Im Alltag einer Hebamme werden Hände gefordert und strapaziert. Die Arbeit funktioniert nicht ohne berühren, massieren und im Ernstfall kräftig zupacken. Aromamassagen wirken für Mütter ebenso gut wie für Hebammen.
Die Kopf-Nacken-Massage wirkt harmonisierend bei Stress und Angst. Fotos: © Karin Stachowiak
Im Alltag einer Hebamme werden Hände gefordert und strapaziert. Die Arbeit funktioniert nicht ohne berühren, massieren und im Ernstfall kräftig zupacken. Aromamassagen wirken für Mütter ebenso gut wie für Hebammen.
Aromamassagen verstärken durch die ätherischen Öle in einem guten Basisöl die positive Wirkung der Massage und lassen diese lang anhalten. Ätherische Öle helfen zu entspannen, wirken entkrampfend und harmonisierend. Sie wurden von alters her zur Pflege und zum Heilen eingesetzt.
Der Riechsinn ist der ursprünglichste aller Sinne und im ältesten Teil des Gehirns angesiedelt. Die Reaktion auf Gerüche folgt sofort auf die Wahrnehmung.
Unangenehme Zustände lassen sich durch ätherische Öle sehr schnell verändern und in angenehme verwandeln. Da die Aromaessenzen hoch wirksame Substanzen sind, ist eine gute Sachkenntnis für den Umgang mit ihnen wichtig.
Bei den Massagen werden die ätherischen Öle in ein passendes Basisöl gemischt, wie zum Beispiel Johanniskrautöl, Mandelöl oder Jojobaöl. Hierbei sollte auf eine gute und reine Qualität geachtet werden.
Für die Kopf-Nacken-Massage eignet sich eine Ölmischung aus:
Die Schwangere oder Wöchnerin sitzt aufrecht auf einem umgedrehten Stuhl oder auf einem Pezziball.
Schritt 1: Fingerspitzen über der Stirn zusammenlegen und mit leichtem Druck zu den Schläfen streichen, vier- bis fünfmal die Stirn ausmassieren.
Schritt 2: Zwei Finger zwischen die Augen setzen, leicht drücken, dann unterhalb der Augenbrauen zu den Schläfen ziehen, vier- bis fünfmal wiederholen.
Schritt 3: Kopf gut durchmassieren wie bei der Haarwäsche.
Schritt 4: Ringfinger und Mittelfinger einer Hand an die Occipitalpunkte (kleine Knötchen hinter den Ohren) legen, die andere Hand hält den Kopf, die Knötchen gut ausmassieren.
Schritt 5: Über Schulter und Nacken mit gutem Druck ausgleichend streichen.
Schritt 6: Nacken gut durchkneten, Daumen fest über die Nackenpartie laufen lassen.
Schritt 7: Eine Seite stützen, mit der anderen fest den Nackenbereich ausmassieren (reichlich Öl nehmen).
Schritt 8: Nacken und Schulter beidseitig ausstreichen.
Schritt 9: Warme Kompressen oder warmes Kirschkernsäckchen in den Nacken legen.
Diese Massage hilft bei Verspannungen, leichten Kopfschmerzen, Unwohlsein und Überbelastung. In der Schwangerschaft hilft sie bei Schlafproblemen, Haltungsbeschwerden durch das wachsende Kind, und sie wirkt sehr harmonisierend bei Stress und Ängsten. Im Wochenbett hilft sie der Wöchnerin bei Verspannungen durch das Stillen, durch häufiges Tragen des Kindes, durch kurze Nächte mit wenig Schlaf. Sie mildert die Nachwirkungen nach der Geburt.
Die Handmassage ist für die Hebamme selbst gedacht. Fotos: © Karin Stachowiak
Diese Massage ist für die Hebammen gedacht, einfach weil sie es verdient haben.
Eine Ölmischung aus:
Schritt 1: Die Handrücken werden breit mit beiden Daumen ausmassiert.
Schritt 2: Die Finger dehnen, jeden Finger gründlich von der Wurzel bis zur Spitze Glied für Glied durchmassieren.
Schritt 3: Hand umdrehen, Handgelenk mit den Daumen ausmassieren, über das Handgelenk streichen, dann die Handinnenfläche gut ausmassieren.
Schritt 4: Die Hand wieder zurückdrehen, Finger nochmal dehnen, und die ganze Hand ruhig ausstreichen. Dann die andere Hand entsprechend massieren.
Schritt 5: Als Abschluss Hände in ein warmes weiches Handtuch hüllen.
Diese Massage wirkt sehr entspannend und aufbauend. In kleiner Abwandlung können Hebammen sie auch bei sich selbst durchführen. Bei den Händen ist es wichtig, genügend Öl zu benutzen.
Um Babys und Kindern den Rücken zu massieren, ein Öl mischen aus:
Die massierende Person sitzt in einem warmen Raum auf dem Boden oder auf der Couch, das Kind liegt quer über ihren Beinen.
Schritt 1: Eine Hand liegt am Kopf des Kindes, die andere streicht zügig über den Rücken und über die Beine, vier- bis fünfmal wiederholen.
Schritt 2: Mit beiden Händen kräftig den Rücken durchmassieren und verwirbeln, beliebig lange, so wie das Kind es mag.
Schritt 3: Eine Hand an den Kopf legen, die andere streicht langsam über den Rücken, die Beine und darüber hinaus.
Die Massage ist hilfreich bei unruhigen Kindern, lindert Spannungen und wirkt als indirekte Bauchmassage bei Blähungen.