Die Dominikanische Republik möchte keine Einwander:innen mehr aus dem Krisenstaat Haiti aufnehmen. Nun gehen Beamt:innen der Einwanderungsbehörde auch in Geburtskliniken gegen Frauen aus dem Nachbarland Haiti vor. Allein am ersten Tag der neuen Maßnahme wurden 48 Schwangere, 39 Frauen die frisch entbunden haben und 48 Kinder, darunter Neugeborene, in staatlichen Krankenhäusern festgenommen und in ihr Heimatland abgeschoben, wie die Einwanderungsbehörde mitteilte.
Der Karibikstaat Haiti, der sich mit der Dominikanischen Republik die Insel Hispaniola teilt, leidet unter einer schweren humanitären Krise. Gewalttätige Banden haben mehr als 80 % der Hauptstadt unter ihrer Kontrolle. Die Sicherheitslage verschlechtert sich zunehmend. Mehr als eine Million Menschen gelten als vertrieben im eigenen Land. Tausende sind in die Dominikanische Republik geflüchtet. Beide Länder haben jeweils rund elf Millionen Einwohner:innen.
Vor gut zwei Wochen hatte der dominikanische Präsident Luis Abinader weitere Maßnahmen angekündigt, um die irreguläre Migration zu bekämpfen. Mehr Soldaten schützen die Grenze zu Haiti. Die Grenzmauer soll um mehrere Kilometer verlängert werden. In 33 Krankenhäusern sind Beamt:innen der Einwanderungsbehörde nun ständig stationiert. Sie spüren Migrant:innen ohne einen legalen Aufenthaltsstatus auf und nehmen sie fest, sobald sie aus der Klinik entlassen werden.
Quelle: dpa, 23.4.25 · DHZ