Nach der Bundestagswahl fordert der Deutsche Hebammenverband (DHV) e. V. von der künftigen Regierung, die Versorgung von Mutter und Kind endlich zu verbessern. Dazu hat der Berufsverband die Kampagne »Frauen zahlen den Preis« mit flankierender Petition gestartet.
DHV-Präsidentin Ulrike Geppert-Orthofer mahnt: »Im Wahlkampf haben Gesundheit und Geburtshilfe keine Rolle gespielt. Dabei müssen gerade in diesen bewegten Zeiten Frauen, Kinder und Familien ganz oben auf der politischen Agenda stehen. Fast ein Drittel der Gebärenden und damit mehr als 200.000 Menschen erleben auch 2025 noch eine traumatische Geburt – eine unfassbar hohe Zahl. Das ist für ein Land wie Deutschland nicht akzeptabel. Die Betroffenen, ihre Kinder und Familien, also wir alle, zahlen dafür einen hohen Preis – ein Leben lang.«
Die Kampagne mit der Petition, die im ersten Monat bereits mehr als 30.000 Menschen unterzeichnet haben, wendet sich mit folgenden Forderungen an die Politik:
- Eine Betreuungsgarantie unter der Geburt für alle, denn die Eins-zu-eins-Betreuung mit einer Hebamme unter der Geburt sei ein Muss und kein Luxus.
- Versorgungsgarantie für Familien sichern, durch ein wohnortnahes Versorgungsnetz rund um die Uhr mit Kreißsälen und freiberuflicher Hebammenhilfe von Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende der Stillzeit.
- Eine Qualitätsgarantie der Geburtshilfe, durch passende Finanzierung und Kriterien, die das Geburtserleben und die Folgen von Eingriffen für Mutter und Kind berücksichtigen.
Der DHV appelliert an die künftigen Parlamentarier:innen, Gebärende, Kinder und Familien nicht aus dem Blick zu verlieren. Dies gelte insbesondere vor dem Hintergrund der zunehmenden gesellschaftlichen Spaltung und Abwanderung in die politischen Extreme. Durch den Rechtsruck in unserer Gesellschaft seien auch Frauenrechte unmittelbar bedroht. Dem will sich der DHV mit seiner Kampagne und der Petition entschieden entgegenstellen.
Quelle: DHV, 27.2.2025 · DHZ