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In einem nachhaltigen kontinuierlichen Betreuungsmodell benötigen auch die dort tätigen Hebammen Rahmenbedingungen, die ihre Ressourcen aufgreifen und langfristig stärken. So kann die Qualität der Betreuung über viele Jahre gehalten oder noch ausgebaut werden, ohne dass die Hebammen »ausbrennen«. In Deutschland und auf europäischer Ebene existieren Netzwerke, die bei der Implementierung und Weiterentwicklung von hebammengeleiteten kontinuierlichen Betreuungsangeboten mit Erfahrungen und Beratung zur Seite stehen.

Da sich seit Jahrzehnten die Belege mehren, dass die kontinuierliche hebammengeleitete Betreuung deutlich bessere Ergebnisse erzielt (Fikre et al., 2023; Oosthuizen et al., 2019; Jing et al., 2018; Sandall et al., 2016; McLachlan et al., 2015; Wong et al., 2015; Hodnett et al., 2013; Tracy et al., 2014), hat sich eine wachsende Zahl von Forschenden damit auseinandergesetzt, wie dieses Modell nachhaltig und gut funktionieren kann. So gibt es inzwischen verschiedene Studien, die sich mit den Rahmenbedingungen auseinandersetzen, die eine hebammengeleitete kontinuierliche Betreuung auch für die Hebammen selbst nachhaltig machen (Aleshin & Donnellan-Fernandez, 2023; Alderwick et al., 2018; Gilkison et al., 2015; McAra-Couper et al., 2014; Leap et al., 2011; Collins et al., 2010; Deery & Kirkham, 2006).

Die Professorin für Hebammenwissenschaft Judith McAra-Couper von der Auckland University of Technology in Neuseeland und ihre Kolleg:innen schreiben dazu: »While the midwifery model of care is very sustainable it is also important to understand what sustains the midwives who provide the service.« (McAra-Couper et al., 2014)

Reihe
Gesundheitsförderung durch Eins-zu-eins-Betreuung
Die Hebamme Nele Krüger hat den Wechsel vom regulären Parallelbetreuungssystem im Kreißsaal zur Eins-zu-eins-Betreuung erlebt und vielschichtig reflektiert (siehe auch DHZ 12/2023 und DHZ 2, 3, 4, 8 und 9/2024). Das hat ihr Forschungsinteresse für theoretische Konzepte und empirische Untersuchungen geweckt: Warum hat die kontinuierliche Eins-zu-eins-Betreuung ein so gutes Outcome und so viele gesundheitsfördernde Effekte – nicht allein für die betreuten Familien, sondern auch für die Hebammen?

Viele dieser Forschungsarbeiten basieren auf Interviews mit Hebammen, die auf eine langjährige Erfahrung in Bezug auf die kontinuierliche hebammengeleitete Betreuung zurückblicken können, aber auch auf Befragungen anderer Fachkräfte in Einzelinterviews und/oder Fokusgruppen-Diskussionen. Die Wissenschaftler:innen arbeiteten dabei Kernthemen heraus, die die Arbeit in diesem Betreuungssystem stärken und langfristig lebbar machen.

Viele Ergebnisse aus der internationalen Forschung zu diesem Thema überschneiden sich und müssen unbedingt berücksichtigt werden, wenn – der Evidenz folgend – zunächst weitere und letztlich flächendeckend kontinuierliche hebammengeleitete Betreuungssysteme ins Leben gerufen werden.

Wichtige Aspekte, die laut Studienlage das langfristige Arbeiten in hebammengeleiteten kontinuierlichen Betreuungsteams stärken:

  1. Ein gemeinsames, verschriftlichtes Übereinkommen zur Betreuungsphilosophie in Bezug auf ein ganzheitliches bio-psycho-soziales Modell der kontinuierlichen Hebammenbetreuung (Allen et al., 2016; Boyle et al., 2016; Sandall et al., 2016; McAra-Couper et al., 2014).
  2. Eine partnerschaftliche, unterstützende Zusammenarbeit im Hebammenteam, Partizipation – also die aktive Einbeziehung aller Teammitglieder in alle Entscheidungen, die die zu bewältigende Arbeit betreffen (Gilkison et al., 2015; Rayment et al., 2015; McAra-Couper et al., 2014; Menke et al. 2014; Sandall, 1997)
  3. Eine engagierte, partizipative, transparente Teamleitung (Alderwick et al. 2018; Walsh et al, 2018; McCourt et al., 2011; McCourt et al., 2014)
  4. Teamspezifische Fortbildungen, die die Hebammen darin unterstützen, kontinuierliche hebammengeleitete Betreuung evidenzbasiert anbieten zu können, etwa zur Stärkung physiologischer Verläufe, zur intermittierenden Auskultation oder zur Nahtversorgung (MUNet & City-University of London, 2018; Rocca-Ihenacho et al. 2017; Rayment et al., 2015)
  5. Regelmäßige Teamtreffen (MUNet & City-University of London, 2018; McAra-Couper et al., 2014)
  6. Die Möglichkeit für Hebammen, autonom, selbstständig und evidenzbasiert zu arbeiten (Menke et al., 2014; Kirkham, 2011; Curtis et al., 2006; Sandall, 1997)
  7. Anhaltende Freude an der praktischen Arbeit durch die Ermöglichung einer ganzheitlichen und partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit den betreuten Familien (Gilkison et al., 2015; McAra-Couper et al., 2014; Menke et al., 2014; Sandall et al., 2010; Deery & Hunter, 2010; Guilliland & Pairman, 1994; Hunter et al., 2008; Leap et al., 2011)
  8. Praktikable Praxisvereinbarungen, die immer wieder durch das Team angepasst werden und beispielsweise die fortwährende Angleichung der betreuten Fallzahlen an die Kapazitäten des Teams als auch klare transparente finanzielle Regelungen beinhalten (Gilkison et al., 2015; McAra-Couper et al., 2014).
  9. Die Möglichkeit, die Leidenschaft für den Beruf an werdende Hebammen weiterzugeben (McAra-Couper et al., 2014)
  10. Die Möglichkeit zu regelmäßiger Freistellung und Auszeiten vor allem von der Rufbereitschaft (Gilkison et al., 2015; McAra-Couper et al., 2014; Donald et al., 2014)
  11. Lernen, »Nein zu sagen«, Grenzen im Team auszuhandeln und einzuhalten (McAra-Couper et al., 2014; Gilkison et al., 2015; Rayment et al., 2015)
  12. Transparenz der Praxisvereinbarungen gegenüber den betreuten Familien (Gilkison et al., 2015).

Auszeiten von der Rufbereitschaft sind wesentlich

Dass die Arbeit in der kontinuierlichen Betreuung und die Anforderungen der Rufbereitschaft auch ein Burnout-Potenzial bergen kann, zeigt die neuseeländische Hebammenwissenschaftlerin Carolyn Mae Young im Rahmen ihrer Doktorarbeit auf (Young, 2011). Ihre Ergebnisse decken sich mit der Forschung der Hebammenwissenschaftlerin Heather Donald über kontinuierliche Hebammenbegleitung und die Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben (Donald et al., 2014). Beide kommen zu dem Schluss, dass Hebammen und die Systeme, in denen sie arbeiten, sicherstellen müssen, dass ihr Bedarf an regelmäßiger Auszeit gedeckt ist.

Insgesamt zeigen Studien aus Australien, Neuseeland und Dänemark, dass Hebammen, die in Modellen der kontinuierlichen hebammengeleiteten Betreuung arbeiteten, signifikant niedrigere Werte auf den Burnout-Subskalen sowie auf den Subskalen bezüglich Angst und Depression im Vergleich mit ihren Kolleg:innen aus der Parallelbetreuung in der Klinik hatten (Fenwick et al., 2018; Jepsen et al., 2017; Dixon et al., 2017; Newton et al., 2014). Die Hebammen aus der kontinuierlichen Hebammenbetreuung gaben im Vergleich signifikant höhere Werte für ihre Arbeitszufriedenheit, das Erleben von Autonomie, Empowerment und der Zufriedenheit mit ihrer Rolle als Hebamme an (Fenwick et al., 2018; Dawson et al., 2018; Jepsen et al., 2017; Dixon et al., 2017; Newton et al., 2014).

Um langfristig in kontinuierlichen Betreuungsmodellen arbeiten zu können, kristallisierte sich die Möglichkeit zu regelmäßigen Auszeiten vor allem von der Rufbereitschaft in mehrere Studien als ausschlaggebend heraus (Gilkison et al., 2015; McAra-Couper et al., 2014; Donald et al., 2014).

Gesunde Begrenzung der Fallzahlen

Eine weitere wichtige Schlüsselrolle für ein nachhaltiges und damit langfristiges und qualitativ hochwertiges, gelingendes Angebot in der hebammengeleiteten kontinuierlichen Betreuung scheint laut der aktuellen Studienlage die Begrenzung der Fallzahlen zu spielen. Überschaubare Fallzahlen sind wichtig, da sich das Arbeitsvolumen stark auf die Nachhaltigkeit auswirkt (Gilkison et al., 2015; McAra-Couper et al., 2014; Collins et al., 2010). In diesem Zusammenhang werden auch die Autonomie und Mitbestimmung in Bezug auf die Arbeitsbelastung und die Work-Life-Balance als wesentliche Faktoren im Rahmen der geführten Interviews herausgearbeitet (McAra-Couper et al., 2014; Menke et al., 2014; Gilkison et al., 2015).

Laut offiziellen Empfehlungen aus der Gesundheitspolitik und im Rahmen von Studien werden immer wieder Fallzahlengrößen von ungefähr 40 betreuten Familien und Geburten pro vollzeitbeschäftigter Hebamme pro Jahr ausgesprochen (Gilkison et al., 2015; National Health Service, 2014; Toohill et al., 2012; New Zealand College of Midwives, 2008). So befanden unter anderem auch die von Andrea Gilkison befragten neuseeländischen Hebammen, dass eine Fallzahl von vier bis sechs Frauen pro Monat am besten funktioniere und ein langfristiges Arbeiten ermögliche (Gilkison et al., 2015).

Zusätzlich setzten sich die Hebammenwissenschaftler:innen Olga Aleshin und Roslyn Donnellan-Fernandez damit auseinander, inwieweit auch Teilzeitbeschäftigung innerhalb von hebammengeleiteten Praxen, die kontinuierliche Betreuung anbieten, möglich und förderlich ist. Sie werteten in ihrer Übersichtsarbeit dazu acht relevante Studien aus, die sich mit der Thematik befassen. Dabei kamen sie zu dem Schluss, dass Teilzeitbeschäftigung die Nachhaltigkeit der Belegschaft in der Praxis stärken kann, ohne die Qualität der Betreuung der Familien zu beeinträchtigen (Aleshin & Donnellan-Fernandez, 2023)

Unterstützung durch nationale und internationale Netzwerke

Netzwerk der Geburtshäuser
In Deutschland gibt es seit 1999 das Netzwerk der Geburtshäuser. Es wurde als bundesweite Interessenvertretung der Geburtshäuser, im Englischen als Freestanding Midwifery Units (FMU) bezeichnet, gegründet. Ziel des Netzwerks der Geburtshäuser ist es, »die außerklinische Geburtshilfe als selbstverständlichen Bestandteil der Gesundheitsversorgung zu sichern. Deshalb stärken wir die Geburtshäuser als hebammengeleitete Einrichtungen der außerklinischen Geburtshilfe und setzen uns für ihre wirtschaftlichen und beruflichen Interessen ein.« (Netzwerk der Geburtshäuser, 2024)

Das Netzwerk der Geburtshäuser – Verein zur Förderung der Geburtshäuser/Hebammengeleiteten Einrichtungen in Deutschland e.V. – fördert und organisiert aktiv den Informations- und Erfahrungsaustausch der Geburtshäuser, bietet in der eigenen Akademie Fortbildungen zur kontinuierlichen Hebammenbetreuung im Allgemeinen und für Geschäftsführer:innen von Geburtshäusern an und unterstützt die Gründung weiterer Geburtshäuser – unter anderem durch Beratungsangebote zu Geburtshauskonzepten, Rechtsformen und gesetzlichen Rahmenbedingungen, zur Arbeitsorganisation der Hebammen oder zur Finanzierung der Gründung und des laufenden Geburtshausbetriebs. Zusätzlich bietet das Netzwerk auch umfassende Gründungsworkshops an (siehe Link).

Netzwerk Hebammenkreißsaal
Für die hebammengeleiteten Einrichtungen auf einem Klinikgelände beziehungsweise mit direktem Anschluss an eine Klinik, im Englischen als Alongside Midwifery Units (AMU) bezeichnet, gibt es in Deutschland das »Netzwerk Hebammenkreißsaal« des Deutschen Hebammenverbands. Dort sind momentan um die 30 Hebammenkreißsäle organisiert (DHV, 2023).

Auf Basis des Handbuchs »Hebammenkreißsaal – von der Idee zur Umsetzung«, das 2007 vom Verbund Hebammenforschung aus Osnabrück herausgegeben wurde, entwickelt das Netzwerk seine geburtshilflichen Standards für den Hebammenkreißsaal kontinuierlich weiter. Das Handbuch steht über den Verbund Hebammenforschung Osnabrück einfach und kostenlos zum Download zur Verfügung (siehe Link). Außerdem führt das Netzwerk regelmäßig Netzwerktreffen durch, die dem Informations- und Erfahrungsaustausch dienen. Der DHV hat im Jahr 2018 darüber hinaus die 20-seitige Infobroschüre »Hebammenkreißsaal – wie geht das? Das kleine ABC« in dritter Auflage herausgegeben. Es steht über den DHV ebenfalls kostenlos zum Download zur Verfügung (siehe Link) sowie das 2022 vom DHV und dem Netzwerk Hebammenkreißsaal herausgegeben »Projekt Implementierung eines Hebammenkreißsaals« (siehe Link).

Midwifery Unit Network
Auf internationaler und insbesondere europäischer Ebene existiert das Midwifery Unit Network (MUNet). Dabei handelt es sich um ein 2016 gegründetes europäisches Netzwerk, das sich, der internationalen Studienlage folgend, die Förderung der kontinuierlichen hebammengeleiteten Betreuung insbesondere von hebammengeleiteten Zentren zum Ziel gesetzt hat (Rocca-Ihenacho et al., 2017). Geleitetet wird dieses relativ große Team von erfahrenen Fachleuten aus dem Hebammenwesen, der Forschung und juristischen Bereichen. Schirmherrinnen des MUNet sind unter anderem die European Midwives Association (EMA) und die langjährige, sehr erfahrene und international anerkannte Professorin für Hebammenwissenschaft Prof. Dr. Soo Downe.

Ziel des Netzwerks ist unter anderem »facilitating change through sharing research and good practice« – die Erleichterung des Wandels in den Hebammenbetreuungsmodellen durch Austausch von Forschungsergebnissen und bewährten Verfahren zum Aufbau und zur Organisation solcher Modelle. Das MUNet arbeitet aktiv mit anderen europäischen Ländern zusammen und unterstützt sie dabei, die Verfügbarkeit von hebammengeleiteten Perinatalzentren, die eine kontinuierliche Hebammenbetreuung anbieten, zu erweitern. Eine fruchtbare Zusammenarbeit gibt es mit dem spanischen Gesundheitsministerium, das die Gründung solcher Zentren aktiv fördert. Darüber hinaus gibt es beispielsweise auch Kooperationen mit Netzwerkpartner:innen in der Tschechischen Republik, Polen und anderen EU-Staaten (MUNet, 2024). Auch für Deutschland könnte das MUNet durch seine umfassende Expertise in der Implementierung dieser Betreuungsmodelle in den Diskussionen auf größerer gesundheitspolitischer Ebene ein wichtiger internationaler Partner sein, der hilft, den politischen Druck zu erhöhen.

Dafür stellt das MUNet evidenzbasierte Informationen über »Best Practices« auf internationaler Ebene zur Verfügung und bietet unter anderem professionelle Beratung und Begleitung bei der Gründung und Weiterentwicklung solcher Zentren, aber auch – ähnlich wie das Netzwerk der Geburtshäuser in Deutschland – gezielt Schulungen zur kontinuierlichen Hebammenbetreuung an. Es beteiligt sich an Forschungsprojekten zu hebammengeleiteten kontinuierlichen Betreuungsmodellen und engagiert sich auf politischer Ebene und in der Netzwerkarbeit in verschiedenen Ländern (Rocca-Ihenacho et al., 2017). So vermeldet das MUNet auf seiner Website: »Wir unterstützen Führungskräfte in der Geburtshilfe dabei, Veränderungen zu bewirken, indem wir ihnen Unterstützung, Informationen und Fakten bieten und Gespräche erleichtern. Unser Team verfügt über eine Fülle von Erfahrungen, Fähigkeiten und Kenntnissen sowie eine nachgewiesene Erfolgsbilanz in Bezug auf innovatives Veränderungsmanagement bei der Verbesserung von geburtshilflichen Zentren im gesamten National Health System in Großbritannien und darüber hinaus. Wir bieten maßgeschneiderte, kooperative Beratungspakete und Gründungsworkshops in Großbritannien und in ganz Europa an.« (MUNet, 2024)

Das Netzwerk hilft unter anderem bei der strategischen Planung, denn solide klinische Pfade und eine starke Führung sind laut Studienlage (Alderwick et al., 2018; McCourt et al., 2014; McCourt et al., 2011) und der Erfahrung des Netzwerkes bei der Gründung neuer Zentren von entscheidender Bedeutung. Aber es berät auch bestehende Zentren dazu, wie sie ihr Angebot verbessern und ausbauen können, beispielsweise um die Kommunikation mit Kooperationspartner:innen zu verbessern oder die Verlegungsraten zu senken. Die Expertise des Netzwerks bezieht sich dabei sowohl auf Alongside Midwifery Units, als auch auf Freestanding Midwifery Units.

Die stärkende Rolle der ›Consultant Midwife‹

Außerdem heben das Midwifery Unit Network und die City-University of London die Wirksamkeit der Rolle der ›Consultant Midwife‹ hervor. Die Rolle der beratenden Hebamme wurde in Großbritannien im Jahr 2000 im nationalen Gesundheitsdienst eingeführt. Der Zweck dieser Funktion war und ist es, durch die Verbesserung der Zusammenarbeit ein noch besseres Angebot für die Familien zu schaffen, die Führungsrolle zu stärken und eine neue Karrieremöglichkeit zu schaffen mit dem Ziel, erfahrene und fachkundige Hebammen in der Praxis zu halten (Cooke, 2018; MUNet & City-University of London, 2018; Walsh et al., 2018).

Die Funktion sollte vier Schlüsselelemente enthalten:

  1. Expert:innenfunktion in der Praxis
  2. Führungsfunktion
  3. Ausbildungs- und Entwicklungsfunktion
  4. Forschungs- und Bewertungsfunktion.

Das kommt in etwa der Position der fachlichen Leitung in deutschen Geburtshäusern und hebammengeleiteten Kreißsälen nah.

Bei den in Großbritannien eingesetzten ›Consultant Midwives‹ handelt es sich meist um praxiserfahrene Hebammen mit höheren postgradualen Qualifikationen und klinischen Fachkenntnissen. Ihre Aufgabe ist es, den Hebammen und anderen Kolleg:innen innerhalb des hebammengeleiteten Teams professionelle und praxisnahe Führung zu bieten. Häufig besteht in Großbritannien eine weitere anspruchsvolle Aufgabe darin, auch zur Politikgestaltung und strategischen Planung von hebammengeleiteten Betreuungsangeboten beizutragen (Cooke, 2018; Walsh et al., 2018).

Viele »Consultant Midwives« haben neue kontinuierliche Betreuungsangebote mitentwickelt und eingerichtet, wie beispielsweise hebammengeleitete Geburtszentren, Beratungsstellen und Betreuungssettings für Familien in schwierigen sozioökonomischen Verhältnissen. Die beratenden Hebammen in Großbritannien üben oft ein hohes Maß an persönlicher beruflicher Autonomie aus. Viele von ihnen konzentrieren sich auf die Stärkung und Umsetzung klinisch wirksamer Herangehensweisen und unterstützen gleichzeitig die informierten Entscheidungen der Frauen und ihrer Familien. Es hat sich bewährt, dass beratende Hebammen sich aber weiterhin zu mindestens 50 % der zur Verfügung stehenden Zeit in die direkte Arbeit mit den Familien einbringen, um einen praxisnahen Überblick zu behalten (Cooke, 2018; MUNet & City-University of London, 2018).

Midwifery Unit Standards

Das MUNet und die City-University of London fassen in ihrer Publikation »Midwifery Unit Standards« von 2018 die folgenden Schlüsselmerkmale zusammen, die bei leistungsstarken hebammengeleiteten Zentren in den Fallstudien der qualitativen Forschung häufig beschrieben wurden:

  • Eine Führung, die sich auf eine nachhaltige Kultur und Philosophie der Hebammenbetreuung konzentriert
  • Eigenverantwortung des Personals
  • Respekt vor der Autonomie der Frauen und Hebammen
  • Aktive Förderung integrativer und positiver Beziehungen innerhalb des Teams und der kooperierenden Kliniken (Alderwick et al., 2018; Walsh et al, 2018; Allen et al., 2016; Boyle et al., 2016; Gilkison et al. 2015; McAra-Couper et al., 2014; Menke et al., 2014; McCourt et al., 2014; Kirkham, 2011; Curtis et al., 2006).

Die Publikation »Midwifery Unit Standards« beschreibt in insgesamt zehn Unterkapiteln wesentliche Standards, die laut Forschungslage bei der Installierung und Etablierung von Midwifery Units – von hebammengeleiteten kontinuierlichen Betreuungsmodellen – relevant sind und Beachtung finden sollten (MUNet & City-University of London, 2018).

Internationale Standards beachten

Auch in Deutschland entstehen momentan mehr Hebammenkreißsäle und in den letzten Jahren gab es neben Schließungen auch einige Neugründungen von Geburtshäusern – jeweils mit dem Ziel, mehr Teams aufzubauen, die kontinuierliche hebammengeleitete Betreuung anbieten. Wenn man die signifikant besseren mütterlichen und kindlichen Outcomes, die mit dieser Betreuungsform einhergehen, betrachtet (Fikre et al., 2023; Oosthuizen et al., 2019; Jing et al., 2018; Sandall et al., 2016; McLachlan et al., 2015; Wong et al., 2015; Hodnett et al., 2013; Tracy et al., 2014), ist das gesundheitspolitisch absolut sinnvoll und sollte von staatlicher Seite aus noch viel gezielter und vehementer gefördert werden, wie etwa in Spanien (Escuriet, 2018; Rocca-Ihenacho et al., 2017) oder Großbritannien (Walsh et al. 2018; Redshaw et al., 2011). Auch zur Weitergabe der Kernkompetenzen unseres Berufes sind diese kontinuierlichen Betreuungsmodelle für werdende Hebammen von großer Bedeutung, gerade um, wie das Berufsgesetz es vorgibt, zu Expert:innen der Physiologie zu werden (Stone et al., 2024; Stone et al., 2023; Ojus, 2023; Duden, 2014).

Besonders für die Hebammenkreißsäle kann es daher ein wesentlicher Faktor sein, ähnlich wie in den Geburtshäusern, eine wirkliche Kontinuität in der hebammengeleiteten Betreuung zu ermöglichen – von der Schwangerschaft über die Geburt bis ins Wochenbett. Es hat sich gezeigt, dass es einen großen Unterschied in den Outcomes macht, wenn Hebammen – gerne auch in Teams organisiert – die federführenden Betreuungspartner:innen in all diesen Phasen sind (Perriman et al., 2018; Sandall et al., 2016; Jenkins et al., 2015). Die Schwangerenvorsorge durch Hebammen muss in Deutschland daher dringend ausgebaut werden. Kontinuierliche hebammengeleitete Betreuung bereits ab der Schwangerschaft konnte mit deutlich besseren Betreuungsergebnissen (Perriman et al., 2018; Sandall et al., 2016; Allen et al., 2016; Jenkins et al., 2015) und in einem groß angelegten Cochrane Review sogar mit einer 25 % geringeren Frühgeburtlichkeitsrate in Verbindung gebracht werden (Sandall et al., 2016).

Dabei sind das Minimum von zwei Hebammenkonsultationen während der Schwangerschaft, wie sie in der Anleitung zur Implementierung eines Hebammenkreißsaals des DHV und des Netzwerks Hebammenkreißsaal (2022) empfohlen werden, nicht ausreichend (Perriman et al., 2018; McLachlan et al., 2016; Sandall et al., 2016). Denn es geht hier unter anderem auch um kontinuierliche Beziehungsarbeit, die die wesentliche Komponente der Vertrautheit mit sich bringt, die wiederum wichtig für die Geburtsbegleitung und das -erleben sind (Andersen et al., 2023; Flade, 2020; Mortensen et al., 2019; Perriman et al., 2018; Jepsen et al., 2017; Boyle et al., 2015; Jenkins et al., 2015).

Genauso ausschlaggebend ist es hierbei, bereits ab der Schwangerschaft im Rahmen der kontinuierlichen hebammengeleiteten Betreuung einen klaren Fokus auf eine bio-psycho-soziale und frauen- und familienzentrierte Begleitung zu legen (Andersen et al., 2023; Downe et al., 2022; Allen et al., 2016; Boyle et al., 2016; McLachlan et al., 2016; WHO, 2016a/b; Renfrew et al., 2014; Bryers & Van Teijlingen, 2010; Walsh & Newburn, 2002).

Denn bereits in der Schwangerschaft werden wesentliche Weichen für die Geburt gestellt (Perriman et al., 2018; Sandall et al., 2016; Jenkins et al., 2015). Eine gesicherte hebammengeleitete Eins-zu-eins-Betreuung allein während der Geburt reicht nicht aus, um das Outcome umfassend und nachhaltig zu verbessern (Perriman et al., 2018; Sandall et al., 2016; McLachlan et al., 2016).

Ebenfalls wesentlich ist, dass die kontinuierliche partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Familien und Kolleg:innen ausschlaggebende Komponenten sind, die auch den Hebammen zu mehr Gesundheit und Freude am Beruf und geringeren Burn­outraten verhelfen (Bloxsome et al., 2019; McAra-Couper, 2014; Menke et al., 2014; Gilkison et al., 2015).

Daher ist es von grundlegender Bedeutsamkeit, gerade für die Hebammenkreißsäle die Arbeitskonditionen in den Kliniken von Anfang an gut und transparent zu verhandeln. Studien zeigen, wie wesentlich Mitbestimmung in Bezug auf die inhaltliche Gestaltung der Arbeit, die Leitlinien und speziell die zu betreuenden Fallzahlen ist (Gilkison et al., 2015; McAra-Couper et al., 2014; Collins et al., 2010). Ausschlaggebend ist es hierbei auch für Geburtshäuser und Hausgeburtshebammen(-teams), die Möglichkeit zu regelmäßigen Auszeiten von der Rufbereitschaft abzusichern (Gilkison et al., 2015; McAra-Couper et al., 2014; Donalds et al., 2012).

Vernetzungsangebote nutzen

Ein großes Potenzial für diesen Prozess der Etablierung qualitätvoller kontinuierlicher hebammengeleiteter Betreuungsmodelle bietet die Möglichkeit, auf die Expertise bestehender nationaler Netzwerke (Netzwerk der Geburtshäuser e.V.; Netzwerk Hebammenkreißsaal im DHV), aber unbedingt auch auf das der internationalen Netzwerke wie etwa das MUNet zurückzugreifen. Sie haben explizit die Zielsetzung, beim Aufbau von flächendeckender kontinuierlicher hebammengeleiteter Betreuung mit ihrem Wissen, ihren Erfahrungen und ihrem Netzwerk unterstützend zur Seite zu stehen. Die Hierarchien und Abläufe in den Kliniken haben eine lange Geschichte (Duden, 1998/2014; Schuhmann, 2012; Beaufaÿs, 1997; Jordan, 1997), wir sollten ihr nicht in kleinen Gruppen entgegentreten, sondern gut informiert und vernetzt mit einer klaren Vision, die durch eine gefestigte internationale Studienlage gestützt wird (Fikre et al., 2023; Oosthuizen et al., 2019; Jing et al., 2018; Sandall et al., 2016; McLachlan et al., 2015; Wong et al., 2015; Hodnett et al., 2013; Tracy et al., 2014).

Teil 8
Im nächsten Teil (Teil 8) der Reihe »Gesundheitsförderung durch Eins-zu-eins-Betreuung« stellt Nele Krüger internationale Standards für hebammengeleitete Einrichtungen vor und fragt nach ihrem Nutzen für die Umsetzbarkeit einer kontinuierlichen Betreuung.
Zitiervorlage
Krüger, N. (2024). Gesundheitsförderung durch Eins-zu-eins-Betreuung, Teil 7: Kontinuität nachhaltig fördern. Deutsche Hebammen Zeitschrift, 76 (10), 74–81.
Literatur
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