Eine Familienhebamme muss ihre Rolle und ihren Auftrag für sich genau klären. Foto: © Kerstin Pukall

Familienhebammen arbeiten in einem Spannungsfeld zwischen bedürftigen Eltern und Kindern, Ämtern und anderen Hilfseinrichtungen. Um Fallstricke und Überforderung zu vermeiden, ist Klarheit über den zu erfüllenden Auftrag genauso wichtig wie das Bewusstsein über die persönlichen Grenzen. Hilfreich ist eine gute und transparente Kommunikation mit allen Beteiligten. Dafür gibt es nützliche Ansätze zur Selbstreflexion sowie unterstützende Arbeitsmethoden.

Als Familienhebamme arbeiten Sie mit Klientinnen in besonderen Lebensumständen. Gerade wegen der zum Teil dysfunktionalen Familiendynamiken, denen Sie begegnen, ist es wesentlich, dass Sie handlungsfähig bleiben.

Sie können sich als Teil des Hilfesystems am besten selbst steuern. Im Austausch mit Kolleginnen oder in supervisorischer Begleitung können Sie sich und Ihre Arbeit reflektieren oder auch Situationen für sich klären, um weiter zu lernen und sich zu professionalisieren. Dadurch stellen Sie fest, was Sie motiviert, über eigene (und fremde) Grenzen zu gehen und/oder unklare Aufträge anzunehmen.

Komplexität als Herausforderung

Die Strukturen, in denen Sie wirken, können Sie nur bedingt steuern. Aber es macht einen Unterschied, diese zu verstehen, mögliche ungünstige Wechselwirkungen zu erkennen und durch Ihre eigene klare Haltung einen wichtigen Impuls für ein ganzes Hilfesystem zu geben.

Es scheint eine große Herausforderung zu sein, sich im Hilfesystem zu orientieren. Die Schwierigkeit besteht darin, dass nicht alle Stellen voneinander wissen. Und wenn sie dies tun, dann kommunizieren sie häufig nicht miteinander. Ziel wäre es, unterschiedlichste Verantwortungsbereiche und Personen aufeinander abzustimmen, die sich an der Hilfe beteiligen. So wären sich überlappende oder konkurrierende Aufgabenfelder zu vermeiden. In der Abstimmung stecken das Potenzial und eine wesentliche Ressource für eine zielgerichtete Hilfe.

Abgrenzen und in Beziehung sein

„Wer hat überhaupt einen Gewinn, wenn ich mich in meiner Funktion als Familienhebamme abgrenze und wenn, wie soll ich dies tun – von wem sollte ich mich abgrenzen und warum?” Diese Frage stellte eine Teilnehmerin der „Weiterbildung zur Familienhebamme”. Damit beschreibt sie sehr treffend die überaus komplexe Thematik in der Arbeit „helfender Berufe”. In helfenden Berufen, in denen nah am und mit dem Menschen gearbeitet wird, besteht unter anderem das Dilemma zwischen der Notwendigkeit, sich klar abzugrenzen, und dem Wunsch, die Klientin emotional zu erreichen und wirksam zu unterstützen: Wie kann ich in Beziehung arbeiten, Vertrauen aufbauen und mich gleichzeitig professionell abgrenzen, um die Arbeit nicht mit nach Hause zu nehmen? Wie kann ich meine KlientInnen emotional unterstützen, obwohl ich mich klar abgrenze? Als Familienhebamme entscheiden Sie für sich, ob Sie das Bedürfnis haben, sich abzugrenzen oder auch den engen Kontakt als Quell für gute Arbeit zulassen.

Falls Abgrenzung für Sie ein Thema ist, könnte es Ihnen leichter fallen, wenn Sie einen ganz klar formulierten Auftrag haben, der sowohl mit den KlientInnen als auch mit Ihren Auftraggebern abgestimmt ist. Klare Zielsetzungen und Transparenz in den Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten erleichtern Ihr Loslassen in Situationen, in denen Sie sonst befürchten müssten: „Wenn ich nicht da bin, macht es keiner!”

Den Auftrag klären

Ein klarer Auftrag setzt sich aus folgenden Aspekten zusammen:

  • Ist Ihnen klar, was Sie genau tun sollen?
  • Welchen Handlungsauftrag haben Sie?
  • Ist Ihrer Klientin bewusst, was erreicht werden soll (Ziele) und welche Rolle Sie als Familienhebamme dabei spielen?
  • Sind die Ziele an den Kompetenzen des Klientensystems orientiert?
  • Sind die Ziele verständlich und realistisch beschrieben?
  • Ist die Dauer der Hilfe angemessen in Bezug auf die Erwartungen und Ziele?
  • Wird deutlich, wer für was verantwortlich ist?
  • Sind die Informationswege abgestimmt?

Aktiv am Hilfeverfahren mitwirken

Familienhebammen sind eingebunden in ein System aus Personen und Ansprüchen, abweichender Zielsetzungen und Interessen, die mehr oder weniger offen kommuniziert werden. Auch die Auftragslage ist bisweilen unklar und diffus. Aufträge werden von Amtsseite nur bedingt offen und transparent ausgesprochen, um Klientinnen erst einmal zur Mitarbeit zu motivieren. Einerseits sehr gut nachvollziehbar, doch gleichzeitig bringt es Situationen mit sich, in denen Sie sich zur Verschwiegenheit verpflichtet und sich in Ihrer Arbeit gebremst fühlen könnten. Auch wenn es scheinbar nicht Ihre Aufgabe als Familienhebamme ist, fragen Sie nach – fragen Sie nach Interessen, Erwartungen an Ihre Leistung, Erwartungen an die Klientinnen, nach offiziellen und inoffiziellen Zielen aus Sicht der Auftraggeber. Durch Ihre Fragen und Anmerkungen bekommen alle Beteiligten einen klaren, überprüfbaren Auftrag.

Ein Bereich, den Sie nur bedingt steuern können, ist einerseits die Kommunikation zwischen Amt und KlientInnen, andererseits die zwischen den Zeilen formulierten Erwartungen des Amtes an Sie oder die Klientinnen. Diese „unausgesprochenen Themen” können zu Irritationen und sogenannten „Verstrickungen” führen. Wann sind Sie verstrickt?

Sie brauchen in Ihrer Arbeit das Vertrauen der Klientin. Werden Sie allerdings von ihr als „verlängerter Arm des Amtes” wahrgenommen, zu dem sie eventuell kritisch eingestellt ist, könnte es sein, dass Sie mit Widerstand oder Verweigerung umgehen müssen. Für Ihre Rolle als Familienhebamme ist es deshalb unabdingbar, sich klar von der Funktion des Amtes abzugrenzen, um eine eigenständige, vertrauensvolle Beziehung zu ihr zu schaffen. Dazu wäre es hilfreich, wenn Sie Ihre eigenen Fragen an alle Personen des Hilfesystems ansprechen, zum Beispiel in Bezug auf die Zielsetzung einer Hilfe. Formulieren Sie eventuell auch eine unbestimmte Wahrnehmung – Ihr „Bauchgefühl”, wenn Sie der Meinung sind, irgendetwas stimmt nicht. In dem Gespräch mit den KlientInnen und AuftraggeberInnen können Sie besprechen, ob dieses Gefühl nur Ihres ist oder ob es anderen auch so geht. Was Sie direkt mitteilen können, ist Ihre professionelle Einschätzung und Ihre Wahrnehmung. Benennen Sie deutlich, welche Veränderungsthemen Sie für umsetzbar und welche Sie für unrealistisch halten in Bezug auf die Dauer der Hilfe und die Ressourcen der Klientin. Über diese aktive persönliche Beteiligung am Hilfeverfahren schaffen Sie sich nicht nur ein fachliches Profil und eine klar definierte Rolle, sondern auch ein Themenfeld, in dem Sie wirkungsvoll und erfolgreich arbeiten können.

Die Methode des Auftragskarussells, entwickelt von dem Familientherapeuten und -psychologen Prof. Dr. Arist von Schlippe, macht eine wirkungsvolle Reflexion möglich, um die eigene Wahrnehmung des Auftrags zu überprüfen (siehe Kasten).

Der Dreieckskontrakt

Man spricht in einer Situation, in der ein Auftraggeber, eine Auftragnehmerin und eine Klientin zusammenkommen, von einem Dreieckskontrakt. Der Begriff Triangulierung beschreibt das Hinzukommen eines Dritten zu einer Zweierbeziehung. Als Familienhebamme treten Sie als die Auftragnehmerin in Kontakt zwischen Amt und Klientin. Diese Dreierkonstellation bedarf Ihrer bewussten Aufmerksamkeit für die Kommunikation. Jede der beteiligten Personen ist gefordert, nach zwei Seiten zu kommunizieren. Die Gefahr dabei ist, dass es zu Informationslücken oder einer „Schieflage” kommt, in der eine Partei aus den Absprachen ausgeschlossen wird. In dieser Konstellation sollte für alle deutlich werden, wer an wen welche Erwartungen stellt, wer wen über was informiert und welche Ziele miteinander vereinbart und erreicht werden sollen.

Im Sinne der Veränderungsmotivation der Klientin wäre es optimal, wenn diese über die an sie gestellten Erwartungen Bescheid weiß und aktiv am Hilfeplan mitwirkt. Häufig genug wird „über die Köpfe der Klientinnen hinweg” entschieden. Es werden informelle Absprachen getroffen und Ziele festgelegt, die nicht in der offiziellen Auftragsbeschreibung erkennbar sind. Versetzen Sie sich bitte jetzt in die Situation der Klientin, die diese Dynamik nur ahnt … Wie ginge es Ihnen damit? Wie motiviert wären Sie, an den offiziellen Veränderungsbeschreibungen zu arbeiten, wenn Sie befürchten, dass es eigentlich um etwas anderes geht? Wie viel Vertrauen könnten Sie zu Ihrer Familienhebamme aufbauen? Und abschließend: Wie erfolgreich wäre eine solche Hilfe?

Den Arbeitsrahmen definieren

Familienhebammen arbeiten in enger Beziehung zu ihren Klientinnen, um diese bestmöglich zu begleiten. Ihre Arbeit betrifft einen sehr privaten Bereich – sie brauchen viel Empathie und Nähe. Die Grenzen zwischen Arbeitswelt und Privatem verschmelzen mehr als in anderen Berufen, in denen man möglicherweise einfach die Bürotür hinter sich schließt und die Akten bis zum nächsten Tag warten. Sie haben Einblick in menschliche Schicksale und begegnen Situationen, die sehr berühren. Familienhebammen arbeiten auch mit Menschen, die teilweise weit über das Leistbare hinaus bedürftig erscheinen. Allerdings sollten Sie folgendes bedenken:

Wenn Sie sich eingeladen fühlen, das Leid einer Familie oder Person zu lösen, achten Sie darauf, welche Möglichkeiten Sie haben und welche Grenzen sich Ihnen zeigen:

  • Ihre eigenen Leistungsgrenzen
  • Fähigkeiten der Klientinnen (Überforderung)
  • Veränderungswillen und -bereitschaft der Klientinnen
  • Rahmenbedingungen des Auftrages.

Sie unterstützen Menschen am ehesten, wenn Sie diese zur Selbsthilfe befähigen. Zu viel Verantwortungsübernahme durch Dritte bedeutet Entmündigung und Abhängigkeit. Erarbeiten Sie gemeinsam mit Ihrer Klientin einen kleinschrittigen Umsetzungsplan, für den sie die Verantwortung trägt und in dem Erfolge möglich sind.

Eine Abgrenzung gelingt leichter, je mehr Verantwortung Sie bei der Klientin selbst lassen – auch wenn dies bedeutet, dass Sie nicht alle Veränderungen steuern können. Ihre Klientin wird vielleicht „Umwege” auf dem Weg in die Selbstständigkeit machen, vor denen Sie sie gern „bewahrt” hätten. Verstehen Sie diese als notwendige Lernschritte – für Sie beide!

Was ist eigentlich Ihr Auftrag? Arbeiten Sie an den vereinbarten Zielsetzungen oder erkennen Sie darüber hinaus einen Bedarf (Auftragskarussell) und handeln dementsprechend? Ist Ihre Klientin in den Auftrag „eingeweiht” – falls nein, wundern Sie sich nicht über eventuellen Widerstand. Sie können zu jeder Zeit in der Umsetzung innehalten und reflektieren, wie sich der Auftrag für Sie darstellt. Wenn nötig, steuern Sie in einem Gespräch mit den AuftraggeberInnen nach.

In dieser durchaus provokanten Aufzählung steckt natürlich ein ernsthafter Appell an Sie als Fachkraft: Schaffen Sie sich einen eigenen Arbeitsrahmen mit einem offiziellen Auftrag und individuellen Grenzen, in dem Sie gut arbeiten und leben können. Nur dann agieren Sie aus Ihrer Kraft und können leistungsfähig genug sein, um auch in sehr schwierigen Familienkonstellationen genug Empathie aufzubringen, um wirklich hilfreich zu wirken.

Wichtige Fragen – den Auftrag fixieren
  • Welchen offiziellen Auftrag habe ich?
  • Aufgabenbereiche/Zielformulierungen
  • Welche Rolle wird von mir erwartet?
  • Wer gibt mir den Auftrag/die Aufgabe?
  • Wie bekomme ich den Auftrag?
  • Scheint der Auftrag umsetzbar und realistisch?
  • Für wen ist der Auftrag nicht interessant?
  • Welche verdeckten Themen sollen auch noch bearbeitet werden?
  • Welche unausgesprochenen Erwartungen spüre ich?
  • Welchen inoffiziellen Auftrag habe ich noch?
  • Welchen Bedarf sehe ich?
  • Welche Rolle gebe ich mir selbst?
  • Welchen Auftrag/welche Aufgabe nehme ich mir?
  • Welchen Auftrag/welche Aufgabe gebe ich mir selbst?
  • Welchen Gewinn habe ich, wenn ich Zusatzaufgaben ausführe?
  • Von wem bekomme ich noch abweichende Aufträge?
  • Welche Aufgaben gehören nicht in meine Zuständigkeit?

Über den Auftrag hinaus

In der Arbeit im Hilfesystem wird man als HelferIn hin und wieder mehr oder weniger deutlich „eingeladen”, mehr zu tun als im Auftrag vereinbart. Hier eine kleine Übersicht möglicher Einladungen – vielleicht kennen Sie die eine oder andere Situation oder Sie erinnern sich an ein „komisches Gefühl”, das nun benannt wird:

Einladungen der Klientin:

  • Sei du die bessere Mutter für mein Kind.
  • Sei meine Mutter, da meine Mutter mir nicht gezeigt hat, wie eine Mutter zu sein hat.
  • Sei meine Freundin.
  • Sei mein Sprachrohr.
  • Sei meine Vertraute, behalte das Geheimnis nur für dich.
  • Sei meine Taxifahrerin.
  • Sei meine Bank – ich habe kein Geld.
  • Sei meine Sekretärin und hilf mir, meinen Schriftverkehr zu ordnen.
  • Ohne dich kann ich nicht mehr …
  • Rede du mit meinem Mann und sage ihm, dass ich …
  • Rette mich vor der kontrollierenden Amtsmitarbeiterin.
  • Ich bin das Opfer und kann mir selbst nicht helfen.
  • Du bist „die einzig Gute” in meinem Leben.
  • Therapiere unsere Partnerschaft.
  • Du bist immer für mich verfügbar: 24-Stunden-Dienst.

Einladungen der AuftraggeberInnen:

  • Entscheiden Sie für mich, was richtig ist/wäre.
  • Setzen Sie das durch, was ich nicht kann.
  • Seien Sie mein verlängerter Arm.
  • Seien Sie die Feuerlöscherin.
  • Seien Sie meine Spionin und erstatten Sie mir Bericht.
  • Sammeln Sie Informationen, die ich nicht bekommen würde.
  • Seien Sie meine Geheimnisträgerin.
  • Sie sind die Einzige, mit der ich offen reden kann.
  • Mir geht es so schlecht mit der Situation, bitte akzeptieren Sie die Auftragsmodalitäten. Ich brauche Ihr Verständnis, mir sind die Hände gebunden.

Einladungen sind Momente, in denen bewusst oder unbewusst Grenzen überschritten werden. Je häufiger Sie sagen, „Ja, das könnte ich ausnahmsweise machen”, desto mehr verstricken Sie sich in ein Geflecht aus unklaren Grenzen und Gefälligkeiten, denen Sie sich nur langsam wieder entziehen können. Es bedarf persönlicher Stärke, Nein zu sagen – sowohl den AuftraggeberInnen als auch der Klientin gegenüber. Der Gewinn für Sie ist deutlich: Ein klares Profil mit eindeutigen Aufgaben und Arbeitsbereichen. Jeder ist orientiert, was Sie tun und wofür Sie stehen.

Balance aus Distanz und Nähe

Trotz besseren Wissens nicht Nein zu sagen, kann an verschiedenen Befürchtungen liegen: Ob Sie nun den Kontakt nicht gefährden wollen, vermeiden jemanden bloßzustellen, keinen Widerstand erzeugen möchten oder schlicht keine Zeit für lange Gesprächssequenzen haben. Ein Nein ist vielfältig und geschieht aus gutem Grund. Im ersten Moment kann ein Nein als Zurückweisung erlebt werden. Sie können Ihre Position erklären und damit wieder Verständnis und Einsicht ermöglichen.

In den meisten Fällen legt sich die erste Irritation über Ihr Nein relativ schnell und weicht einer erleichternden Einschätzung: „Dann weiß ich eben, woran ich bin.” Dies könnte dann zu einer langfristig geklärten Arbeitsbeziehung führen, in der es Ihnen mehr und mehr gelingt, in einer gesunden Balance zwischen Nähe und Distanz zu agieren.

„Das Rollenrad”

Familienhebammen werden unterschiedlichste Rollen angeboten. Es liegt an Ihnen zu überlegen, welche davon in Ihr Selbstbild passt – vorausgesetzt, Sie haben ein eigenes Rollenverständnis. Es gibt eine kleine Übung, zu der ich Sie gerne einladen möchte.

Nehmen Sie sich ein A4-Papier und zeichnen Sie eine Figur (das sind Sie) in die Mitte des Blattes. Nun sammeln Sie alle Rollen um die Figur herum, die Sie ausfüllen und die Ihnen von außen angeboten werden. Dies wäre das Rollenbild, welches andere von Ihnen haben und wie Sie gesehen werden. Im nächsten Schritt streichen Sie die Rollenzuweisungen, die Sie nicht haben möchten, die nicht in Ihren Aufgabenbereich gehören oder mit denen Sie sich nicht wohl fühlen.

Dadurch kristallisiert sich ein Rollenverständnis heraus, das mehr mit Ihrem Selbstbild übereinstimmt. Abschließend könnten Sie noch die Rollen ergänzen, an denen Sie zukünftig arbeiten möchten, um Ihr Profil weiter zu professionalisieren.

In der Komfortzone bleiben

Es klingt paradox: Sie können nur sich selbst steuern und steuern doch ein ganzes (Hilfe-)System: Klären Sie für sich, was Ihnen wichtig ist. Dies betrifft Ihre Arbeitsweise und Ihre Leistungsbereitschaft. Bleiben Sie dabei – dies ist Ihre Komfortzone. Sie halten sich selbst gesund, indem Sie Ihre eigenen Grenzen respektieren. Gehen Sie darüber mit Ihren AuftraggeberInnen und Ihren Klientinnen in den Austausch. Dann sind Sie die Richtige für diese Hilfe.

Arbeiten Sie eindeutige Ziele für die Hilfe heraus und benennen Sie dabei auch unrealistische Erwartungen, die an Sie oder das KlientInnensystem gestellt werden.

Welche Rolle wollen und können Sie einnehmen – und welche nicht? Was brauchen Sie, damit Sie gut arbeiten können? Machen Sie sich immer wieder bewusst, in welcher Dynamik Sie sich gerade befinden und in wessen Verantwortung die notwendigen Schritte liegen. Sorgen Sie dafür, dass Sie und mit Ihnen kooperierende Stellen und Personen gut informiert sind, damit Sie in einem gleichberechtigten Hilfesystem agieren.

Zitiervorlage
Kappel J: Im Auftragskarussell. DEUTSCHE HEBAMMEN ZEITSCHRIFT 2014. 66 (3): 36–39
https://staudeverlag.de/wp-content/themes/dhz/assets/img/no-photo.png