicht passieren, dass meine Tante, eine Freundin oder eine Cousine meine Tochter in den Busch mitnimmt, um sie dort beschneiden zu lassen. Das wäre eine Katastrophe. Das heißt: Wir müssen darüber sprechen.

Ich danke dir für das Gespräch!

Die Interviewte

Fatou Mandiang Diatta ist unter dem Künstlernamen Sister Fa als Rapperin bekannt, wurde 2005 im Senegal mit dem Hip-Hop-Award als »beste Neuentdeckung des Jahres« ausgezeichnet und lebt seit 2006 in Berlin. Als politische Aktivistin gegen die weibliche genitale Beschneidung bereiste sie 2008 mit Unterstützung des Goethe-Instituts den Senegal. Mit der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes nahm sie den Clip »Stoppt weibliche Genitalverstümmelung« auf. Seit 2009 unterstützt sie eine Kampagne für den Schutz der Patenmädchen von Plan International, WorldVision, Kindernothilfe und ChildFund.

Kontakt: Die E-Mail-Adresse ist in der Redaktion hinterlegt.

Die Region Casamance
In der Casamance sind neben anderen Ethnien auch eine Million Angehörige der Diola zu Hause. 340.000 Diola leben allein im Mündungsgebiet des Flusses am Atlantischen Ozean rund um die Handelsmetropole Ziquinchor. Die Region Casamance im Süden des Senegal, zwischen Gambia und Guinea-Bisseau, gilt als Krisenherd im Kampf um die Abspaltung vom Senegal. Viele Landstriche der artenreichen Region sind vermint. Bereits Ende der 1880er Jahre stritten Franzosen und Portugiesen um die koloniale Vorherrschaft in der Region.

Quelle: Melanie M. Klimmer, 2021

Zitiervorlage
Pohsegger, A. (2021). Interview mit Fatou Mandiang Diatta: Eine von ihnen sein. Deutsche Hebammen Zeitschrift, 73 (5), 88–92.
Links
Gekürztes Interview (Audio):  https://www.youtube.com/watch?v=-S4TiVyHR-o

Fatou Mandiang Diatta stellt sich und ihre Musik vor:  https://www.youtube.com/watch?v=ZCjSbMReGRQ

Die Interviewte stellt ihre Arbeit gegen weibliche genitale Beschneidung vor:

https://www.youtube.com/watch?v=nL7m1j1m8H8

https://www.youtube.com/watch?v=aKpJ8P1weHs

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